Gez

Hallo, gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Bafög-Bescheid und einem Schreiben der Gebühreneinzugszentrale? Mir kommt es so vor. Ich hab halt zurückgeschrieben, dass meine Tochter bis Juli 2010 im Ausland lebt.
Haben Eure Kinder auch solche GEZ-Briefe bekommen?

Hallo,
ich habe damals auch Post von der GEZ erhalten. Ich habe aber kein Bafög beantragt. Ich glaube nicht, dass das mit dem Bafög zusammenhängt.
Ich vermute, dass Post von der GEZ immer dann kommt, wenn eine Person häufig “offizielle” Post bekommt, da dann die Adresse irgendwo “schriftlich” bzw. in Computersystemen auftaucht - was nicht der Fall ist, wenn nur Postkarten von Oma aus dem Urlaub oder ein Brief der besten Freundin empfangen werden.

Die Daten deines Kindes sind jetzt bei der Organisation gespeichert, beim Bafög Amt etc. - diese offizielle Post wird es ausmachen. Vielleicht hängt es aber einfach nur mit dem Alter zusammen, da viele ab 16/17 eine Ausbildung machen und deswegen von zuhause ausziehen. Wenn da eine Adresse auftaucht, wird die benutzt.

Was meinen Verdacht bestätigt, ist folgendes:
Ich war schon sehr früh (im Alter von 13) im Kreisschülerrat und Landesschülerrat. Zu der Zeit, als ich ins Ausland ging, war ich schon 3 Jahre Sprecherin der beiden Räte. Staatliche Stellen haben mir also genauso Post geschickt, wie das Bafög-Amt - nur häufiger, mind. 1-2 mal pro Woche! Von daher hätte mich die GEZ also schon mit 13 anschreiben müssen, hätten sie die Daten daher gehabt. (Es sei denn, sie bekommen die ausschließlich vom Bafög-Amt, weil für gewöhnlich ja Leute Bafög beantragen, die nicht zuhause wohnen. Denke ich aber nicht, weil es auch da viele Ausnahmen gibt.)

Weiterhin - und das ist ein viel schwerwiegenderes Argument - hat die GEZ einen Bescheid an(s) “Abi Buch” meiner Schule geschrieben. (Das) Abi Buch hat mit Sicherheit kein Bafög beantragt, noch ist es sonst irgendwie mit Behörden in Kontakt geraten (besitzt keinen Perso, ist noch nichtmal geboren). Über einige Jahre hinweg wurden lediglich sämtlich Briefe (Druckerei, Bank, …) an “Abi Buch”, Musterstraße 7, Musterhausen geschickt. (Unter der Adresse gibt es ausschließlich einen Schulkomplex, es bestand also für den Postboten keine Verwechslungsgefahr, ein Zusatz “Gymnasium Musterhausen” war nicht notwendig.)

Wie die GEZ darauf gekommen ist, ist allen schleierhaft. Es kann also nur daran liegen, dass jemand häufiger “offizielle” Post von Unternehmen etc. erhält.

Liebe Grüße,
Wiebke

Mit dem Rundfunkstaatsvertrag darf die
GEZ ganz legal personenbezogene Daten erwerben
und nutzen.
Der §8 im vierten Abschnitt des Vertrags
erlaubt den Landesrundfunkanstalten bzw. der von
ihnen beauftragen GEZ “im Rahmen des Einzugs der
Rundfunkgebhren” die Erhebung, Verarbeitung und
Nutzung personenbezogener Daten. Damit wird die
gesetzliche Grundlage dafür geschaffen, dass die
GEZ bei kommerziellen Adressenhändlern Datensätze
kaufen kann, die Alter, Beruf, finanzielle Situation
und besondere Interessen der Person enthalten. Diese
Angaben werden dann mit ihrer der GEZ-eigenen
Datenbank abgeglichen.
Ausserdem gibt es eine rechtlich umstrittene regelmäßige Übermittlung von Daten aus den Einwohnermeldeämtern an die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und damit an die GEZ.

RREbi