Wir scheinen hier unterschiedliche Standpunkte zu haben.
Eine Regel ist für mich beispielsweise: „Besuche sind verboten.“, wie es sinngemäß im amerikanischen Regelwerk steht.
Eine Formulierung wie „Besuche sollten vermieden werden.“ ist keine Regel, sondern eher ein Ratschlag. Man weist den Schüler darauf hin, dass man davon abrät. Verboten ist es nicht. Von mir aus kann man es auch eine deutlich abgeschwächte Regel nennen.
Mir hat man in der Schule beigebracht, sehr genau darauf zu achten, wann man den Konjunktiv verwendet, gerade weil er so abschwächend wirkt.
In einer Regel, die, wenn keine Ausnahmen vorgesehen sind, naturgemäß endgültig sein sollte, würde ich daher niemals den Konjunktiv verwenden.
Nicht ohne Grund weist AYUSA aus- und nachdrücklich darauf hin, dass Rauchen und Alkohol verboten sind. Das sind Regeln. Es steht dort so deutlich, weil eine Formulierung wie „Rauchen und Alkohol sollten vermieden werden“ den Schluss zuliesse, dass es nicht verboten sei, sondern dass AYUSA im Interesse unserer Gesundheit lediglich davon abriete.
Außerdem scheinst du den Ablauf falsch verstanden zu haben, da habe ich mich wohl nicht deutlich genug ausgedrückt.
Nachdem die Idee mit dem Besuch aufkam und meine Gastfamilie diese Idee ausdrücklich unterstützt hat, hat sich mein Vater bei AYUSA Deutschland gemeldet.
Dort war man zwar nicht begeistert, aber letztlich doch kooperativ, weil man sich über die lasche Formulierung im Klaren war.
Mein Vater hat mich dann gebten, den Besuch bei meinem Betreuer anzumelden. Ich habe diesem eine Mail geschickt. Da mein Vater das amerikansiche Regelwerk garnicht kannte und in Deutschland alles schnell erledigt war, dachte er natürlich, dass die Sache in den USA auch eine Formalie sei. Ich dachte, dass es mit einer Mail getan wäre, da ich den Besuch damit angemeldet habe. Auf eine Zustimmung bin ich nach deutschem Regelwerk ja nichtmal angewiesen. Jedenfalls hat mein Vater dann die Tickets gebucht. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir hier schnell reagieren mussten, weil die Tickets fast täglich teurer wurden.
Das Problem begann erst, als sich der Betreuer einige Tage später gemeldet hat. Ich kann jetzt verstehen, dass er den Besuch zunächst verboten hat, schließlich kennt er nur das amerikanische Regelwerk. Ich habe ihn auf die deutsche Version aufmerksam gemacht und er meinte, er würde die Sache weiterleiten.
Vollends unlogisch wurde es aber, als er ein paar Tage später berichtete, dass irgendjemand in Texas, immerhin 1000 km (!) entfernt von mir, die Sache abgewiesen hätte. Ich bezweifele stark, dass mein Betreuer die deutsche Regelung überhaupt weitergegeben hat. Diesen Mann in Texas kannte ich garnicht und habe logischerweise auch nie mit ihm gesprochen. Warum sollte er also irgendeinen Einfluss auf diese Entscheidung haben?
Jedenfalls habe ich meinen Betreuer daraufhin nochmals nachdrücklich auf die deutsche Version hingewiesen und er schien mich in dem Moment auch zu verstehen, sodass dann erstmal Ruhe war.
Und plötzlich, ein oder zwei Tage vor dem Besuch, ruft er mich an und fängt an, mit Probation-Briefen zu drohen.
Das ich darauf nicht mehr reagiere (die Tickets waren ja schon lange gebucht), ist ja wohl mehr als verständlich.
Ich habe den Besuch also, anders als du in deinem Beitrag implizierst, sehr wohl bei AYUSA Deutschland UND in den USA angemeldet.
Ich weise zusätzlich darauf hin, dass im deutschen Regelwerk nur eine Anmeldung vorgesehen ist. Von einer Zustimmung ist hier nie die Rede. Eine Anmeldung ist meiner Ansicht nach allenfalls ein formaler Akt, durch welchen man auf den Besuch hinweist. Was AYUSA davon hält, kann mir dann ziemlich egal sein.
Ich habe in dieser Sache also nichts falsch gemacht.
Außerdem bleibe ich dabei: Wenn sich Gastfamilie, Schüler und leibliche Familie einig sind, hat sich AYUSA in die Angelegenheit nicht einzumischen. Hier geht es ja nicht um die Einhaltung von Gesetzen, wie es bei Tabak, Alkohol oder Dorgen der Fall wäre.
Eine Einmischung ist ja auch garnicht vorgesehen, gerade weil nur eine Anmeldung und keine Zustimmung vorgesehen ist.
Dass AYUSA mir droht, obwohl sie es doch sind, die es nicht auf die Reihe bekommen, einheitliche Regeln festzulegen, habe ich als Enttäuschung und dreiste Frechheit empfunden und sehe das auch noch heute so.
Klar, letztlich wäre es „nur“ ein Probation-Brief gewesen. Aber ich habe mir halt nichts vorzuwerfen und damit ist alleine die Drohung eine Unverschämtheit sondergleichen.
Ich will damit eigentlich auch nur zeigen, dass AYUSA auf Anfragen empfindlich und zuweilen auch absurd wie in meinem Fall reagieren kann.
Zu deiner Anmerkung bezüglich Gastfamilien:
Wie gesagt, meine Gastfamilie war toll, ebenso wie die Schule. Es geht um die Berichte, die ich persönlich gehört habe. Das ging leider darüber hinaus, dass die Chemie nicht gestimmt hätte.
Im Nachhinein habe ich mich gefragt, wie ein Schüler nur bei solchen Gastfamilien/Schulen enden konnte, obwohl AYUSA doch angeblich alles so genau kontrolliere. Und damit war ich nicht alleine. Wie kann ein asiatischer Schüler auf einer bekanntermaßen offen ausländerfeindlichen Schule landen?, um nur ein Beispiel zu nennen.
Dein Tipp, man möge sich an den Betreuer wenden, hat den Betroffenen damals leider auch nicht geholfen, da diese manchmal vorschnell zu, wie sich herausgestellt hat, falschen Schlüssen gekommen sind.
Ich will gar nicht ausschließen, dass diese Schüler Fehler gemacht haben, aber ich denke auch nicht, dass sie sich alles nur ausgedacht haben. Warum sollten sie auch?
Das habe ich hier im Forum aber schon beschrieben, deshalb belasse ich es dabei.
Du hast Glück gehabt mit deinen Betreuern. Das können andere AYUSA-returnees leider nicht behaupten.
Immerhin sind wir uns aber in dem Punkt einig, dass man überall Pech haben kann.
Ich denke aber, nach meiner persönlichen Erfahrung mit AYUSA und den Berichten, von denen ich persönlich gehört habe, dass man bei AYUSA übermäßig Pech haben kann.
Daher mein Fazit: Keine Empfehlung!