Elternkontakt zu den Gasteltern!

Hallo,

also wir haben gar keinen Kontakt mit der Gastmutter. Wir hatten, bevor unsere Tochter flog, drei E-Mails geschickt, wovon wir zwei Stück nach mehreren Tagen etwas halbherzig beantwortet bekamen.

Und da unsere Tochter von Chicago aus einen Anschlussflug nehmen musste, dieser jedoch drei Stunden Verspätung hatten, hatten wir die Gastmutter telefonisch informiert und darum gebeten, Bescheid zu geben, wenn unsere Tochter angekommen wäre. Dies hat sie per Mail auch gemacht, aber seitdem nichts mehr gehört.

VG,

Annette

@Susanne: Habt ihr nicht einen Vorstellungs Brief mit allen „Eckdaten“ (Beruf, Hobbys ect von Euch) an die Gasteltern in der Bewerbung geschrieben?
Also ich meine in die Bewerbung des Kindes, zusätzlich von Euch geschrieben, die rüber ging?

Ansonsten habe wir das vorletzte Mal unsere Tochter gefragt ob ihre Familie mal mitskypen möchte. Das haben sie dann auch getan und es war schön zu sehen das es hamoniert zwischen ihnen. Aber sonst ist das skypen nur mit unserer Tochter doch etwas entspannter weil man deutsch reden kann :o

Wir skypen jeden Sonntagund ansonsten mailen wir hin und wieder und erfahren die neusten Dinge (mit tollen Fotos) auch von ihrem Blog.

Liebe Annette,

die Gastmutter meines Sohnes hatte mir vor ungef. vier Wochen die letzte nette und ausführliche mail geschrieben, bevor der Austausch begann, standen wir in häufigem mail-Kontakt. Ausführlich von meiner Seite, informativ von ihrer.

Das ist eine echte Outdoor-Familie mit einem straffen Arbeitspensum einerseits (Farmer!), andererseits mit aktivem Freizeitleben (bei uns wird eher nur gearbeitet…) und sicherlich hat sie in den letzten Wochen wenig Zeit gehabt.
Aber sie hat schließlich mein Kind und so habe ich sie um ein update gebeten, was dann auch prompt und sehr ausführlich kam. Ist das nicht auch irgendwo mein Recht und ihre Pflicht (klingt jetzt so negativ, so meine ich es aber überhaupt nicht!)?

Nehme ich andere Kinder mit in die Ferien (schon öfters gemacht), beherberge ich Kinder über ein paar Tage hinweg, würde mich mangelndes Interesse seitens der leiblichen Eltern schon wundern und so denke ich, jeder Kontakt von Deiner Seite, jedes Nachfragen ist doch verständlich und nachvollziehbar, oder?

Also, ich werde mich sicherlich weiterhin regelmäßig melden, nicht nur mit Schokoladenpaketen, sondern auch mit Fragen…

LG von Musi

Hallo Musi,

also, wenn es nach mir ginge, hätte ich regelmäßigen E-Mail Kontakt mit der Gastmutter, da ich viele Fragen habe und natürlich wissen möchte, wie sie alles von ihrer Seite aus sieht. Aber die letzte Mail, die geschrieben wurde, kam von mir (habe nochmal in den E-Mails nachgeschaut), von ihr hatte ich danach nichts mehr gehört. Und wenn ich ehrlich bin habe ich das Gefühl, dass sie das gar nicht möchte. Deshalb habe ich schon “Angst”, eine E-Mail zu schreiben, damit sie sich nicht belästigt fühlt. Schon oft habe ich überlegt, wie es denn wäre, wenn ich ein Kind aufnehmen würde und bin zu dem Schluß gekommen, dass ich viele Fragen hätte und mich an die Mutter wenden würde. Aber jeder ist eben anders und ich kann die Sache nur laufen lassen, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Der Idealfall ist es für mich auf gar keinen Fall, denn, obwohl meine Tochter schon seit über einem Monat weg ist, wird der Trennungsschmerz für mich nicht weniger sondern mehr und ein bisschen mehr Kontakt würde mir sicher guttun.

VG,

Annette

@ Annette. Mir geht es auch oft so das ich versucht bin eine Mail zu schreiben weil ich so viele Fragen habe. Ich finde es einfach sehr schwer nicht am Alltag unserer Tochter beteiligt zu sein. Ich habe keine Ahnung wie ihr Tag so abläuft, natürlich Schule usw. ist klar, aber der Rest??? Gestern hat sie mir geschrieben das sie nächste Woche bei einer Freundin auf den Geburtstag eingeladen ist. Tja, das wars. Und das muß man als Eltern sicherlich lernen nicht über alles Bescheid zu wissen. Ich finde das hat nichts mit Neugier zu tun, sondern wir haben die Kinder 15 Jahre um uns und plötzlich sind sie weg. Ich nenn es ja den Hardcore-Abnabelungsprozess. So ist es jedenfalls für mich. Nun ist unser Hund auch ziemlich krank geworden. Er trauert sagt die Tierärtzin weil er nicht versteht das seine Bezugsperson nicht wiederkommt. Aber wie soll ich ihm klarmachen wann 10 Monate rum sind???
Im Moment bin ich auch mehr am heulen als alles andere. Und unseren Urlaub werden wir wohl auch absagen müssen.
Susanne

HAllo Susanne und Anette,
diese Abnabelung ist sicher für viele eine Hardcorerunde Ich (wir) habe/n zweimal versucht das Beste daraus zu machen und mich/uns nach “15 JAhren” wieder auf uns selbst konzentriert. Das war ein neues Gefühl!. Man hat ja plötzlich mehr Zeit, auch wenn aus 3 Kindern 2 Kinder werden. Zeit für Radfahren, Sport, anders Urlaub machen etc. Kommenden Sommer geht die letzte für ein Jahr, dann sind wir ganz allein. Ich freue mich darauf. Unsere Kinder haben so viel geelrnt in den letzten Jahren und möchten selbstständig werden, auch hier zu Hause erzählen sie nicht alles. Ich finde, solange es Ihnen dort drüben gut geht, sollen sie einen neuen Alltag leben. Nach zwei AT Jahren unserer Söhne finde ich es toll wie selbstständig, selbstbewusst sie sind, wie sie überlegen was sie tun und enorm an Reife gewonnen haben.
Nehmt die Zeit für euch und eure Lieben zu Hause
Gruß Gitta
in Vorbereitung zur dritten Runde

Susanne,
du hast nach so vielen Wochen immer noch Angst? Natürlich kann auch dann noch vieles passieren, aber die ATS, die nicht klar kommen merken das ziemlich schnell am Anfang. Jetzt kann sie ja schon die Sprache recht gut und da denke ich, wird sie gut klar kommen. Meine Tochter schreibt von sich aus mehr, sie will ein bisschen Mitleid erzeugen, dafür kenne ich sie gut genug.
Deine Tochter will vielleicht genau das Gegenteil, sie will es dir beweisen. Die Gastmütter werden unseren Kindern schon das Gefühl vermitteln, wo es lang geht, und das soll ja so sein.
Das mit eurem Hund tut mir natürlich sehr leid. Da habt ihr gut zu tun. Ansonsten schließe ich mich meiner Vorrednerin an. Du schaffst das.:wink:

LG Antimaterie

Liebe Susanne, liebe Annette, ich verstehe euch wirklich!
In Annettes Fall sehe ich tatsächlich das Recht der Mutter, Informationen zu erhalten, bei Dir, Susanne, fühle ich mit, aber mein Verstand sagt, bis hierhin und nicht weiter.
Ich freue mich, von der Gastmutter über den Fleiss meines Kindes zu hören, seine Fröhlichkeit, sein Interesse und seine Lust an diversen Aktivitäten, die sie mir dann auch alle aufgezählt hat. Klang wie ein offizielles Entschuldigungsschreiben :D. Aber das ist eben auch alles und von meinem Sohn werde ich zur Zeit auch keine Herzensdinge erfahren (wiiiieeee nett sind denn nun die Gasteltern, wiiieee gerne magst Du denn die Gastgeschwister…) That´s his life, not mine.
Hart zu akzeptieren, aber eben meine Pflicht, schon allein mir selber gegenüber. Mein Mann tut sich da leider schwerer, vielleicht weil er in den 16 Jahren deutlich weniger Zeit mit seinem Sohn verbracht hat als ich? Trotz aller Sehnsucht habe ich eine ungeheuer schönes Gefühl von Vertrauen und Stolz in mir, er macht das alles so gut! Und dieses Gefühl wird mich weitertragen. Und mein Sohn weiß das, deshalb ist er unbelastet und kann das alles sicherlich auch genießen.

Euer Hund, Susanne, kann sich nicht über den Kopf steuern, aber auch er wird nicht 10 Monate leiden, er wird sich gewöhnen. Das kannst Du ihm nicht abnehmen, aber Dir kannst Du das alles etwas leichter machen. MIt der KOnzentration auf die positiven Aspekte.

Annette, das ist natürlich alles schwierig und für Dich doof. Mein gefühl würde mir raten, das erstmal vier Wochen laufen zu lassen: Eingewöhnung für alle SEiten. Und dann einfach nachhaken. Nicht nach Befindlichkeiten fragen, sondern nach Fakten.
Ich weiß nicht, wie die Gasteltern eurer Kinder empfinden, die Gastmutter meines Sohnes wäre mit meinem Uni-Englisch gepaart mit deutscher Emotionsanalyse respektive Situationsanalyse (eben “typisch deutsch”) völlig überfordert, daher plaudere ich auch munter über die Ernte in Deutschland, das Wetter in Nebraska, die Predigt in der Propstei, usw. einfach um ein paar unbelastete Ansätze anzubieten und bin einfach nur dankbar über ihre ganz andere, aber auch ganz tolle Art. Sie hält meinen Sohn gut beschäftigt, ist nüchtern aber durchaus mütterlich und hat ihren Laden einfach fest im Griff.
Dankbar sein, da hilft auch…

Ich wünsche euch einen guten Tag, euch beiden, allen anderen auch und hefte uns jetzt auch mal eine Tapferkeitsmedaille an die Brust :slight_smile: wir Mütter, wir Eltern leisten da auch Großes!
Liebe Grüße von BaB

Entschuldige, Annette, ich hatte es wohl überlesen… Deine Tochter ist auch schon über einen Monat weg? (Mein Sohn auch) Dann wird es doch Zeit für so eine mail! Die erste Orientierung der ganzen Familie ist nun sicherlich erfolgreich verlaufen, da darf die Mutter sich schonmal melden.

Ich habe mir wirklich vorgenommen, das jetzt regelmäßig zu machen, auch im Vierwochenrhythmus.

Trau` Dich :).

@ Antimaterie: Ich habe keine Angst. Das scheint irgendwie falsch rübergekommen zu sein. Was unsere Tochter betrifft bin ich ganz positiv eingestellt.Sie kommt super in der Familie klar, da mache ich mir wirklich keine Sorgen. Sie hat eine tolle Familie in der sie sich auf Deutsch gesagt “SAU” wohl fühlt. Und wenn man ihre Bilder sieht merkt man förmlich wie sehr sie ihr Leben dort genießt. Ich glaube ich habe im Moment so eine Jammerphase (steht mir als Mama ja wohl auch mal zu:)). Ich vermisse sie schon sehr, aber da muß man halt auch durch. Aber wir sind natürlich auch superstolz auf sie und wir freuen uns das es ihr wirklich gut geht.
Ich bin nur im Moment einfach nicht so gut drauf. Nächste Woche gehts erstmal in Urlaub - zwar nicht auf Rhodos wie geplant, sondern nach Holland. Aber das ist egal. Schön am Strand laufen, Wind um Nase wehen lassen, lecker heißen Kakao im Strandhaus schlürfen und die Seele baumeln lassen.
Wünche allen einen schönen Tag
Susanne