Liebe Susanne, liebe Annette, ich verstehe euch wirklich!
In Annettes Fall sehe ich tatsächlich das Recht der Mutter, Informationen zu erhalten, bei Dir, Susanne, fühle ich mit, aber mein Verstand sagt, bis hierhin und nicht weiter.
Ich freue mich, von der Gastmutter über den Fleiss meines Kindes zu hören, seine Fröhlichkeit, sein Interesse und seine Lust an diversen Aktivitäten, die sie mir dann auch alle aufgezählt hat. Klang wie ein offizielles Entschuldigungsschreiben :D. Aber das ist eben auch alles und von meinem Sohn werde ich zur Zeit auch keine Herzensdinge erfahren (wiiiieeee nett sind denn nun die Gasteltern, wiiieee gerne magst Du denn die Gastgeschwister…) That´s his life, not mine.
Hart zu akzeptieren, aber eben meine Pflicht, schon allein mir selber gegenüber. Mein Mann tut sich da leider schwerer, vielleicht weil er in den 16 Jahren deutlich weniger Zeit mit seinem Sohn verbracht hat als ich? Trotz aller Sehnsucht habe ich eine ungeheuer schönes Gefühl von Vertrauen und Stolz in mir, er macht das alles so gut! Und dieses Gefühl wird mich weitertragen. Und mein Sohn weiß das, deshalb ist er unbelastet und kann das alles sicherlich auch genießen.
Euer Hund, Susanne, kann sich nicht über den Kopf steuern, aber auch er wird nicht 10 Monate leiden, er wird sich gewöhnen. Das kannst Du ihm nicht abnehmen, aber Dir kannst Du das alles etwas leichter machen. MIt der KOnzentration auf die positiven Aspekte.
Annette, das ist natürlich alles schwierig und für Dich doof. Mein gefühl würde mir raten, das erstmal vier Wochen laufen zu lassen: Eingewöhnung für alle SEiten. Und dann einfach nachhaken. Nicht nach Befindlichkeiten fragen, sondern nach Fakten.
Ich weiß nicht, wie die Gasteltern eurer Kinder empfinden, die Gastmutter meines Sohnes wäre mit meinem Uni-Englisch gepaart mit deutscher Emotionsanalyse respektive Situationsanalyse (eben “typisch deutsch”) völlig überfordert, daher plaudere ich auch munter über die Ernte in Deutschland, das Wetter in Nebraska, die Predigt in der Propstei, usw. einfach um ein paar unbelastete Ansätze anzubieten und bin einfach nur dankbar über ihre ganz andere, aber auch ganz tolle Art. Sie hält meinen Sohn gut beschäftigt, ist nüchtern aber durchaus mütterlich und hat ihren Laden einfach fest im Griff.
Dankbar sein, da hilft auch…
Ich wünsche euch einen guten Tag, euch beiden, allen anderen auch und hefte uns jetzt auch mal eine Tapferkeitsmedaille an die Brust
wir Mütter, wir Eltern leisten da auch Großes!
Liebe Grüße von BaB