Hallo wandergans, ich schließe mich meinen Vorrednern an, ich gehe davon aus, dass die geschilderten Gründe nicht ausreichend sind, um diese Platzierung abzulehnen. Was die Familie angeht, sowieso nicht, hier muss man so gut wie alles akzeptieren, und was die Kriminalität angeht, wird sich die Agentur vermutlich so äußern, dass die Familie überprüft wurde und die Platzierung sorgsam ausgewählt wurde - irgend so ein Standardsatz wird kommen. Ausnahme: Ihr habt eine Staatenwahl mitgebucht UND in den AGB ist verankert, dass die Agentur erst zB ab Juni außerhalb eurer Staatenwahl suchen dürfte und West Virginia wäre nicht einer eurer Wunschstaaten. Weitere Ausnahmen, Platzierung bei Alleinerziehenden ohne Kinder oder eine Platzierung, die ihr im Vorfeld vertraglich ausgeschlossen habt, was ebenfalls nicht der Fall zu sein scheint. Meist steht auch in den AGB, was konkret ein Grund wäre - das sind sehr wenige leider. Versuchen könnte man es noch über Umwege, wenn euer Kind zB Asthma hätte (im Vorfeld angegeben) und dort Tiere sind. Das heißt, nach meiner Erfahrung könntet ihr jetzt nur höflich bei der Agentur anfragen mit meinem Verdacht, dass dann keine zufriedenstellende Antwort kommt, oder ihr storniert mit Stornogebühren und dann reist euer Kind nicht. Leider ist es im Public Programm sehr schwierig, etwas abzulehnen, auch wenn euch jetzt vermutlich das Gegenteil präsentiert wird von dem, was man euch so angepriesen hatte - so geht es leider vielen, weswegen wir hier im Forum so aktiv sind, um darauf aufmerksam zu machen, dass das alles irgendwo einem System zu folgen scheint, und zwar egal, bei welcher Agentur man so ein Classic J1 Programm bucht. Im übrigen - es ist nahezu überall extrem schwierig, eine alternative Gastfamilie zu finden. Das ist die juristische oder vertragsrechtliche Einschätzung, auch wenn das für dich vermutlich nicht zufriedenstellend klingen mag. Insofern wäre der Schritt, dennoch einmal freundlich eure Ängste zu äußern und zu hören, was die Agentur dazu sagt. Zumindest klingt die Familie nett, wenn auch turbulent, hast du aussagefähige Bilder von der Platzierung? Posten tut man ja bekanntlich nur das Beste? Vielleicht versucht ihr auch, die Familie näher kennenzulernen und traut euch dann in einem Folgetelefonat einfach mal zu fragen, ob es da sicher ist, wie sie leben etc. - man muss da nur sehr sensibel vorgehen. Eine gute Nachricht zum Schluss, unser Kind ist auch gegenteilig platziert worden von all den Werbeversprechen, was man doch für unser Kind entsprechend seiner Wünsche finden wollte - rückblickend ein wahres Akquise-Märchen. Es ist ebenfalls in einem Haus 4-5 Meilen vom nächsten Ort mit kleiner High School und ich will auch nicht sagen, dass das für einen Teenager das war, was man sich als American High School Dream so vorgestellt hat. Die Kriminalitätsrate habe ich nicht gecheckt im Vorfeld, weil es da eben so klein war, das werde ich also nachholen (oder besser nicht). Wir haben aber auch am Ende nicht abgelehnt, aus dem Bauchgefühl heraus, dass die Familie sehr nett auf uns zugekommen ist (bei uns war es aber auch kurz vor Deadline). Trotz allen Abzügen in der B-Note in Bezug auf die Platzierung bereuen wir es nicht, dass sie gegangen ist. Die Abzüge in der A-Note, nämlich in Bezug auf die völlig irreführenden Akquise durch die Agentur gehören jedoch benannt und ich würde mir eine viel stärkere Haftung der Agenturen für die insgesamt sehr intransparente Werbung und irreführende Beratung wünschen. Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück!