GENAU DAS hab ich aber auch gedacht, als ich das von Kirsten gepostete Urteil gelesen hab…
Ja, ok., es kann sein, dass es eine Openair-Party an der Straße war. Nicht sehr schlau ;)…
Zu den Gesetzen: Sie sind nun mal so, wie sie sind.
Ich hab gerad mal ein paar weiterführende Infos gegoogelt:
Allgemein zu Alkohol in den USA:
Alkohol in den USA - In den Staaten erst ab 21 Jahren erlaubt
Gute Seite. Da steht „Bußgeld droht“ bei öffentlichem Alkoholkonsum. Also Bußgeld finde ich ja noch recht harmlos und völlig gerechtfertigt. Aber vor’s Gericht stellen ist doch eine andere Dimension. Wenn man ein halbes Austauschjahr verliert, ist das sehr viel mehr als 100$ Strafe oder sowas. Hier kam sicher noch dazu, dass die Schüler keine 21 Jahre alt sind.
Grundsätzlich finde ich strengen Umgang mit Alkohol schon ganz gut, aber Strafen müssen angemessen sein. Ich frage mich, ob man dort weiß, was so ein Abbruch für den betroffenen Schüler bedeutet bzw. wie hoch die Strafe damit ist. Ich bin jetzt kein ATS, aber ich stelle es mir sehr hart vor.
BTW: Im Falle von Zuschüssen oder Stipendien müssen die ATS alles zurückzahlen, oder? Das können schon ein paar tausend Euro sein, denke ich.
j.
Ganz ehrlich, jeder ATS, der in die USA geht, kennt die Gesetze. Alkohol unter 21 ist nun mal illegal. Sobald man eine gewisse Zeit da ist, kann man auch die Risiken einschätzen. Wer trotzdem Alkohol trinkt, weiß genau worauf er/sie sich einlässt…Mitleid habe ich da nicht.
Und dieses Urteil aus Deutschland…ein ATS, der von seiner Orga. nicht umgehend nach Hause geschickt, nachdem aktenkundig Alkohol konsumiert wurde, hat andere Probleme (Visum, Einreiseverbot, Strafverfahren), auf die ein dt. Gericht keinen Einfluss hat.
Wer sich in einem anderen Land aufhält, sollte sich an die Gesetze halten. Dies erwarten wir ja auch von Leuten, die in Deutschland sind. Ganz egal, ob man die Gesetze des anderen Landes gut findet oder nicht.
Die Probleme, die man ohne den Abbruch des ATJ bekommt, sind in der Tat wohl noch dicker. Die Austauschorga hat da wohl nicht viele Möglichkeiten anders zu handeln. Besonders hart wäre es, wenn es am Anfang des ATJ passiert.
Sicher wissen die ATS von den Gesetzen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es bei so einer Party schwer fällt, nein zu sagen, wenn es alle tun… es ist fast wie eine Falle. Vielleicht tut es den amerikanischen Mitschülern auch leid, dass der ATS dafür sein Jahr beenden muss. Wie schwer werden die erwischten Amerikaner bestraft? Würde mich mal interessieren, so zum Vergleich.
Wie sieht es bei Stipendien, Bafög oder Zuschüssen aus, müssen die zurückgezahlt werden? Wie hoch sind im Schlimmstfall die zusätzlichen Kosten beim Abbruch? Ich denke, zurück bekommt man wegen verkürztem Jahr sicher kein Geld, eher muss man noch draufzahlen.
Kerstin schrieb, dass eine Deutsche eher bleiben könnte als andere. Warum das? Wegen deutsch-amerikanischer Beziehungen?
Hier ein hartes Beispiel (nur ein Tag in Amerika): http://www.schueleraustausch.net/artikel/schueleraustausch-usa-alkohol
j.
Nein, weil es jetzt dieses Urteil gibt!
Nochmal zu dem Urteil: Ich befürworte es nicht, um den Kids einen Freifahrtschein zu geben, aber wie bei MarieLousies Sohn, der zu Sylvester mit seinen Gastvätern angestoßen hat, könnte es helfen!
Viele Grüsse
Kirsten
Vielleicht habe ich es übersehen, aber ich finde keine Infos zu dem Urteil. Gibt es einen Link?
j.
Hallo,
zu dem Urteil möchte ich kurz folgendes sagen: Es hat in Deutschland absolut keine Relevanz, dass es dieses Urteil gibt. Deutsche Richter sind immer unabhängig, und nicht weisungsgebunden. Wäre es ein Urteil des BGH, hätte es möglicherweise eine Signalwirkung, und andere Gerichte würden darüber nachdenken, ob sie dem folgen wollen. Das ist aber eine Entscheidung eines Landgerichts. Zudem handelt es sich um eine einstweilige Verfügung und kein richtiges “Urteil”, dem ein langer Prozess vorausgegangen wäre. Zudem hat es auch deshalb keine rechtlicher Wirkung für andere, weil ohne näheres Studium der Akten auch nicht gesagt werden kann, was in dem Vertrag mit der Organisation steht. Es ist z.B. denkbar, dass ein solcher Prozess ein ganz anderes Ende hat, wenn die Organisation mit dem Schüler vereinbart hat, dass gewisse (zumutbare) Regeln bestehen (wie z.B. kein Alkohol, keine Drogen, regelmäßige Teilnahme am Schulunterricht). Dann wäre anzunehmen, dass es nicht maßgeblich ist, wie andere darüber denken oder welche “weicheren” Gesetze es gibt, weil es eine exakte Vereinbarung gibt, gegen die verstoßen wurde (und deren Verstoß vereinbarungsgemäß geahndet werden kann). Das ist auch rechens, weil grundsätzlich erstmal alles, was nicht sittenwidrig ist, vertraglich vereinbart werden kann.
Ich kann also nur nachdrücklich davor warnen, dieses Urteil dahingehend zu deuten, dass man wahrscheinlich in den USA bleiben kann, wenn man nur ein einziges Mal (z.B. zu Silvester) Alkohol getrunken hat! Und selbst angenommen, dass die Organisation den Vertrag nicht umgehend kündigt, so ist es immer noch möglich, dass die USA wegen eines Verstoßes gegen nationale Gesetze das Visum widerrufen.
Jeder ATS, der Alkohol in den USA trinkt, weiß, worauf er sich einlässt und was die (möglichen) Konsequenzen davon sind. Basta. Ich habe in dem Jahr nicht getrunken und halte es auch für zumutbar, auf Partys nein zu Alkohol zu sagen. Jeder Amerikaner versteht, wenn man sagt: “Meine Eltern haben tausende Euro/Dollar bezahlt, damit ich hier her kommen kann, und bei dem ersten Verstoß gegen das Gesetz sitze ich vermutlich im Flieger. Das Bier/ der Wein / dieser Drink würde mich also XXXXXXX,XX €/$ kosten, und das wäre mir zu teuer.” Wirklich jeder Amerikaner. Und wenn es doch eine Ausnahme gibt, weiß man, dass die Person es garantiert nicht gut mit einem meint - und man sollte verschwinden und sich nicht weiter mit ihr abgeben. Punkt.
Boah, das ist wirklich schwierig. Am besten, man weiß nichts von dem Urteil :D. Wie ging es weiter? Hat der Gastschüler, der in Amerika blieb, dann dort Strafen bekommen?
Bist du dann von solcher Party sofort weg gegangen? Dann ist es gut, wenn man ein eigenes Auto hat, um nicht abhängig zu sein von anderen. Ansonsten hat man wohl keine Chance, da Busse in Amerika ja oft nicht vorhanden sind. Oder war Polizei da und du wurdest nicht festgenommen? Nach meinem obigen Link, muss der Alkoholkonsum auch nicht unbedingt nachgewiesen sein:
Eine junge Dame aus Australien verbrachte ihren ersten Abend mit ein paar netten amerikanischen Jungs im Park. Hier und da kreiste eine Dose Bier von Hand zu Hand. Doch die Ordnungshüter sahen dies sehr schnell. Ihr wurde nicht einmal der Alkoholkonsum nachgewiesen, doch musste die Australierin die Nacht im Gefängnis verbringen. Ein Schock für jede Gastfamilie. Zu der Scham müssen die Gastfamilien unzählige Dokumente unterschreibe. Natürlich bleibt auch der Anruf bei den leiblichen Eltern nicht erspart. 24 Stunden später war die Schülerin schon wieder zu Hause.
j.
Für denn Fall, dass man auf einer Party ist und dort feststellen muss, dass Alkohol konsumiert wird (und natürlich der Fall gegeben ist, dass man nicht mittrinken will, sondern die mögl. Konsequenzen zu hoch sind) gibt es i.d.R. mindestens 2 Möglichkeiten:
- es gibt noch eine(n) nüchterne(n) Freund(in) auf der Party, der/die einen nach Hause fahren kann (Wiebkes Argumentationsbeispiel sollten Freunde verstehen)
- man benutzt z.B. ein Telefon (bzw. Mobiltelefon - das haben doch, wenn ich es richtig verstanden habe, heutzutage sowieso fast alle ATS auch), um bei seiner Gastfamilie anzurufen, und sich schnell abholen zu lassen. (alternativ könnte man noch den Betreuer anrufen - falls dem vertraut wird)
(3. - falls man in in einer eher urbanen Gegend wohnt und die Party in der Nähe der Gastfamilie stattfindet - man geht einfach und läuft nach Hause.)
So habe/hätte ich es gemacht, und das empfehle ich auch immer zukünftigen ATS.
Jeder Amerikaner versteht, wenn man sagt: “Meine Eltern haben tausende Euro/Dollar bezahlt, damit ich hier her kommen kann, und bei dem ersten Verstoß gegen das Gesetz sitze ich vermutlich im Flieger. Das Bier/ der Wein / dieser Drink würde mich also XXXXXXX,XX €/$ kosten, und das wäre mir zu teuer.” Wirklich jeder Amerikaner. Und wenn es doch eine Ausnahme gibt, weiß man, dass die Person es garantiert nicht gut mit einem meint - und man sollte verschwinden und sich nicht weiter mit ihr abgeben. Punkt.
Mit diesem Satz habe ich auch 3x meine Kids auf den Weg geschickt. "Ein Bier, einen Drink oder Wein 12000.-€, überlege dir das gut! Lieber spende ich dir hier in Deutschland…
Hallo jens,
zusätzlich zu der Antwort von Martin lässt sich folgendes sagen: Ich war nie in der Situation auf Partys mit Alkohol eingeladen zu sein, nachdem ich bei der ersten Party, auf der Alkohol floss, entsprechende Ansage gemacht habe. :o
Ich habe mich auf der ersten Party aber nicht nach Hause fahren lassen, weil mein Gastbruder dort auch war, und ich ihn + die anderen natürlich nicht in die Sch*** reiten wollte (GF hätte natürlich gefragt, warum ich früher zu hause bin). Ich habe mich dann beim McDo absetzen lassen und wir sind dann später gemeinsam nach Hause gefahren. (Meinem Gastbruder habe ich aber auch erklärt, dass ich nicht mit betrunkenen Fahrern mitfahre, sodass er, sollte er mich im betrunkenen Zustand abholen, die Wahl hat, ob ich unsere Familie anrufe, mit jemand anderem fahre, oder ICH uns + seine Freunde in seinem Auto nach Hause fahre. Das wollte er alles nicht, also ist er nüchtern aufgetaucht. :D)
Liebe Grüße,
Wiebke
Hi, es braucht schon eine gewisse Unnachgiebigkeit, um bei einer solchen Party auch wirklich wegzukommen. Wer Pech hat, kommt kaum weg. Es gibt vielleicht auch welche, die vollkommen selbstverschuldet in die Situation geraten, bewusst auf solcher Party bleiben wollen und bei Erwischtwerden dann eben fliegen. Aber manche können vielleicht wirklich schlecht wegkommen oder haben nicht den Mumm zu sagen “mit euch feiere ich nicht, weil es hier Alkohol gibt” bzw. sich gegen die Gruppendynamik aufzulehnen und wissen evtl. auch nicht, wo groß die Gefahr ist, dass dort tatsächlich Polizei auftaucht (offenbar viel wahrscheinlicher als in Deutschland eine Polizeirazzia auf einer Fete zu haben). Von daher sehe ich es nicht so einfach bzw. kann auch mehr oder weniger mit Pech oder fehlendem Mut als mit echtem Verschulden zu tun haben. Ich zweifel aber nicht, dass die ATS alle Bescheid wissen. Auf der Informationsveranstaltung vor Abflug wurde das auch ganz deutlich gesagt, dass Alkohol tabu ist.
j.
@Wiebke: Hatte dein Gastbruder dich nicht versucht umzustimmen zu bleiben? Wie hat er reagiert als du sagtest, dass du weg willst? Immerhin blieb er ja selbst und hat die Situation mit Alkohol wohl damit harmlos eingeschätzt (auch Amerikaner werden ja bestraft). Respekt vor der Entscheidung dich alleine zu McDonalds bringen zu lassen, diese Konsequenz bringt wohl nicht jeder ATS. Zum Glück war McDonalds in der Nähe, da musstest du dann nicht hungrig warten :D.
PS: Nina hat auf ihrer Ask-Seite ein Bild gepostet, glaube, selbst fotografiert, siehe Anhang. Das ist alkoholfrei, oder?
Ich glaube, sie ist ziemlich traurig, dass ihre Freundin nach Hause geschickt wird.
Wo fahren denn hier bitte 16jährige Gastschüler hier Auto?
Welche Gastschüler haben denn überhaupt noch die Möglichkeit während des ATJ den Führerschein zu machen? Das ist doch wohl eher die Ausnahme und ich gönne es jedem ATS, der hierzu die Chance hat (schau Dir mal die diesbezüglichen Gesetze an!).
Marieluise
Hallo marieluise,
Martin wollte den vorherigen Beitrag etwas karikieren. Es ging darum, dass die Deutschen es total normal finden, wenn Jugendliche mal ein Bier trinken. Genauso, wie die Amerikaner es normal finden, dass Jugendliche dort Auto fahren. In der Entscheidung des Landgerichts wurde ja argumentiert, dass der Alkohol-Konsum von Minderjährigen (Deutschen) in den USA nicht schlimm sei, auch wenn dort andere Gesetze bestehen. Daraufhin konnte es sich Martin dann nicht verkneifen zu sagen, dass es dann ja auch okay ist, wenn die 16-jährigen Teenies aus den USA, die für ein ATJ nach Deutschland kommen, hier Auto fahren - auch wenn das hier gesetzlich untersagt ist.
(Ursprünglich war das übrigens mal erlaubt. Das wurde erst vor ein paar Jahren geändert.) (2008?)
Liebe Grüße,
Wiebke
@jens:
Mein Gastbruder hat nochmal nachgefragt, ob ich nicht doch bleiben würde, und mir erklärt, dass es unwahrscheinlich ist, dass eine Razzia stattfindet. Und selbst wenn die Cops kämen, dürften sie das Haus aufgrund lokaler Gesetze wohl nicht ohne richterlichen Beschluss oder Zustimmung des Eigentümers betreten. Ich habe ihm daraufhin gesagt, dass ich ja persönlich kein Problem mit Alkoholparties habe, und auch nicht damit, dass er da bleibt, und Spaß hat, nur dass halt für mich super viel auf dem Spiel steht. Und man halt nie irgendwas ausschließen kann, egal wie unwahrscheinlich es ist (“Never say never”). Ich hatte ja keine Intention, ihn zu verpetzen, oder der Spielverderber zu sein. Das war dann auch für alle okay.
Ich frage mich eigentlich auch, warum es passiert, dass man überhaupt erwischt wird. Feiern die Jugendlichen draußen? Und wenn man drinnen feiert, muss schon jemand die Polizei gerufen haben. Eigentlich würde ich auch denken, dass es sehr unwahrscheinlich ist erwischt zu werden, aber scheinbar passiert das doch ab und zu. ATS stehen da vielleicht mal im Zweifel, wie sie in solcher Situation entscheiden sollen.
Wirklich vergleichbar ist es mit dem Autofahren in Deutschland nicht, denke ich, aber ich verstehe, was er damit meinte :).
j.
Jens, deine Argumentation dreht sich total im Kreis. Es wurde doch schon erklärt, dass die Cops auf der Suche nach Parties Streife fahren, auch wenn sie nicht gerufen wurden. Und dass sie dann schauen, wo viele Autos vor dem Haus stehen, oder was da los ist, wo bekanntlich einmal im Monat ne Party stattfindet.
Und die meisten Parties gehen auch nicht ohne laute Musik, und die hört man auch draußen
Und dann wird wahrscheinlich da geklingelt, nach dem Motto “hallo, Polizei, wir wollten mal nachsehen ob hier alles ok ist.”
Aus Wiebkes letztem Post schließe ich mal, dass es dann auch in einigen Regionen erlaubt ist, dass die Cops dann einfach ins Haus reingehen.
Also warum kommst du immer wieder damit, dass die doch gerufen worden sein müssen bzw eh nichts finden, wenn nicht draußen gefeiert wird…
(Abgesehen davon ist es in vielen Regionen der USA die meiste Zeit des Jahres so warm, dass ich davon ausgehe, dass tatsächlich oft draußen gefeiert wird… warum sollte man sich in einer warmen Sommernacht in Florida in ein stickiges Wohnzimmer quetschen?)
So habe ich das hier noch nicht gelesen, also dass sie gezielt auf der Suche nach Parties Streife fahren. Vielleicht habe ich es überlesen oder meine Phantasie ging mangels Amerika-Erfahrung nicht so weit :D. Dass laute Musik nach außen dringt, daran dachte ich jetzt nicht (ich war zwar früher mal hörend, aber manchmal vergisst man solche Dinge). Ob die feiernden Schüler sich dieser „Gefahr“ bewusst sind?
j.