Am geilsten sind immer die Eltern, die ihr Kind mit Hauptschulempfehlung aufs Gym schicken. Das sind nicht viele, aber die gibt es und ich find das echt bescheuert. Damit tut man glaub ich keinem Kind gutes (da faellt man naemlich evtl ganz schoen tief). Kenne niemanden persoenlich davon, aber kann mir vorstellen, dass die Eltern dieser Kinder auf Elternsprechtagen immer die anstrengendsten sind ^^ Also ich meine, dass die dann bestimmt immer den Lehrern die Schuld geben, ihr Kind ist ja nicht schlecht oder frech oder was auch immer.
Mag ja sein dass es ganz krasse Ausnahmefaelle gibt wo die Empfehlung unberechtigt war, aber das ist doch sehr unwahrscheinlich…
Vielen Dank für das Kompliment :mad:!!!
Bei uns war es bei unserer jüngsten Tochter so bzw. fast so. Bis vor ein paar Jahren konnte man in Schleswig-Holstein auch Kinder mit einem Hauptschulabschluß auf’s Gymnasium lassen. Vor ca. 5 oder 6 Jahren wurde es geändert. Jetzt kann man nur noch mit einer Gymnasial- oder Realschulempfehlung auf das Gymnasium gehen.
Jessy und Sabsi sind mit einer Realschulempfehlung auf’s Gymnasium, weil SIE es unbedingt wollten. Dazu muss ich sagen, dass es in unserer Grundschule kaum Gymnasialempfehlungen gibt, es sei denn, die Eltern stellen etwas dar :mad:. Jessy hat ihr ABI geschafft, obwohl sie ein Jahr ausgesetzt hat. Es hätte besser sein können, aber das lag an ihrer Faulheit im letzten Jahr :mad:. Andere aus ihrem Jahrgang mit Gymnasialempfehlung sind schon vorher abgegangen oder haben das ABI nicht geschafft.
Sabsi wird ihr ABI auch schaffen, da mache ich mir gar keine Sorgen, sie ist viel fleißiger. Sie musste zwar die 8. Klasse wiederholen, war aber in dem Jahr ein halbes Jahr sehr krank und musste operiert werden. Zudem wurde sie von ihrem Klassenlehrer gemobbt, der sie mit Absicht sitzen liess. Ärgerlich, aber im Endeffekt hat es sie stärker gemacht und seitdem ist sie viel besser.
Bei unserer jüngsten Tochter war es ganz anders:
Schon in der 3. Klasse wurde uns angekündigt, dass sie zwischen Real- und Hauptschule steht, obwohl sie nur 2en und eine 3 im Zeugnis hatte. Warum? Weil ihre Klassenlehrerin und Direktorin verhindert wollte, dass sie auch, gegen der Empfehlung der Schule, auf das Gymnasium geht. Dann würde ja ihre Statistik nicht mehr stimmen. Zudem hatte ich schon durchgesetzt, dass sie als August Kind vorzeitig eingeschult wird und die Dame steht und stand auf den 2.Bildungsweg. Weil ich protestierte, fing sie in der 4. Klasse an, meine Tochter zu verunsichern, die prompt schlechte Arbeiten schrieb. Und es kam wie es kommen musste: Sie übergab mir lachend eine Hauptschulempfehlung. Aber ohne mich!
Ich legte Widerspruch ein, der natürlich abgelehnt wurde. Ich reichte Klage ein, zu der es gar nicht erst kam, weil der Richter sagte, die Lehrer hätten soooooooooooooooooooooooooooo ein weites Feld mit ihrer Empfehlung. Also ging sie erst ein Jahr auf die Realschule. Dort hatte sie nach einem Jahr einen Durchschnitt von 2,5 und sie wollte unbedingt noch auf das Gymnasium. Also stellten wir dort widerum einen Antrag und machten in diesem auch ein bisschen Druck. Unserem Antrag wurde stattgegeben, wenn auch widerwillig, weil nicht alle ihre Lehrer es unterstützen, aber das war uns ja egal. Nun ist sie seit 3 Jahren auf dem Gymnasium und kommt in die 9. Klasse. Die 6. Klasse hat sie auch mit 2,5 abgeschnitten, obwohl sie in Deutsch, Mathe und Englisch Stoff nachholen musste. Die 8. Klasse war jetzt nicht soooo toll, aber sie Versetzung war nicht gefährdet und es wurde vermerkt, dass sie nach jetzigem Stand die Oberstufe schaffen würde. Diese Entscheidung muss bei allen Schülern in der 8. Klasse getroffen werden.
Ich bin schon seit vielen Jahren bei allen meinen Töchtern Elternvertreterin, vielleicht auch anstrengend ;), aber ich kämpfe und unterstütze alle Kinder.
Dort habe ich immer wieder erlebt, dass alle Kinder zwischen der 7. und 9. Klasse ein Tief haben. Wenn sie nämlich in der Pubertät sind und den ersten Freund haben. Natürlich gibt es auch mal andere Gründe. Aber fast alle berappeln sich wieder und schaffen ihr Abitur. Nur wenige müssen das Gymnasium verlassen. Nach 2 Jahren G8 können in Schleswig-Holstein die Gymnasien frei entscheiden, ob sie G8, G9 oder beides anbieten.
Meiner Meinung nach, können die Grundschulen nach der 4. Klasse noch keine Empfehlung geben, die das ganze restliche Leben der Schüler beeinflusst. Die Kinder entwickeln sich doch noch, sie sind dann doch erst 9 oder 10. Deswegen bin ich der Meinung, dass man die Kinder selbst entscheiden lassen sollte, wohin sie gehen möchten. Und wenn sie auf das Gymnasium wollen, warum nicht. Probieren sollte man es immer, oft tut es ihnen gut, wenn sie von Anfang gefordert werden.
Die ehemalige Realschule meiner Tochter ist nun eine Gemeinschaftsschule. Und was machen sie in der 7. Klasse? Nach einem halben Jahr Französisch könnten die Kids wählen, ob sie Französisch weiter nehmen oder ob sie es abwählen wollen. Die Kinder wurden aber nicht drauf hingewiesen, dass sie Französisch brauchen, wenn sie mit einem mittleren Bildungsabschluß auf das Gymnasium weiter gehen wollen. Ich bin sehr froh, dass wir rechtzeitig den Absprung geschafft haben, auch wenn es manchmal hart war.
Deswegen stehe ich zu meiner Meinung: Lieber auf’s Gymnasium, runtergehen kann man im Notfall immer noch, aber mit diesen Noten wird sie es schaffen. Aber man besten ein Gymnasium mit G9 nehmen, da ist der Druck nicht so hoch (und sie kann evtl. ohne Probleme noch ein ATJ einschieben, wenn sie es möchte ;)).
Viele Grüsse
Kirsten