Hallo Birke, hallo alice,
vielleicht habt ihr meinen Beitrag etwas falsch aufgefasst? Ich wollte doch nur loswerden, dass man bei einer solchen Angelegenheit auch schnell zwei unterschiedliche Auffassungen von Arbeiten haben kann - die dann schnell missverstanden werden kann.
Rein subjektiv betrachtet: Der Stallbursche, der von frühster Kindheit an harte Arbeit leisten muss, hat eine andere Definition davon was „schwere“ Arbeit ist, als die Prinzessin, die im Palast aufwächst und nie einen Finger gekrümmt hat. (Und bitte versucht jetzt nicht in diesen Satz hinein zu interpretieren, dass ich der Ansicht bin, Alice wäre die Prinzessin - das ist nicht der Fall!)
Alice sagt:
aber wenn man in die usa kommt und das erste mal weihnachten dort feiert, dann will ich net unbedingt draußen holz hacken sondern mal ein richtiges weihnachtsfest erleben. und sowas habe ich nicht erlebt
- Und was ist ein richtiges Weihnachtsfest? Das, wie du es aus Deutschland kennst? Ist das Weihnachtsfest nur dann ein richtiges Weihnachtsfest, wenn man auf eine bestimmte Art oder in einer bestimmten „Menge“ feiert? Fakt ist nun mal: Für den Großteil der Amerikaner hat Thanksgiving eine viel größere Bedeutung als Weihnachten. Ein Amerikaner, der nach Deutschland kommt, könnte so sagen: „Ich hatte erwartet, dass die wenigstens mal richtig Erntedank feiern, schließlich verbringe ich das erste mal ernte dank hier in deutschland. Da will ich doch nicht morgens zur Schule gehen und einen gewöhnlichen Tag verbringen?“
Also: es ist alles nur eine Frage des BLICKWINKELS.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass Alice nicht alles gefallen hat, was da passiert ist, ich kann aber nicht nachvollziehen, dass hier nicht auch entsprechend reflektiert und differenziert wird oder in Erwägung gezogen wird, dass manches schlichtweg auf kulturellbedingt unterschiedlichen Ansichten basiert (oder auf der persönliche Entwicklung aller Beteiligten bis zum Zeitpunkt des ATJ). (Ist verständlich, was ich meine?)
Zusammenfassend: Es kann - wie hier schon mehrfach gesagt wurde - sicher nicht ausgeschlossen werden, dass in einigen (wenigen) Fällen die Motivation, einen Gastschüler (des Reiterprogramms) aufzunehmen, mit der Intention, eine billige Hilfskraft zu haben, einhergeht. Aber wann ist der ATS denn dann eine billige Hilfskraft? Wo genau wird die Grenze zwischen „normaler Mithilfe“ und „übermäßiger, zu harter Arbeit“ gezogen? Das hat alles, wie ich denke und beretis gesagt habe, viel mit der persönlichen Entwicklung aller Beteiligten zu tun - sodass es ab und an auch sicher vorkommen kann, dass da aus genau diesem Grund missverständnisse entstehen.
So, nach 20 Stunden auf den Beinen und einer Schicht von mehr als 10 Stunden davon, will ich ins Bett.
Nur noch eins einmal in aller deutlichkeit: Ich will hier nicht das Reiterprogramm oder Alice’s oder sonstwessen Erfahrungen gut oder schlecht reden und es tut mir leid, wenn das hier falsch rüber kommt oder falsch aufgefasst wird - das war und ist nicht meine Absicht.
Eine gute Nacht wünscht
Wiebke