Hey ich hab mal ne Frage,
also ich bin jetzt seit 3 Monaten in meiner Gastfamilie und ich fühle mich nicht wirklich wohl. Die Stimmung ist immer etwas angespannt und ich bin mir nie sicher, was ich sagen soll, da meine Gastmum sehr leicht meine Aussagen als respektlos ansieht, obwohl ich nur simple Fragen stelle. Ich kann nie einfach locker auf sie zugehen und irgendwas sagen ohne befürchten zu müssen, dass meine Aussage irgendwie unangebracht war. Ich werde auch nicht wirklich ins Familienleben mit eingebunden und ich finde auch, dass ich da überhaupt nicht reinpasse. Meine Gastgeschwister sind noch sehr jung und mein Gastbruder nervt mich eigentlich nur. Falls ich wechseln sollte, würde mir auch schon eine Familie vorschweben. Und zwar die meines besten Freundes. Ich verstehe mich mit ihm und seinen Eltern richtig gut und jedes Mal wenn ich bei denen bin, hab ich richtig gute Laune und die Probleme sind vergessen. Jetzt habe ich aber das Problem, dass meine Gastfamilie mit meiner echten Familie aus Deutschland befreundet ist und ich habe das Gefühl, dass die einen Wechsel sehr persönlich nehmen würden und vielleicht auf meine echten Eltern sauer wären.
Noch habe ich einen Wechsel nicht in Erwägung gezogen, aber wohl fühle ich mich hier wirklich nicht. Am meisten nervt es mich, dass meine Freiheiten so eingegrenzt wurden und ich mich fühle wie ein 12 jähriger mit all diesen Regeln.
Ich habe noch niemandem so wirklich davon erzählt, es ist eher nur ein Gedanke der mir vorschwebt.
Ich würde nur mal gerne wissen was ihr so von meiner Lage haltet.
Hallo,
leider schreibst du nicht, in welchem Land du bist. Welche Regeln sind es denn, die dich nerven? In den USA ist es ganz typisch, dass man sich manchmal wie ein 12-jähriger behandelt vorkommt. Das ist Teil der Kultur. Und was nervt dich an deinem Gastbruder?
Ich kann deine Bedenken, was einen Wechsel angeht, verstehen. Ich denke, du solltest zunächst einmal mit deinen Eltern sprechen. Außerdem denke ich, dass es auch eine Frage ist, wie du dich gegenüber deinen Gasteltern verhältst, ob sie es dir übel nehmen, wenn du die Familie wechseln möchtest. Du könntest ihnen z.B. sagen, dass du es sehr schätzt, dass sie dich aufgenommen haben, und du dich gut mit ihnen verstehst, aber irgendwie gern nochmal einen anderen Blick in die Kultur haben würdest, und ein anderes Familienleben kennen lernen, mit Gleichaltrigen.
Wenn du ein bisschen mehr erzählt, können wir dir vllt. besser helfen.
Also ja ich bin in den USA und mir ist das auch bewusst mit den Regeln, es geht eben um solche Freiheiten, die Deutschland selbstverständlich waren. Der eigentliche Punkt ist aber, dass ich mich hier grundsätzlich einfach nicht wohl fühle. Es ist einfach überhaupt nicht locker und immer etwas angespannt und ich kann nicht ich selbst sein.
Gutes Argument mit dem anderem Blick auf die Kultur. Ich hatte sowieso vor, bevor ich mit denen spreche, erstmal mit meinen Freunden, Eltern und meinem Koordinator zu sprechen, da ich auch nichts unüberlegtes tun will.
Ich hatte schon vorher Probleme und auch wirklich versucht mich anzupassen mit allem was dazu gehört, aber es fällt mir sehr schwer.
Mir ist nun nur wichtig, falls ich mich dafür entscheiden sollte, dass die das nicht als Beleidigung sehen, denn sie hätten mich ja nicht aufnehmen brauchen. Es ist ein Privileg und ich muss dankbar sein…aber wenns dann einfach nicht läuft?
Hmmm, was ist nun los? Vor ein paar Tagen hab ich dir in einem Thread geantwortet, da sagtest du, du wärst NICHT in USA, sondern in Europa? Ähmmmm…….???
Ich antworte trotzdem,weil beim Durchlesen konnte ich dich so gut verstehen.
Hast du schon mit der Familie deines Freundes gesprochen? Würden die dich nehmen? Wenn ja, gäbe es für mich gar keine Zweifel. Wozu muss ich mich über viele Monate unwohl fühlen? Wenn es nicht passt und ich einen Wechsel selbst organisieren kann, mache ich das.
Wenn ich es richtig verstehe, ist die Atmosphäre in deiner Familie für dich „verkniffen“. Ich finde nicht, daß du deinen Eltern zu Liebe oder aus Dankbarkeit der Hostfamily gegenüber darauf verzichten musst, dich wohlzufühlen.
Mit strengeren Regeln als du sie von Deutschland gewohnt bist, hast du sicherlich gerechnet. Ich habe nicht den Eindruck, daß es darum geht. Hoffe ich zumindest. Von den Freiheiten, die für Jugendliche hier in Deutschland selbstverständlich sind, halte ich oftmals nicht viel. Also Alkohol, überdimensionaler PC-Gebrauch, keine Familienarbeiten verrichten müssen, von Beruf Sohn oder Tochter sein…….wenn du all sowas nicht meinst mit deutsches Freiheiten, dann bemühe dich um einen Wechsel. Deine Eltern sollten das verstehen können. Ich als Elter, verstehe das. Hab selbst ein Kind, auf das deine Beschreibungen passen und ich wäre froh, wenn er selbst eine neue Familie finden würde.
Wie Wiebke, finde ich auch, zuerst mit deinen Eltern reden. Bzw. zuerst mit der Family deines Freundes. Doch würde ich keine Ausrede finden wollen für meinen Wechsel. Du fühlst dich nicht wohl. Basta. Respekt und Dankbarkeit zeigt man mit Ehrlichkeit. Und bedanken kann man sich trotzdem dafür, dass man überhaupt aufgenommen wurde. Hat halt nicht geklappt. Und wer weiß, vielleicht sind sie doch auch froh über eine solche Lösung.
Mit dem Austauschschüler in Europa und der Mutter hab ich nichts zu tun, denn wer seinen Beitrag anonymisieren lässt wird automatisch zum Anonymus, mein richtiger Benutzername ist anders, ich will nur unerkannt bleiben. Also nein, ich bin kein 13 jähriger Internet-Gangster der sich auf Austauschseiten über andere lustig macht und sich dann cool fühlt
Wie auch immer, also der Freund von mir bei dem ich wohnen will, wird seine Mum fragen, aber ich glaube das wird kein Problem sein, ich werde sowieso, bevor überhaupt irgendwas läuft erstmal mit allen drumherum reden und wenns dann feststeht meine Gasteltern drauf ansprechen.
Und es stimmt mit strengeren Regeln habe ich gerechnet, aber ich bin einer der gerne was erlebt und diese Regeln schränken mich derart im ich nenne es mal “Erfahrungen sammeln” ein, dass das echt keinen Spaß macht. Ich hab schon zur Genüge versucht mich anzupassen und das alles zu akzeptieren aber da kommt auch einfach nichts zurück. Naja soviel dazu, hauptsächlich ist es eben dieses bedrückende Gefühl das ich habe, einfach ein Unwohlsein. Ich hatte gehofft meine Gastfamilie mal als meine zweite Familie ansehen zu können, aber im Moment sind es einfach nur Leute bei denen ich lebe.
Meine größte Sorge bleibt die Sache, dass ich das hier nicht ohne großes Drama über die Bühne bringen kann. Ich will, dass meine Gastfamilie sich nicht persönlich angegriffen fühlt und dann vielleicht auf meiner echten Familie rumhackt. Denn ich habe das Gefühl, die einzigen die von der Sache begeistert sind, sind ich und die Familie meines Kumpels.
Na, das will ich hoffen, daß du kein Internet Gangster oder Troll bist:D
Wenn das nicht interessant ist mit den Frauen und Herren Anonymous. Auf die Idee soll man erstmal kommen.
Und zu Verwirrungen führt es allemal, wie man sieht.
Danke ihr zwei für die Aufklärung!
Evtl. ersetzt Anonymous Herrn und Frau Gast. Oder gibt´s die hier auch. Werde nachschauen.
Ich find es gut wie du denkst und wie du es machst.
Natürlich kostet es Überwindung, das Thema auf den Tisch zu bringen. So ist es nun mal. Für seine Meinung und Wünsche einzustehen, kann anstrengend werden.
Dabei kann man auch mal ins Fettnäpfchen treten. Autsch. Passiert uns allen.
Aber deine Einstellung zur Gastfamilie klingt richtig gut. Darum traue ich dir zu, dein Anliegen richtig rüberzubringen.
Rechne mal ganz fest damit, daß deine Eltern dich verstehen werden.
Doch wenn alle widerwillig und verletzt reagieren, sag ihnen, daß du nicht in die USA bist um IHRE Wünsche zu erfüllen sondern um die Möglichkeit zu bekommen, DICH SELBST weiter zu entwickeln.
Keiner kann vorher wissen, ob Gastfamilie und Gastschüler gut miteinander auskommen werden. Und so ein Auslandsschuljahr soll nicht automatisch zum Anpassungstraining werden. Es liegt nicht immer nur am Schüler/in, wenn es nicht gut läuft.
@Anonymous: Sorry für die Unterstellung. Ich wusste tatsächlich nicht, dass jeder hier als Anonymous auftreten kann. Ich kenne so etwas nur als Gastbeitrag.
Ich wünsche dir alles Gute
Rana
Hallo,
an dieser Stelle möchte ich noch mal kurz zwei Dinge anmerken:
Es war so gedacht, dass jeder Anonymous unter seinen Beitrag ein Pseydonym setzt, dass ihn eindeutig identifiziert (ohne den Benutzernamen zu verraten). Damit sollte deutlich werden, dass wenn Anonymous mit “Mozart” unterschreibt, jemand anderes ist, als wenn er mit “gez. Beethoven” signiert. Das ist deshalb wichtig, damit auch innerhalb eines Threads verschiedene Personen anonym Beiträge posten können. Beispiel: Angenommen, “Anonymous gez. Mozart” bittet um Erfahrungen, wie man mit den Drinking Parties des Gastbruders umgehen soll, und User X wäre in derselben Situation / dort öfter anwesend gewesen, könnte das aber nicht öffentlich sagen, weil er noch im ATJ ist, und deswegen nicht heimgeschickt werden will, könnte er antworten als Beethoven. Wenn jeder aber einfach nur unter Anonymous postet, ohne Pseydonym, wüsste niemand mehr, wann Mozart, und wann Beethoven schreibt & von den Erfahrungen berichtet. Das ist dato passiert, und führt(e) zu entsprechenden Verwirrungen. Deshalb steht auch unter “Beitrag anonymisieren” ACHTUNG! PSEYDONYM VERWENDEN!
Zur Sache: Ich würde dringend davon abraten, etwas mit dem Freund und dessen Mutter zu besprechen, ohne vorher mit den Gasteltern gesprochen zu haben. Es ist unvorstellbar, wie schnell sowas (ungewollt) die Runde macht. Und Gasteltern sind super schnell - zu recht - beleidigt, wenn sie von Dritten durch Zufall erfahren, dass ihr Gastschüler die Familie wechseln will. Dann gibt es richtig Theater. Die richtige Variante ist also, ehrlich zu sein, ZUERST mit den Gasteltern zu sprechen, und DANN nach Lösungen zu suchen. Dass man zuerst mit den Eltern in Deutschland spricht, um deren Standpunkt zu erfahren, ist etwas anderes. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Eltern es in der Art ausplaudern, dass es bei den Gasteltern ungewollt ankommt, ist im Vergleich zu dem Gespräch mit dem Freund & seinen Eltern verschwindend gering.
Vor allem weißt du ja auch nicht, wie schnell du einen Wechsel der Gastfamilie nun wirklich realisieren könntest. Am Ende verärgerst du die Gastfamilie und musst dort noch mehrere Wochen oder Monate leben - das wäre ja ein Alptraum für alle.