Gastfamilie wechseln oder nicht?

Ich bin nun seit knapp zwei Monaten bei meiner Gastfamilie und nciht wirklich zufrieden aus einigen Gründen, nun würde mich mal eure Meinung interessieren, ob die Familie wechseln Sinn macht oder was ihr eben dazu meint.
Und zwar bin ich in einer total strengen Familie, der Vater gibt das Wort und r lässt auch generell nicht mit sich reden, hat sozusagen immer Recht, das heißt zum Beispiel ich muss um 22Uhr im Bett sein, das Licht aus machen und schlafen. Darüber mit ihm zu reden und vielleicht eine Lösung zu finden ist leider nicht möglich. (Es ist aber keine streng christliche Familie).
Außerdem habe ich einen Raum, den ich mit meinem Gastbruder gleichen Alters teile, der ca. 3 auf 4-5Meter größ ist, also recht klein für zwei Personen. Einen wirklichen Schreibtisch gibts nicht! Und wir haben eben manchmal andere Meinungen, das heißt er hat z.B. einen schlechten Schlaf und wir gehen unterschiedlich ins Bett, wobei meist müssen wir eh beide um 22 Uhr im Bett sein und alicht aus!
Wenn die Familie irgendwo hin geht dann muss ich da, obs nen 1-2h Trip ist oder länger IMMER mit, die fragen mich auch nicht, manchmal sagen sies leider so kurzfristig, dass ich mich nicht mal mehr duschen kann.
Der Hund ist auch nciht gerade angenehm, da ich eh kein Hunde Liebhaber bin und das Tier sehr nervend ist und ein wenig stinkt.
Und ich muss recht viel im Haus mithelfen, so musste ich zu einer Oma nen ganzen Tag mit und denen beim Bauen helfen.
Zu bieten hat mir die Familie nicht wirklich was, das heißt ihr würde prinzipiell eig. gerne wechseln, aber ich weiß nicht ob diese Gründe “reichen”
Vielen Dank für alle Tipps, bin gespannt auf eure Meinung.

Ich würde sagen, du bist ein Mitglied der Familie und genauso wirst du behandelt, mit allen Rechten und Pflichten.

Viele Grüsse

Kirsten

Hm, die Antwort von Kirsten klingt zwar knallhart - aber sie hat absolut Recht, und wenn die Familie den eigenen Sohn auch so behandelt, ist das bei dieser Familie eben so. Und mal einen ganzen Tag mit beim Bau helfen ist doch auch nicht wirklich schlimm.
hebi89

naja ich wollte auch nciht unbedingt deren Sohn sein…
Und ich denke halt da mit den Bauprojekten wird zur aregel und wir machen das recht oft, denn mein Gastbruder meinte das machen die doch oft.

Und was mich auf Dauer immer mehr stört ist eben dass ich keinen eigenen Raum habe und der Raum eh recht klein ist.
Zudem fehlt ein richtiger Schreibtisch bzw der Platz für diesen.

Hallo,
ein Zimmer für Jugendliche ist in den USA fast immer klein. Ein Zimmer mit den von dir genannten Maßen ist schon recht groß. Größer wirst du es kaum erleben! Und auch hat kein Amerikanischer Schüler einen Schreibtisch. Natürlich habe ich dafür Verständnis, dass dich das stört. Und ich habe mich anfangs auch darüber gewundert. Irgendwann hatten wir dann zufällig eine Umfrage zum Thema Zimmer& Schreibtisch im Spanisch-Unterricht, und siehe da: keiner (!) meiner Mitschüler hatte ein größeres Zimmer als ich, und keiner(!!) hatte einen Schreibtisch. Das scheint kulturell bedingt zu sein; selbst wenn du die Gastfamilie wechseln würdest, würde sich das also nicht ändern.

Dass deine Gasteltern von dir erwarten, dass du um 22 Uhr ins Bett gehst, ist zwar vielleicht früh, aber auch kulturell bedingt. Das war bei mir nicht anders. Nur dass auch das Licht aus sein muss, war bei mir nicht so. Ich denke, dass man in den USA mit den Eltern gar nicht „diskutieren“ kann oder Regeln verändern, daran muss man sich als Deutscher Teenie wirklich erst gewöhnen. Aber das ist eben so, und das leider auch überall. Aus dieser Misere würde dich ein Gastfamilienwechsel also auch nicht befreien, sorry!

Du solltest, was die anderen Punkte angeht, bevor du über einen Wechsel nachdenkst, offen mit deinen Gasteltern reden. Ihnen erklären, dass du momentan unter einem massiven Kulturschock leidest, weil du so viele Dinge ganz anders kennst. Die Sache mit dem Raum teilen, dem „fehlenden“ Schreibtisch, und der Bettgehzeit kannst du dabei als gute Beispiele anführen. Du solltest ihnen nicht gleich mit einem Wechselwunsch kommen, sondern eher nachfragen, ob sie dich vielleicht unterstützen können, da raus zu kommen, indem du z. B. mehr Möglichkeiten zur Privatsphäre bekommst. Ich denke eine Rückzugsmöglichkeit ist da ganz entscheidend! Bitte sie in dem Gespräch auch, dass sie dir in Zukunft früher sagen, wenn sie wohin fahren und frag sie, ob es möglich ist, dass du ab und an selbst entscheiden kannst, ob du mitfährst oder zu Hause bleibst. Wichtig ist, wenn deine Gasteltern dem zustimmen: Du solltest dann nicht immer zu Hause bleiben, und auch nicht nur zu den „Spaßaktivitäten“, sondern auch mal zum Häuslebauen, mitkommen. Solange das ein gesundes Mittelmaß ist, ist wohl alles im Lot.

Falls du glaubst, dass du Schwierigkeiten hast, deine Gasteltern darauf anzusprechen, ruf doch erstmal deinen Betreuer an, und frag, ob er noch Tipps hat. Das wäre jedenfalls, was ich meinen Schülern sagen würde, wenn ich den Anruf bekäme. Ich hoffe, das hilft auch dir erstmal weiter? :slight_smile:

Ich bin jedenfalls wegen meiner eigenen Erfahrungen überzeugt, dass dich ein Gastfamilienwechsel nicht weiterbringen würde. Versuch es mal mit Reden und ein bisschen Zeit - und sollte das nicht den gewünschten Erfolg bringen, können wir ja immer noch schauen, wie wir dir helfen können! :slight_smile:

Liebe Grüße und viel Erfolg!

Wiebke

Ps.: Lies doch mal den Willkommensbrief von Anjas Tochter. Da steht auch viel Hilfreiches drin. :slight_smile: (http://www.schueleraustausch.de/forum/showthread.php?t=3867)