Gastfamilie - Eckelhaft

Hey ihr Lieben,

ich habe ein kleines Problem…=(
und zwar hat mich meine gastschwester letztens angeschrieben und mir bilder geschickt von dem haus…also erstmal es ist eine alleinstehende mutter mit einer tochter ungefähr in meinemmalter…sie ist ein jahr jünger…von außen ist das haus megaschön =) toller garten gepflegt und so aber von innen die reinste katastrophe…normalerweise schickt man ja bilder auf denen die räume einigermaßen ordentlich sind…aber das was sie mir geshcickt haben…bah…versifft unordentlich…dunkel…eingeengt…die gastmom schläft im flur…und meine agstschwester hat ein megakleines zimmer…sie hat mich gefragt ob wir uns ein zimmer teilen sollen oder die den computer room umbauen sollen…ich hab ihr nett gesagt dass ich ein eigenes zimmer bevorzugen würde…das ist aber auch einfach megaklein und…ecklig…als meine mutter die bilder gesehn hat, war sie einfach schockiert…als ich dann noch erfahren hab dass die noch schulden haben und das haus noch abbezahlen…also ich weiss nicht ob das so gute bedingungen sind einen gastschüler aufzunehmen…klar werden die familien noch von den organisationen „geprüft“…aber anscheinend…keine ahnung…haben die prüfer nach sympathie der leute entschieden oder sonst was…
auch die gegen dist für mich ein problem…mir ist es wirklich egal wohin ich komme…meinetwegen auch auf eine farm oder in die pampa…aber die statd wo die wohnen…ist auf platz 14 der kriminellsten städte in den USA…da kriegt man schon ein wenig bammel…es ist halt so eine typische industriestadt…verlassene fabriken und so weiter…und zuletzt die schule…das ist irgendwie eine academy für „gifted and talented (smart, intelligent)“ schüler…für kunst und naturwissenschaften…ich liebe naturwissenschaften…und meine gastschwester hat mir erzählt dass sie von der organisation halt so profile von schülern geschickt bekommen hat die für diese schule geeignet wären…ich glaube echt ich hätte mein interesse für naturwissenschaften einfach weglassen sollen…und mich eher auf sport konzentrieren sollen…ich hab auf jeden fall die organisation mal angerufen und sie meinte ich darf nciht ablehnen…und keine ahnung die frau am telefon hat mir nciht geholfen…mir eher das gefühl gegeben ich würde unter ihnen stehen und seit dem hab ich das gefühl vielleicht doch ncihtin die usa zu fliegen…ich habe echt so große angst…und ich weigere mich wirklich in diese messifamilie zu gehen…ich werde auch hier zu hause immer wieder depressiv wenn chaos um mich herum herrscht…ich fühl mich von der organisation igrnedwie nicht verstanden…wirklich nciht gut betreut…ich weiss dass man jedem eine chance geben soll…und die kultur dort einfach anders ist und so ein haushalt vielleicht nich unüblich ist…aber ich habe wirklich ein ungutes gefühl dabei…und bin wirklich nur angewiedert…und auf das usa schuljahr freue ich mich auch…sogut wie gar nciht mehr…=((
ich bin wirklich verzweifelt… =(
weiss jemand was ich machen könnte?

liebe grüße sumsum

Hallo Sumsum,

Dass Du eine Gastfamilie bekommen hast, die so gar nicht deinen Vorstellungen entspricht, ist schade. Ich kann dir dazu nur folgendes raten: Denk positiv! Seh nicht das schlechte, sondern die guten Seiten!

Jeder Betreuer, der eine Gastfamilie überprüft, sollte auch überlegen, ob diese finanziell in der Lage ist, einen Schüler aufzunehmen. Allein die Tatsache, dass die Familie ihr Haus noch nicht vollständig abbezahlt hat, ist wohl kein Grund, eine Gastfamilie abzulehnen. Meine Eltern zahlen ihr Haus auch noch ab und könnten trotzdem einen Austauschschüler versorgen.

Dass die Zimmer nicht ordentlich sind, ist eine andere Sache. Aber du sagst ja schon selbst, dass in Amerika eine andere Kultur herrscht. Du wirst häufig solche Häuser sehen, wie das deiner Gastfamilie. Amerikaner sind da einfach “relaxter”, Gäste stören sich nicht daran, und der Gastgeber entschuldigt sich einfach für das Chaos. Sache gegessen. (“Sorry for the mess” ist etwas, was in den USA nahezu floskelhaft wie bei uns “Wie geht’s?” verwendet wird!)
Als Deutscher würdest du, sagst du, einem zukünftigen Gastschüler nur Fotos schicken, auf denen die Räume picobello sind. Die Amerikaner (und auch andere Kulturen) haben da einen anderen Standpunkt: sie sind offen, ehrlich und geradeheraus - sie zeigen dir wie sie wirklich sind, und nicht, wie sie - aufgrund von Werten und Normen in der Gesellschaft - besser sein sollten.
Wenn dir deine Gastfamilie also ein solches Foto schickt, zeigt sie dir damit doch auch, dass du als Familienmitglied willkommen bist und sie dich so kennenlernen und sich dir so zeigen möchten, wie es in der Realität auch ist! Überleg mal, ein solches Foto würdest DU wahrscheinlich deiner besten Freundin zeigen, sonst aber niemandem. Du hast also eine wirklich nette Gastfamilie, die dich aus aufrichtigem Interesse aufnimmt und ehrlich ist - mit ihr kannst du also eine echte Verbindung aufbauen und daher ein tolles Jahr verbringen!

Außerdem: Deine Familie fragt dich sogar nach deinen Vorlieben, ob du ein eigenes Zimmer möchtest - dass sie extra für dich umbauen und einrichten! - oder lieber mehr Familienkontakt und dir mit deiner Gastschwester ein Zimmer teilen. Dass du die Zimmer als “Löcher” bezeichnest wundert mich einerseits, andererseits nicht. Wenn du dich mal näher mit den USA auseinandersetzt, wirst du merken, dass ALLE Teenies ein solches Zimmer - auch gern im Keller und ohne Fenster - haben. Dein Zimmer in den USA ist dein BEDROOM. Du verbringst dort keine Zeit, außer 9 Stunden darin zu schlafen und dich darin anzuziehen. Mit Freunden wirst du im Wohnzimmer sitzen, und Schreibtische hat niemand im Zimmer - Hausaufgaben machst du also am Familientisch! Insofern ist es wirklich nicht entscheidend, wie dein Zimmer ist. Wenn es klein ist, ist dafür also der Rest des Hauses größer, indem du deutlich mehr Zeit verbringst. :slight_smile:

Ich selbst hatte übrigens auch ein 7m² großes Zimmer, indem nur Bett, Kommode und Schrank untergebracht waren. Hat mich nie gestört, weil ich sowieso so viel unterwegs war (von 8 bis 6 in der Schule, dann Abendbrotessen und Hausaufgaben machen, gemeinsam mit dem Rest der Familie Fernsehen und dann schlafen). Man hat also auch von einem riesigen Zimmer nichts.

Du solltest dich schon jetzt daran gedanklich gewöhnen, dass in den USA alles anders ist und auch kulturell andere Werte bestehen. Das ist aber nicht schlecht oder schlimm, es ist einfach ANDERS. Nach dem Jahr wirst du Deutschland als unfreundlich, laut, langweilig, ketzerisch und ungezügelt empfinden.

Auf die Statistik würde ich nichts geben. Aus dreiei Gründen:

  • Erstens, “Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast”.
  • Zweitens: Think positive! Es ist nicht die kriminellste Stadt!
  • Drittens: Und selbst wenn es die kriminellste Stadt wäre: Mit der Kriminalität wirst du nichts zu tun haben. Ich erkläre dir gern, warum:

Wahrscheinlich hast du schon einige amerikanische Filme gesehen, die in der High School spielen. Ganz typisch siehst du da die “Grüppchenbildung” (Cheerleader, Sportler, Streber, Musiker, Bad-Guys,…). Ganz so extrem, wie in den Filmen dargestellt, ist das natürlich nicht. Fakt ist aber, dass es immer zwei Gruppierungen gibt: good guys und bad guys. Die bad guys sind die, die keiner mag, weil sie kriminell sind, die Schule schwänzen, trinken, Drogen nehmen und in jeder Hinsicht für den Amerikaner den Teufel verkörpern. Mit diesen Leuten möchtest du nichts zu tun haben, weil sie im Regelfall keine guten Freunde sind, deine Gastmutter dir nicht erlauben wird, dass du dich mit denen triffst, und sobald du mit denen was zu tun hast, bei allen AUTOMATISCH unten durch bist, ohne, dass du was böses machst.
Da du dich also von diesen Leuten fernhältst, hast du nichts mit der Kriminalität zu tun. Du wirst nette Freunde haben und eine Gastfamilie, die dich - wie ne 7jährige - rund um die Uhr betreut. Alleine wirst du Abends nie rausgehen, und den Tag über bist du in der Schule - also kann dir auch nichts passieren. :slight_smile:

Diese Zweifel und die Unzufriedenheit, die du hast, ist nicht ungewöhnlich, ich hatte das auch, aber am Ende ist alles gut!

An deiner Stelle würde ich das erst mal von der positiven Seite sehen und zu dieser Familie auf jeden Fall hingehen. Wenn es dir dann immer noch nicht gefällt, kannst du immer noch wechseln.
Es wäre nur ärgerlich, wenn du dich jetzt so lange auf ein Jahr in den USA gefreut hast, und das dann nicht klappt, weil du diese Familie jetzt ablehnst und keine neue gefunden wird. Ich garantiere dir, dass du, wenn du in den USA bist, wesentlich schneller eine neue Familie findest, als von hier aus.

Was ich dir davon abgesehen noch mit auf den Weg geben möchte, ist die Geschichte von Johanna. Johanna wollte im gleichen Jahr wie ich in die USA reisen, und als sie ihre Gastfamilie bekommen hat, war sie ähnlich unzufrieden wie du. Sie hat sich geweigert, so in den Flieger zu steigen, geschweige denn zu der Familie zu gehen; und hat einen Aufstand sondergleichen bereitet. Ihre Organisation hat sich davon aber nicht beeindrucken lassen und ist von dem Placement nicht abgerückt. Wir alle haben damals Johanna gut zugeredet und letzlich hat sie sich dann auch - etwas widerwillig - bereit erklärt, es mit der Familie zu versuchen.
Zufällig wurde ich dann im Nebenort (6 Meilen weg) platziert und wir haben uns während des Jahres mehrfach getroffen.
Ich kann dir sagen, dass sie es definitiv bereut hätte, nicht zu der Familie gegangen zu sein - sie hatte ein super Jahr dort und hat die Familie auch nicht gewechselt! Die sind trotz Startschwierigkeiten ein Herz und eine Seele geworden. :slight_smile:
Die Geschichte können dir Kirsten und Martin bestimmt nochmal bestätigen. :slight_smile:

Ich hoffe, ich konnte dich ein bisschen beruhigen. Es wird alles super, versprochen - wenn du es nur willst!
Du hast uns übrigens noch gar nicht verraten, wohin es geht? Staat? Ort? Mit welcher Orga?

Liebe Grüße,
Wiebke

ich glaube die organisation müsste klar sein…yfu…hab ja auch extra den thread in der sparte yfu geschrieben…

mir ist das alles sehr bewusst…kulturschock…ich häng zu sehr an meinen deutschen erwartungen…zu hohe ansprüche…aber wenn ich dann soetwas höre wie “meine mom schläft im flur” und “die zimmer sind sehr eng” …dass mein zimmer so klein ist…okay…so ist das halt…ich verbring nciht viel zeit darin…aber dass das ganze haus so klein ist…3 zimmer (wohnzimmer kinderzimmer und mein zukünftiges zimmer) und 3 leute…die mutter ohne eigenem zimmer…wenn ich dann mal ins bad gehe und an der mom vorbeimuss und sie gerade irgendwie in ihrem bett liegt und ihr halber nackter po versehentlich rausguckt…na guten appetit… =(

ich weiss dass es ein bisschen gewagt ist sowas abzulehnen bevor man da war und das alles erlebt hat…aber…wenn ich doch auf eigene faust eine familie (die überhaupt nciht mit mir verwandt ist) gefunden hab und die schule in der nähe liegt und bereit wäre mich aufzunehmen…ich verstehe nciht ganz wo das problem dann liegt…also…keine ahnung…
es ist einfach so dass mich dieses megabeengende haus stört…die küche die aussieht wie ein bunker und…es ist einfach so vieles das mir zu zweifeln gibt…wären es nur ein paar sachen könnte ich mich damit abfinden…aber wirklich…
ich weiss nciht was ich dazu noch so sagen sollte… sprachlos…dass mir die organisation warscheinlich noch nicht einmal erlaubt in eine von mir ausgesuchte familie zu gehen, wo die vorrausetzungen gegeben sind…und auch eine schule vorhanden ist…ich meine…ach einfach…:mad: ich kann einfach echt nciht mehr dazu sagen…

sumsum

achja… saginaw, michigan…

Hallo Sum Sum,
Das mit YFU habe ich ganz übersehen, sorry.
Übrigens sind auch beengte Wohnverhältnisse für die USA normal. Meine erste Gastfamilie hatte eine Wohnung mit Wohnküche, und 3 Zimmern für 5 Leute. Das ist auch nicht viel anders! Und du wirst es überleben, wie gesagt!

Frag doch einfach noch bei mal YFU an, wieso du nicht in die von dir vogeschlagenen Familie durftest. Das finde ich schon ungewöhnlich! Haben die etwas dazu gesagt? Vielleicht liegt nur ein Fehler vor?

Liebe Grüße,
Wiebke

Ich habe das so verstanden, dass sie die andere Familie erst danach gesucht hat.

Viele Grüsse

Kirsten

ja die familie habe ich sozusagen erst im nachhinein gefunden…
aber ich mein…naja…ich weiss dass wenn man eine familie ablehen würde das ja bei YFU-USA schlecht ankommt und die keine familie weiter für einen suchen…wenn ich dann aber die eigene familie hab…Oo?

grüße
sumsum

Hallo Sumsum,
ich bin der Meinung, dass du auf jeden Fall erstmal hinfliegen solltest! Ich habe damals auch eine Gastfamilie bekommen, wo ich auf den ersten Blick etwas überrascht war. Sie waren aber total lieb und trotzdessen, dass sie finanzielle Probleme hatten, haben sie es bei mir nie an was mangeln lassen. Sie hatten auch nur ein kleines Haus, aber das war völlig ok.
Ich kann mir vorstellen, dass du denkst, dass du zu “komischen” Leuten kommst, aber manchmal trügt der Schein!
YFU hat ganz viele Betreuer in Michigan, weil das auch der Staat ist wo ganz viele YFU Schüler hin kommen und wo YFU damals angefangen hat. Ich würde also mal behaupten, dass wenn du wirklich Probleme haben solltest, dass sich dein Betreuer vor Ort auf jeden Fall kümmern wird und du gegebenenfalls auch die Gastfamilie wechseln kannst, wenn es gar nicht funktionieren sollte.
Aber es ist doch auch total super, dass deine Umgebung passt, dass du eine Schule hast die deinen Interessen entspricht und eine nette Gastschwester. Hast du schon mal mit deiner Gastfamilie telefoniert? Da bekommt man ja auch noch mal nen anderen Eindruck, als wenn man nur Emails schreibt.

LG holka

Hey, ich hab ein ähnliches Problem :pensive:
Ich hab gestern meine Gastfamilie bekommen , ich war erstmal total überrascht und glücklich weil das sehr früh war ( nach knapp einem Monat ) . Ich bin in einer Küstenstadt in Texas hört erstmal ziemlich cool an aber dann hab ich meine Familie angeguckt und die passt irgendwie garnicht zu mir :thinking:wir haben keine gemeinsamen Interessen ich fühl mich ein bisschen verarscht weil mir die Organisation versprochen hat dass sie die austauschschüler in kleinen Städten unterbringt und meine Stadt hat ca 400000 Einwohner und gilt als eine der gefährlichsten Städte , außerdem wohne ich dort in einem ghetto viertel und muss auf eine Ghetto Schule gehen :pensive:meine Eltern arbeiten Full Time und ich muss babysitten und versteh nicht wieso ich 50 Unterlagen ausfüllen musste mit meinen Interessen wenn diese überhaupt nicht berücksichtigt werden ! Ich finde das echt unfair ich hab das gefühl dass sich meine Organisation überhaupt keine Mühe gegeben hat :sob: