Gastfamilie werden

Nachdem unser Sohn Ende des letzten Jahres ausgezogen ist, um zu studieren, ist es hier im Haus sehr ruhig geworden. Da er vor einigen Jahren in Amerika war und uns von der Gastfamilie vorgeschwärmt hat, haben wir jetzt die Absicht, ebenfalls Gasteltern zu werden und dazu einige Fragen:

  1. Wir können Englisch, aber nicht auf einem Topniveau. Ist das problematisch?
  2. Wir leben im Spreewald, also rund eine Stunde mit dem Auto von Berlin entfernt. Ist das problematisch? Für junge Leute gibt es hier leider nicht viel.
    Wenn das Alter es zulässt und unser Gastkind einen gültigen Führerschein es zulässt, würden wir ihm sogar einen Gebrauchtwagen kaufen.
  3. Wo kann man auf sich aufmerksam machen und so Austauschschüler für sich gewinnen?

Und noch ganz viele weitere Fragen, aber ich will es nicht gleich übertreiben.

Eure Englischkenntnisse tun erstmal nichts zur Sache, denn die Austauschschueler kommen ja nicht hier her um Englisch zu lernen! Klar vereinfacht das manche Dinge am Anfang, aber ihr waert nicht die ersten dies auch so schaffen :wink:

Wo ihr wohnt ist auch nicht so wichtig, denn ein Autauschjahr ist ja kein Abenteuerurlaub. Klar ist es schoen, wenn es was zu tun gibt und man viel unternehmen kann, aber das ist kein Muss. Wenn es bei euch Busse gibt oder ihr bereit seid, euren ATS mal wo hin zu fahren (was ihr bei eurem Sohn wohl genau so gemacht habt) sollte das kein grosses Problem sein. Euer Sohn hat es ja offenbar auch eine Weile im Spreewald ausgehalten, oder? :wink:

Um Gastfamilie zu werden könnt ihr euch an die meisten Organisationen wenden, die auch Schueler aus Deutschland entsenden. Vielleicht fragt ihr mal bei der Organisation, mit der euer Sohn im Ausland war wenn ihr euch da wohl gefuehlt habt, oder ihr schaut auf den Websites anderer Organisationen. Einige Beispiele waeren AFS, Experiment, Rotary, YFU,… und noch viiiieele andere von denen ich aber jeweils nicht genau weiss ob die auch Schueler nach Deutschland entsenden oder nur andersrum.
Schaut euch einfach mal um und lasst euch ein bisschen Material von ein paar Orgas zuschicken oder gleich beraten. Dann koennt ihr sehen, wo ihr euch am besten aufgehoben fuehlt (ist auf jeden Fall als Gastfamilie auch sehr wichtig).

Viel Erfolg :slight_smile:

Ich kann Carööö nur zustimmen.
Wendet euch an eine Organisation, dort könnt ihr euch erst einmal unverbindlich die Formalitäten erklären lassen.
Dann sucht die Orga einen wahrscheinlich für euch passende Austauschschüler aus oder hilft euch bei der Auswahl. Und im Gegensatz zu einer privaten Suche (die ich nicht empfehlen würde), werden die Austauschschüler in ihrem Heimatland ausgewählt und vorbereitet. Was nichts heißen muss… aber es ist ein gutes Gefühl, oder? :wink:
Und zu guter letzt ist eine Organisation dafür verantwortlich, dass euer Austauschschüler organisiert die Gastfamilie wechseln kann, wenn es bei euch garnicht passt.
Außerdem organisieren oft Ehrenamtliche tolle Aktivitäten wie Ausflüge und “typisch deutsche” Treffen zum Weihnachtskekse backen und Ähnliches, was für die Austauschschüler sehr schön ist und die Gastfamilie auch erleichtert.

Wenn alles so ist wie es sein sollte bei euch und eurem Gastkind, dann hält sich die Organisation natürlich bestenfalls im Hintergrund und lässt euch eine gute Zeit haben :slight_smile:

Bei den meisten Austauschschülern ist man echt erstaunt, wie schnell sie Deutsch lernen. Es macht Spaß, die Lernfortschritte zu beobachten. Dabei ist es auch gut, wenn man möglichst wenig auf Englisch zurückgreift. Und es kommt auch auf das Heimatland an, manche Schüler können auch vorher sogar schon passabel Deutsch (viele Osteuropäer), und manche können garnicht besonders gut Englisch…
Aber wozu hat man die sprichwörtlichen Hände und Füße! Darum muss man sich nicht so viele Sorgen machen wie man denkt. Man versteht sich schon, und das Deutsch lässt dann auch nicht lange auf sich warten.

Von mir auch viel Erfolg und Spaß! Berichte gerne, wie es es weitergeht!