Heute platziert - tolle Familie, Ort sehr klein & höchste Kriminalitätsrate. Was nun?

Hallo,

heute wurde unsere Tochter für die USA platziert.
Die Gastfamilie scheint wirklich liebevoll und sehr interessiert zu sein. Ich habe ein ganz tolles Gefühl, anhand der Nachrichten die sie unserer Tochter schreibt und durch die Sachen welche wir in den sozialen Netzwerken schon von ihnen sehen und lesen konnten.

ABER: die Platzierung ist in West Virginia, dort wird unsere Tochter in einem winzigen Dorf mit nur 405 Einwohnern wohnen.
Jetzt meine große Sorge:
Zur Schule wird sie in Wheeling gehen, wheeling ist der Vorort zu dem Dorf in dem sie leben wird und dazu liest man folgendes:

„ Mit einer Kriminalitätsrate von 37 pro tausend Einwohner hat Wheeling eine der höchsten Kriminalitätsraten in Amerika im Vergleich zu allen Gemeinden aller Größen - von den kleinsten Städten bis zu den größten Städten. Die Chance, Opfer von Gewalt- oder Eigentumsverbrechen zu werden, ist hier eine von 27.“

„ Im Allgemeinen könnte West Virginia nachts als mäßig sicher angesehen werden. Obwohl es für seine freundliche Gemeinschaft und Gastfreundschaft bekannt ist, ist es immer noch ratsam, Vorsicht zu beachten und sich Ihrer Umgebung bewusst zu sein. Es wird empfohlen, gut beleuchtete öffentliche Bereiche zu halten und abgelegene oder unbevölkerte Orte zu vermeiden.“

Die high School in wheeling auf die sie gehen wird ist in „Code yellow“ eingestuft.
Und erst im
Januar diesen Jahres wurde dort ein lehrer festgenommen.

Was kann ich tun? Ist dies ein Grund die Gastfamilie abzulehnen?

So habe ich mir das nicht vorgestellt - platziert in einem so winzig kleinen Ort mit einer so hohen Kriminalität.

Hallo Wandergans, ich musste erstmal bei d. Ort meiner Tochter nachschauen. Bei ihr liegt die Crime Rate bei 47. Also noch höher.

Der Ort ist natürlich sehr klein. Wie weit ist die Schule entfernt? Bei meiner Tochter wohnten die Freundinnen alle sehr weit entfernt. (Durch Gastfamilienwechsel ist es besser geworden.)

Die Schule ist 14 Meilen (30 min) mit dem Auto entfernt.

Nachbarschaft scheint es dort nicht zu geben, das Haus ist mitten im Nirgendwo.

wo findet ihr denn diese crime rates? Bin aber noch unentschlossen, ob ich schauen werde :wink:

Die lassen sich ganz einfach ergoogeln. Die USA ist da ja sehr transparent.
Einfach nach dem Wohnort +crime rate schauen.


Das ist ja nicht so toll.
Hat die Familie Kinder im gleichen Alter?

Hallo Wandergans,
um Dir einen Ratschlag geben zu können, bräuchte man eine Glaskugel :wink:!
Wenn ihr jetzt auf Grund der Crime Rate, der Größe des Ortes und der Entfernung zur Schule ablehnt, kann das eventuell bedeuten, dass ihr Probleme mit eurer hiesigen Agentur bekommt.
Natürlich kann auch alles gut gehen, die Familie ist supportive, aktiv und alles wird gut gehen.
Wenn es aber, trotz netter Briefe und einem derzeitigen guten Bauchgefühl, dann doch nicht so gut läuft und zB. ein Familienwechsel im Raum steht, ist ein Ort mit einer so geringen Einwohnerzahl ziemlich suboptimal.
Man weiß einfach nicht wie sich die Dinge langfristig entwickeln, deshalb ruhig Blut bei der Entscheidungsfindung!
Herzliche Grüße

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Die Familie hat 4 Jüngere Kinder

Hallo Wandergans, da eine Entscheidung zu treffen ist wirklich nicht einfach. Ob es gut geht …keine Ahnung.

Sollte es nicht passen (Kind + Gastfamilie), ist ein Wechsel nicht so einfach.

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Die Familie unternimmt, so wie wir es sehen auf den sozialen Kanälen, sehr viel mit den Kindern. Es gab bereits einmal eine gasttochter, das Verhältnis soll sehr toll gewesen sein.

Aber ja, sollte es mit unserer Tochter nicht passen stelle ich mir einen Wechsel generell nicht einfach vor, erst recht nicht in einem Ort mit nur so wenig Einwohnern.

Die Frage ist ja auch: kann man ein Placement generell überhaupt ablehnen?
Uns wurde damals im Gespräch mit der Organisation gesagt, dass das nicht wünschenswert ist und nicht geht.

Hat da jemand Erfahrung mit?

Das ist doch eigentlich schonmal ein ganz guter Eindruck. Dass sie viel unternehmen und auch, dass es offenbar schonmal eine Gasttochter gab (da ist sich zumindest die Familie bewusst was es bedeutet).

Aus unseren Erfahrungen - und auch aus den Erfahrungen hier im Forum - glaube ich, dass weder der kleine Ort noch die Kriminalitätsrate als Gründe für eine Ablehnung akzeptiert werden. Beides ist für die USA nicht ungewöhnlich und vermutlich habt ihr auch unterschrieben, was alles zumutbar ist. Schau doch nochmal in die AGB.
Ansonsten gibt es hier ja auch einige, die abgelehnt haben. Vielleicht gibt es da noch Tipps.

Aber eine tolle Familie ist schon fast die halbe Miete - in sofern würde ich vielleicht vorher eher nochmal mit der Familie gemeinsam ins Erwartungsmanagement einsteigen und auch hören, was sie sich so vorstellen mit der Gasttochter, welche Erfahrungen sie haben, was sie leisten können - auch mit Teenagern, die sie ggf. dann auch hin und her gefahren werden wollen/müssen…
Da ihr so früh dran seid mit eurem Placement ist das doch eigentlich eine gute Chance.

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Hallo Wandergans,

also aus unserer Erfahrung ist die Familie das A&O. Wenn ihr da ein gutes Gefühl habt ist das unglaublich toll.
Unsere Tochter ist in einer sehr schönen Gegend von Florida. Ein absoluter Touristen Hot Spot. Die Crime Rate ist genauso hoch wie bei euch. Unsere Tochter hält sich an die normalen Regeln und fühlt sich sehr sicher. Sie hat auch noch keine brenzlige Situation erlebt.
Bei uns in Berlin ist es da wirklich schlimmer an manchen Orten.

Also ich kann euch natürlich keinen Rat geben aber ich würde nicht so viel googeln und die Familie in den Vordergrund stellen. Wir hatten 3 Gastfamilien und die 3. ist ein Jackpot. Von daher kann ich nur sagen…die Gastfamilie ist das A&O. Eventuell könnt ihr sie ja in einem Gespräch ein paar Dinge fragen ohne zu besorgt zu wirken.

Liebe Grüße

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Hallo wandergans, ich schließe mich meinen Vorrednern an, ich gehe davon aus, dass die geschilderten Gründe nicht ausreichend sind, um diese Platzierung abzulehnen. Was die Familie angeht, sowieso nicht, hier muss man so gut wie alles akzeptieren, und was die Kriminalität angeht, wird sich die Agentur vermutlich so äußern, dass die Familie überprüft wurde und die Platzierung sorgsam ausgewählt wurde - irgend so ein Standardsatz wird kommen. Ausnahme: Ihr habt eine Staatenwahl mitgebucht UND in den AGB ist verankert, dass die Agentur erst zB ab Juni außerhalb eurer Staatenwahl suchen dürfte und West Virginia wäre nicht einer eurer Wunschstaaten. Weitere Ausnahmen, Platzierung bei Alleinerziehenden ohne Kinder oder eine Platzierung, die ihr im Vorfeld vertraglich ausgeschlossen habt, was ebenfalls nicht der Fall zu sein scheint. Meist steht auch in den AGB, was konkret ein Grund wäre - das sind sehr wenige leider. Versuchen könnte man es noch über Umwege, wenn euer Kind zB Asthma hätte (im Vorfeld angegeben) und dort Tiere sind. Das heißt, nach meiner Erfahrung könntet ihr jetzt nur höflich bei der Agentur anfragen mit meinem Verdacht, dass dann keine zufriedenstellende Antwort kommt, oder ihr storniert mit Stornogebühren und dann reist euer Kind nicht. Leider ist es im Public Programm sehr schwierig, etwas abzulehnen, auch wenn euch jetzt vermutlich das Gegenteil präsentiert wird von dem, was man euch so angepriesen hatte - so geht es leider vielen, weswegen wir hier im Forum so aktiv sind, um darauf aufmerksam zu machen, dass das alles irgendwo einem System zu folgen scheint, und zwar egal, bei welcher Agentur man so ein Classic J1 Programm bucht. Im übrigen - es ist nahezu überall extrem schwierig, eine alternative Gastfamilie zu finden. Das ist die juristische oder vertragsrechtliche Einschätzung, auch wenn das für dich vermutlich nicht zufriedenstellend klingen mag. Insofern wäre der Schritt, dennoch einmal freundlich eure Ängste zu äußern und zu hören, was die Agentur dazu sagt. Zumindest klingt die Familie nett, wenn auch turbulent, hast du aussagefähige Bilder von der Platzierung? Posten tut man ja bekanntlich nur das Beste? Vielleicht versucht ihr auch, die Familie näher kennenzulernen und traut euch dann in einem Folgetelefonat einfach mal zu fragen, ob es da sicher ist, wie sie leben etc. - man muss da nur sehr sensibel vorgehen. Eine gute Nachricht zum Schluss, unser Kind ist auch gegenteilig platziert worden von all den Werbeversprechen, was man doch für unser Kind entsprechend seiner Wünsche finden wollte - rückblickend ein wahres Akquise-Märchen. Es ist ebenfalls in einem Haus 4-5 Meilen vom nächsten Ort mit kleiner High School und ich will auch nicht sagen, dass das für einen Teenager das war, was man sich als American High School Dream so vorgestellt hat. Die Kriminalitätsrate habe ich nicht gecheckt im Vorfeld, weil es da eben so klein war, das werde ich also nachholen (oder besser nicht). Wir haben aber auch am Ende nicht abgelehnt, aus dem Bauchgefühl heraus, dass die Familie sehr nett auf uns zugekommen ist (bei uns war es aber auch kurz vor Deadline). Trotz allen Abzügen in der B-Note in Bezug auf die Platzierung bereuen wir es nicht, dass sie gegangen ist. Die Abzüge in der A-Note, nämlich in Bezug auf die völlig irreführenden Akquise durch die Agentur gehören jedoch benannt und ich würde mir eine viel stärkere Haftung der Agenturen für die insgesamt sehr intransparente Werbung und irreführende Beratung wünschen. Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück!

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Hallo Wandergans,

Ich würde die Crime Rate nicht überbewerten.
Mein Sohn ist in einer Großstadt, die eine Crime Rate von 60 hat. Die Gastfamilie hat aber schon im Kennenlernbrief geschrieben, dass die Wohngegend sicher sei. Ich denke, die Menschen vor Ort können das sicher besser einschätzen als eine Statistik. Und man wird deiner Tochter schon sagen, wo sie hindarf und wohin lieber nicht. Bzw. wahrscheinlich wird sie eh selten allein unterwegs sein.

Lernt die Familie noch ein bisschen kennen. Es ist doch auch schön, eine lange Kennenlernzeit zu haben. Da kann man Vertrauen aufbauen und sich mental vorbereiten.
Wenn die Gastfamilie über ihre Ausflüge und Erlebnisse berichtet, bekommt ihr ein Gefühl, was auf eure Tochter wartet. Aber genauso könnt ihr von euren Aktivitäten erzählen, und gebt der GF einen Einblick, was eure Tochter interessiert und ihr gefällt.

Vielleicht kann die GF auch was zur Highschool sagen. Vielleicht haben sie Verwandte oder Bekannte/ Nachbarn mit Kindern im Alter deiner Tochter, die die Schule besuchen.

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