Elternerfahrungsbericht mit Southern Cross nach NSW - Australien

In diesem Beitrag will ich mal versuchen, unsere Erfahrungen mit dem Schüleraustausch nach Australien einerseits und der Vermittlung und Betreuung durch Southern Cross Education auf der anderen Seite aufschreiben. Weniger aus Selbstdarstellungsgründen, sonder eher als Hilfestellung , die ich bzw. wir als Familie zum damaligen Zeitpunkt auch gerne gehabt hätte.

Als unser Sohn Timo , der Jüngste von 3 en, am Anfang der 9. Klasse begann sich mit dem Thema Schüleraustausch auseinanderzusetzen , waren wir bereits durch einige Freunde und deren Kinder ein wenig vertraut.

Wir besuchten einige Vorbereitungsveranstaltungen unseres örtlichen Gymnasiums und von vorneherein war für unseren Sohn klar, das Ziel kann nur Australien sein. Der Onkel unseres Sohns arbeitete und lebte vor einiger Zeit für 4 Jahre dort und hat in uns allen die Begeisterung für dieses Land/ Kontinent geweckt.

Zu Beginn der 10. Klasse besuchten wir in Frankfurt am Main eine Veranstaltermesse und haben uns an verschiedenen Ständen beraten lassen.

Die Repräsentantin von Southern Cross Education ( im Folgenden: SCE) hinterließ bei uns einen wirklich guten, mit Hintergrundwissen durch eigene Besuche bestätigten, Eindruck. Der zuerst geplante Aufenthalt in der Großstadt Brisbane wurde schnell auf Grund des Interesses für die Meeresbiologie weiter südlich nach Ballina umgeplant. Schilderungen durch eigene Besuche der Organisatoren vor Ort , mit Bildern hinterlegt, haben uns diesbezüglich sehr beeinflusst.

Obwohl wir uns von anderen Organisationen haben beraten lassen, sind wir trotz des höheren Preises bei SCE geblieben. Unter anderem auch wegen der betreuten Gruppenflüge und des bis dahin sehr symphatischen Auftretens des Teams.

Nach den üblichen Vorbereitungen wurde uns ca. 4 Wochen vor Reisebeginn die Gastfamilie ( alleinerziehende Frau mit 2 Kindern im Alter von 8 und 12 Jahren) mitgeteilt. Leider war die Adresse fast 30 km vom Meer und der Schule entfernt im Landesinneren gelegen ( sozusagen mitten im „Geräusch) und unser Sohn, der sich ein Leben am Strand usw. vorgestellt hatte, entsprechend enttäuscht.
Die angegebene Ernährung der Gastmutter vegetarischer Natur haben wir zu diesem Zeitpunkt noch als akzeptabel wahrgenommen.
Nach Erläuterung der Organisation leuchtete uns auch ein, dass ein Gastfamilienwechsel vor Beginn des Austauschs logistisch nicht zu bewältigen ist, da jeder zu Beginn an diesem oder jenem etwas auszusetzen hat. Aber das schlechte Gefühl zu Beginn hat sich leider die ganze Zeit bis zum Schluss bestätigt.

Trotz allem redeten wir unserem Sohn zu, insgesamt an die positiven Seiten des Austauschs zu glauben und denken und haben ihn dann zum verabredeten Zeitraum in den Flieger Down Under gesetzt.

Vor Ort waren die ersten Tage für ihn dann mit Akklimatisieren verbunden.

Die vegetarische Ernährung stellte sich als vegan ( komplett ohne tierische Basis) heraus und auch der Schulweg mit 2 * 75 min Fahrzeit als zu lange Wegstrecke. Zumal kein öffentlicher Nahverkehr nach der Schule und auch am Wochenende möglich war.

Sowohl von den australischen als auch den deutschen Organisatoren wurde uns dazu erklärt, dass dies in Australien aber keine nennenswerten Entfernungen sind. Die Enttäuschung unseres Sohnes kann man sich natürlich trotzdem vorstellen. Treffen mit Freunden usw. außerhalb der Schulzeit konnten so nicht stattfinden bzw. nur mit Fahrorganisation durch die Gastmutter.

Mögliche sportliche Aktivitäten außerhalb der Schule waren nicht nur deswegen auch völlige Fehlanzeige. Die finden einfach auch nur in ganz geringem Umfang und dann nicht für Austauschschüler, die nur ein halbes Jahr dort sind, statt. Das gibt es nur für Ganzjährige in geringem Umfang.

Da auch die Schule damit kein abwechslungsreiches Highlight mehr darstellte: a) das vollmundig angekündigte Flugzeug zum Erwerb der Pilotenlizenz ( es sei jetzt mal dahingestellt, ob dies überhaupt für 16 Jährige sinnvoll ist – wir brauchten es nicht, aber es geht hier um den Hinweis auf die völlig falsche Selbstdarstellung) ist schon vor Jahren verkauft worden und b) der für den Aeronautics Unterricht erforderliche Flugsimulator auch schon seit Jahren defekt ist, c) Surfuntericht wegen Teilnehmermangel nicht möglich d) Sprachuntericht nur für Asiaten ab der 7. kL ??? möglich war , e) Meeresbiologie nicht im eigenen Labor, sondern im Filmvorführraum stattfand, haben wir nach 4 Wochen und längeren Diskussionen sowohl mit unserem Sohn als auch SCE beschlossen, zumindest auf dem Bereich der Unterbringung für eine Alternative zu sorgen.

Hierbei waren uns sowohl SCE als auch der örtliche Vermittler Oz-Homstay behilflich. Müssen diese ja auch, zumal im Kleingedruckten steht, dass so weite Anfahrtswege nicht zulässig sind.

Auf unsere Frage, warum überhaupt Veganer in diese Programm aufgenommen werden, wurde uns dies mit falscher Selbstauskunft der Gastmutter beantwortet.
( Interessanterweise steht bei den FAQ`s von oz Homestay, dass viele Austauschüler versuchen würden durch übermässiges Essen den sehr hohen Reisepreis wieder reinzuholen und die Gastfamilen darauf nicht reagieren sollen  - Frechheit – welcher Jugendliche denkt denn so)

Der Wechsel in die andere Gastfamilie wurde dann nach 6 Wochen und einem vorherigem Umzug noch bei der ersten Gastfamilie in eine andere Wohnung (die Australier sind halt sehr locker) vollzogen. Das bedeutete, dass unser Sohn sich dann in 6 Wochen 3 * neu in eine Wohnung eingewöhnen musste. Das muss man auch mögen.

Nach anfänglicher Freude unseres Sohnes über den reichhaltig gedeckten Tisch mischte sich dann der Kummer über das Desinteresse der neuen Familie an Unternehmungen mit ihm, aber gleichzeitiger Strenge bei den Ausgehzeiten (17:30 Deadline). Leider konnten wir dies auch nicht im persönlichen Kontakt mit den Gasteltern ändern. Hausregeln sind zum Einhalten da = O-Ton. Bzw. bekamen wir sogar eine Mail aus Australien vom Veranstalter, dass unser Sohn sicht nicht an die Hausregeln halten würde, weil er einmal vergessen hatte , eine schulische Terminänderung weiterzugeben. . Naja.

Trotz mehrfacher Versuche unsererseits beim Veranstalter (Southern Cross E) sowohl das schulische Defizit zu erläutern und zu ändern und auch bei der Gastfamilie etwas zu bewirken, wurde uns zwar immer vermittelt, dass sich gekümmert wird. Doch leider ohne Ergebnis. Eine immer wieder von Southern Cross ins Gespräch gebrachte Ansprechperson vor Ort, die Klärung schaffen sollte, konnte uns auch bei hartnäckiger Rückfrage nach unserer Rückkehr vom Abholbesuch und auch vor Ort nicht präsentiert werden. Auf eine diesbezügliche Antwort warten wir immer noch.

Und genau diese Ansprechperson halten wir mittlerweile doch für sehr wichtig. Bei Schulpraktika kommt der Lehrer ja auch in die Betriebe und sieht nach seinen Schülern. Und diese Aufsicht fehlt beim Austausch völlig. Evtl. ist das auch bei vielen Austauschschülern überflüssig. Aber es gibt sicher einige, bei denen ein unangemeldeter Besuch eines „Offiziellen“ in Schule und Gastfamilie eine große Hilfe wäre, um anstehende Probleme, die der Austauschschüler, um zusätzliche Sorgen der Eltern zu vermeiden, mit diesen gar nicht bespricht, weil keinerlei Einfluss über die Distanz möglich ist.

Bereits im November 2011 hatten wir dann mit dem Geschäftsührer des DFH (Verband) über die fehlende örtliche Qualitätskontrolle der Schulen telefoniert. Es wurde uns bestätigt, dass lediglich die australische Zustimmung der Behörde zur Bewerbung einer Schule ausschlaggebend für die Aufnahme bei den deutschen Veranstaltern ist.

Und das ist schlichtweg zu wenig.

Warum ist keinem Veranstalter bewusst, dass die örtlichen Schulen sich mit Leistungen schmücken, die sie nicht bringen können. Das vorher angesprochene Flugzeug der Ballina High ist heute noch auf fast allen Organisations- und Veranstalterseiten zu finden. Und das gibt es seit Jahren !!! nicht mehr.

Was wir damit zum Ausdruck bringen wollen, ist, dass fürsorgliche Eltern sich noch mehr, als ohnehin schon, mit diesem Thema auseinandersetzen müssen, da die Organisationen offensichtlich alle damit überfordert sind.

Nachdem wir jetzt sehr viele Organisationen und auch noch mal den Dachverband zu diesem Thema angeschrieben haben, müssen wir zu unserem Bedauern feststellen, dass von zumindest diesem Dachverband (wozu gibt es den eigentlich ?) angeschlossenen Organisationen (Give, Ist und team) und auch dem Dachverband selbst keine Reaktion gekommen ist. Erst nach wiederholtem Nachfragen wurde eine Standardmail ( im Sinne von wir kümmern uns schon) ohne konkreten Sachbezug verschickt. Bei diesen Veranstaltern können wir also nur zur Vorsicht raten. Mit der Wahrheit wird es da trotz direkter Anfrage nicht so genau genommen.

Korrektur: Nach 5 !!! Mails in immer strengerem Ton haben die deutschen Veranstalter IST,GIVE und Team ihre Beschreibung endlich geändert.

Noch ein wenig Bericht zum Thema Unterkunft und persönliche Betreuung vor Ort.

Alleine in Ballina waren, bei unseres Wissens 7 Austauschschülern, eine alleinerziehende Veganerin ( dort war unser Sohn zuerst) , alleinerziehende Hippie, der alle geltenden Vorschriften egal waren (dort war der beste Freund unseres Sohnes ) und eine Mormonenfamilie dabei, die Gastschüler aufgenommen haben. Das haben bestimmt nicht nur wir uns als Betreuung für unsere Kinder bei dem doch nicht sehr günstigen Preis anders vorgestellt.

Auch eine weitere Betreuung der Gastkinder vor Ort findet nicht mehr statt, wobei dies sicher ein generelles Problem des Austauschs darstellt. Siehe oben.

Unser Sohn hat in 5 Monaten auf Grund einer Infektion über 15 % seines Körpergewichtes verloren (von knapp 60 kg auf 49 kg). Und das fällt niemandem !!! auf. Weder in der Schule, noch seiner 2. Gastfamilie, noch 2 Ärzten, die er dort für ein Tauchattest besucht hat. Wie kann diese Fahrlässigkeit denn sein. Er selbst hat es in seiner Unerfahrenheit auf die anfängliche vegane Ernährung geschoben und wollte uns nicht weiter beunruhigen. Deswegen wurde er nicht selber aktiver. In Deutschland haben wir jetzt wegen des Versagens aller Kontrollmechanismen vor Ort lt Auskunft der Aerzte über ein halbes Jahr damit zu tun, Ihn wieder organisch aufzubauen.

Wir geben doch schließlich Minderjährige in dem Bewusstsein für ein halbes Jahr oder länger bis an das andere Ende der Welt ab, dass nicht nur irgendwer, sondern geprüfte Organisationen, die sich Ihrer Verantwortung bewusst sind, in allen Bereichen nach den Jugendlichen sehen und zeitnah auf Missstände reagieren.

Das ist in NSW (Australien) definitiv nicht der Fall.

Für unseren Sohn können wir leider nichts mehr Verbesserndes bewirken, obwohl wir mehrfach über SCE und auch direkt versucht haben ,darauf Einfluss zu nehmen.

Aber bei zukünftigen Wünschen eines Austauschs nach NSW und insbesondere nach Ballina können wir allen Jugendliche nur raten, sich vorher noch mal eingehend bei der ausgewählten Organisation zu informieren. Sowohl was die Wünsche des Schülers als auch die Leistung vor Ort angehen. Es kann doch nicht sein, dass es in unserer materiell eingestellten Welt auch in diesem Punkt nur darum geht, mit wenig Aufwand viel Geld zu verdienen und den eigentlichen Sinn dabei zu versäumen.

Persönlich halten wir sowohl Ballina als auch NSW und dort insbesondere Sydney weiterhin auf jeden Fall für eine Reise wert und auf eigene Faust (ohne Organisation) werden wir trotz der sehr langen Anreise wieder hinfahren.

Da die Schulferien in NSW schon begonnen hatten, konnten wir bei unserem Abholbesuch leider nicht alles vor Ort selbst noch einmal ansprechen.

Nach Abschluss des Austausch werden unsere Fragen zu diesem Thema weder von Southern Cross noch von der Schule und dem örtlichen Veranstalter beantwortet. Leider kommen dann nur mit Phrasen versehene Textbausteinmails (SCE - löbliche Ausnahme ist hier Herr Kimmerle, der u. E. ein gewisses persönliches Interesse zeigt) zurück, die sich nicht mit dem Thema befassen oder gar nichts (Australien).

Zusammengefasst würden wir beim nächsten Mal (gibt es aber leider/zum Glück nicht mehr) viel mehr auf die Erfahrungen in unserem engsten Freundeskreis hören. Dort waren 5 Jugendliche aus 3 verschiedenen Familien privat – ohne Organisation (allerdings in einem andern Land) untergebracht und waren des Lobes voll. Eigene neue Wege mit bis dahin persönlich unbekannten Organisationen zu gehen, kann unter Umständen nicht den erwünschten Erfolg haben.

Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Vielen Dank für ausführlichen Bericht. Eben habe ich meinem Sohn von Euren Erfahrungen berichtet. Wir wollten eben wegen dieser Fluggeschichte ursprünglich auch an diese Schule (unser Sohn ist begeisterter Segelflieger). Aus anderen Gründen haben wir uns aber für eine andere Schule entschieden. Mir ist nicht ganz klar, warum die Organisationen nicht über die aktuellen Zustände vor Ort Bescheid wissen. Genau das ist doch deren Aufgabe!! Wir wollten usrpünglich auch mit Southern Cross gehen, haben uns dann aber für TREFF entschieden, eher auch aus Kostengründen.
Wie weit darf denn längstens der Anfahrtsweg zur Schule sein? Hatte SC vor Ort Mitarbeiter oder auch nur die Koordinatoren für int. Schüler an den Schulen? So ist es jedenfalls bei TREFF.
Wie kam Euer Sohn mit seinen australischen Mitschüler zurecht? In welche Klasse ging er und konnte er alle Fächer frei wählen? Gibt es nach off. Schulschluss Freizeitmöglichkeiten an der Schule?
Wär lieb, wenn du mir antwortest.
Vielen Dank schon mal,
Jeannette

Hi Jeanette

es freut mich, ein Feedback zu erhalten. Und ich kann mich gut an unsere Situation vor einem Jahr mit den entsprechenden Unsicherheiten, aber auch Wünschen und Hoffnungen erinnern, und denke mich dadurch auch in Deine Situation versetzen zu können. Damals habe ich auch alle Forenberichte durchforstet, ob unsere Entscheidung zu Ziel und Orga richtig waren.
Zugegeben, mein Bericht kann nicht 100 % ig objektiv sein, aber die grundsätzlichen Tendenzen halte ich für verallgemeinbar.

Vorweg möchte ich noch mal betonen, dass wir als Familie alle Australien nach wie vor für ein tolles Reise- und auch Austauschland halten, auch wenn uns als Eltern wegen der Entfernung etc. England für den Austausch logischerweise lieber gewesen wäre. Aber wir (Familie) sparen alle schon wieder Zeit und Geld, um spätestens in 2 Jahren wieder nach Down Under zu reisen. 

Aber noch mal zum Thema:

Sicherlich haben sowohl wir als Eltern als auch unsere Kinder ganz andere und viel höhere Erwartungen bei direkter Schulwahl als wenn es zufällig ist. Aber ich persönlich kann es auch nicht mehr hören und lesen, wenn es immer wieder heisst: Es ist doch egal, wo ich meine Erfahrungen sammele, Hauptsache weg und alles andere wird sich finden.
Nein, als Sportler will ich (als Schüler und auch als Eltern) auch mein Austauschjahr in einer sportlich orientierten Schule verbringen und als Naturwissenschaftler genauso und nicht umgedreht und genauso möchte ich auch mein „tollstes“ halbe oder ganze Schuljahr in einer mir persönlich zusagenden Region verbringen.
Nach 3 unternommenen Rundreisen durch die verschiedensten Regionen der USA kennen wir doch sehr viele Gebiete, um die sich der Erfahrungsschatz meines Kindes nicht auch noch um ein halbes Jahr durch Austausch erweitern muss. Aber das ist ein anders Thema und sollte nur noch mal dokumentieren, dass ich es auch, trotz aller gemachten Erfahrungen für wichtig halte, selbst entscheiden zu können, wohin es geht.

Und das die wirklich passende Gastfamilie „in the middle of …. „ sitzen soll und deshalb die Wahl dann darauf fällt, kann ich auch nur beschmunzeln, wenn ich sehe, wie froh alle Orga`s (auch in Deutschland) sind, dass sich überhaupt jemand zur Betreuung findet. Wer soll denn da noch auf viele Übereinstimmungen achten, wenn jeder (Schüler und Gasteltern) mehr oder weniger vorformulierte Formulare zur Selbstbeschreibung ausfüllen und weder die heimischen noch die internationalen Betreuer die jeweiligen Personen öfter als einmal gesehen haben. Das das passt ist doch reiner Zufall, auch wenn es gerne immer anders behauptet wird. Das kann logischerweise auch in den USA nicht anders sein.

Und zu Deinen Fragen:

Warum die Orgas nicht Bescheid wissen, frage ich mich tatsächlich auch immer noch. Mehr als in meinem Bericht kann ich nicht sagen. Vermutlich zu viele Destinationen bei zu kleinem Grundumsatz an Schülern.

Von SC wurde zwar immer betont, dass es zusätzlich eine eigene Mitarbeiterin vor Ort gibt. Aber auch auf ausdrückliches Nachfragen wurde uns diese nicht genannt. Es gibt eine Mitarbeiterin in Sydney, aber ob die ausschließlich für SC arbeitet, habe ich auch nicht herausbekommen. War auch egal, da die Entfernung dann auch in Australien ohnehin zu groß ist. Ob Sydney oder Deutschland ist dann auch egal. 

Mit den australischen Mitschülern kam unser Sohn von Anfang an prima klar. (Und auch das spricht für die direkte Schulwahl, wenn ich mir aussuchen kann, ob ich an eine Schule mit viel oder wenig Internationals gehe – die Internationals bleiben überall doch eher unter sich und dann ist für die Integration eine kleine Schule mit wenig I. besser). Aber leider konnte er (unser Sohn) das auf Grund der strengen Hausregeln (Gasteltern) nicht optimal nutzen. Bzw. ist im ländlichen Bereich Australiens der öffentliche Nahverkehr noch bescheidener als bei uns.
Wir wohnen 5 km von Frankfurt/M und unser Sohn hat sich dort gefühlt wie im Vogelsberg oder der Rhön. Auch hier kann man sicher über die Motivation unterschiedlicher Meinung sein. Wenn ich nur weg will von daheim, um meine Erfahrung zu sammeln, ist wahrscheinlich alles egal. Aber wenn es (das Austauschjahr) irgendwie trotzdem wie ein toller Urlaub (was ich persönlich auch für völlig legitim halte) sein soll, sind eben noch viele andere Faktoren wichtig.

Randnotiz:

Da unsere ältere Tochter parallel zu Ihrem jüngstem Bruder ein Auslandsemester in Santiago (Chile) verbracht hat und so begeistert war, dass sie jetzt gleich wieder Ihren Aufenthalt für die nächsten Semesterferien dort organisiert hat, kennen wir auch die andere (begeisterte) Seite.

Weiter zu den Fragen:

Im Kleingedruckten unserer Aussie Organisation stand etwas von einer ¾ h als maximalen Schulweg. Aber da mag es auch Unterschiede geben. Die von Dir in einem anderen Forumsbericht angenommenen 8 km glaube ich im ländlichen Bereich eher nicht. Das kann nur für Großstädte gelten, denke ich.

Unser Sohn ging in die 11. Klasse und konnte seine Fächer frei wählen, soweit ich das weiß. Aber das Niveau ist wirklich nicht mit D. zu vergleichen. Mathe hat er gleich wieder abgewählt, weil das Niveau ungefähr unserer 8, maximal 9. Klasse entspricht.

Und von den Freizeitveranstaltungen nach Schulschluss wurde immer geredet, aber irgendwie hat das dann mangels Teilnehmer nie wirklich stattgefunden. Das ist dann wieder eher ein Problem einer kleinen Schule. Dazu habe ich bisher auch leider keine Rückmeldung der Schule erhalten.

Mittlerweile stehen wir aber in schriftlichem Kontakt zu einem Offiziellen der Schulverwaltung, der uns zwar auch erst abwimmeln wollte. Aber dann doch, warum auch immer, weiteres Interesse zeigte und sich meine Korrespondenz mit dem Veranstalter zukommen lies. Ich bin auf seine Antworten nach den Osterferien gespannt.

Grundsätzlich denke ich im nachhinein, dass wir schon früher (während des Aufenthaltes), trotz evtl. Sprachbarrieren, den direkten Kontakt auch zu den australischen Behörden hätten suchen sollen. Dann wäre einiges anders gelaufen. Denn auch auf ausdrückliche Nachfrage unsererseits verweigert Southern Cross uns eine Dokumentation zu deren Bemühungen etwas an Schul- und Gastelternsituation zu verändern zur Verfügung zu stellen.

Bei weiteren Fragen…. (gerne auch als PN)

Gruß

King Crimson

PS

Meinem Sohn, der, zum Glück, auch noch seine eigene (elternunabhängige) Meinung zum Thema hat, habe ich von unserem Meinungsaustausch erzählt. Wenn Dein Sohn mag, kann er ihn per FB adden und sich noch mehr (und sicher auch tolle Sachen) erzählen lassen. (aber besser auch per PN, auch wenn ich selber gerade nicht weiß, wie das geht) 

Hallo und vielen dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich glaube, wir sollten in mailkontakt treten. :slight_smile:
unser sohn ist jetzt erst in der 9. klasse und wird im juli nach queensland fliegen. er geht in eine kleine schule - mackay - mit wenigen internationalen schuelern, im sog, regionalprogramm. bisher sind fuer juli nur zwei deutsche schueler gemeldet und die andere schuelerin ist eine jahrgangsstufe hoeher, so dass unser sohn evtl. der einzige deutsche in seinem jahrgang ist. das regionalprogramm wird bisher noch nicht so gut von ats angenommen, einfach weil fernab von der coldcoast und dem halli-galli-orten. unser sohn hat sich bewusst fuer diese schule entschieden. 80000 einwohner, am meer … im warmen, naehe great-barrier-riff. marine - studies, sein top1-wahlfach wird auch fuer ihn als 10.klaessler angeboten.
so klingt im moment alles perfekt fuer uns. ich kann ats, die ins blaue reisen, da nicht so verstehen. ganz ehrlich nicht. die meiste zeit verbringt der ats doch an der und mit der schule. trotzdem habe ich bei allem bauchweh. und wenn man schon so ein atj macht, moechte man doch die bestmoeglichen randbedingungen und diese selbst stecken.
wir haben noch drei juengere kinder … trotzdem faellt es mir verdammt schwer unseren aeltesten ziehen zu lassen. wie gesagt, er will … ich klammere etwas.
welche organisation war fuer euch vorort zustaendig? was ist mit diesen koordinatioren vor ort an der schule. kuemmern die sich? hattet ihr kontakt zu diesen?
wie lange ist dein sohn noch in australien? wie oft ist euer kontakt? veraendert er sich?

lg und ich freue mich auf deine antwort,
jeannette

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht!!
Ich frage mich warum man die “Katze im Sack kaufen” muss. Wenn man schon bereit ist so viel Geld für ein angebliches Wahlprogramm für sein Kind auszugeben - sollte es doch möglich sein, dass auch entsprechende Gastfamilien sich vorab vorstellen und dann erst entschieden wird, ob eine Kooperation möglich ist.

Nach diesem Bericht bin ich schon sehr hellhörig geworden - wir sind in der Planung unseren Sohn nach Neuseeland zu vermitteln. Sollten bestimmte Rahmenbedingungen nicht verbindlich zugesagt werden, kann ich mir kaum vorstellen, dass wir das Risiko eingehen.

Dann können wir auch die USA wählen, da ist alles eine “einkalkulierte Überraschung”, allerdings einiges billiger…

Kann mir jemand sagen, ob es eine Organisation gibt, die die Gasteltern vor Vertragsabschluss benennt, damit vorher eine Kontaktaufnahme möglich ist?

Nein, die gibt es nicht. Jede Organisation fängt erst an, nach passenden Gasteltern zu suchen, wenn der Vertrag unterzeichnet wurde. Alles andere wäre auch nicht ökonomisch: Dann springen plötzlich Teilnehmer ab, und man hatte schon einen Haufen Arbeit, ohne einen Penny zu sehen…

Übrigens: Ich betreue gerade eine Gastfamilie hier in Deutschland, deren Tochter in England war. Die durften zwischen 3 Familien dort wählen - aber mehr als ein Zimmer und Essen gab es dort nicht. (Keinen Familienanschluss im klassischen Sinne.) Aus meiner Sicht ist es daher sinnvoller, die Gasteltern entscheiden zu lassen, weil dann ein echtes Interesse an den Gastkindern besteht…

Ich kann die Sorge von Eltern gut nachvollziehen, die ihr Kind fremden Leuten anvertrauen wollen und nicht wissen, wem sie es denn anvertrauen.
Allerdings ist mir keine Organisation bekannt, die in der Nähe von ausgewählten Schulen ( die Schulwahl kommt ja auch noch dazu) so viele normal situierte, ernsthaft interessierte und motivierte Gastfamilien hat, dass ein ATS mit seinen Eltern aussuchen könnte, wo und wie der/die ATS in einer Gastfamilie untergebracht und betreut werden möchte. Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass es Familien im Überschuss gibt, deren größtes Glück es ist, einen ATS beherbergen zu DÜRFEN. Dazu sind englischsprachige Länder viel zu beliebt und damit überlaufen.
Mehr Wahlmöglichkeiten haben Eltern und Schüler aber bei einer Internatsunterbringung im Ausland. Da läßt sich der “Überraschungseffekt” sicher besser kalkulieren.

Hm…

Für mich ist das ein Bericht, bei dem mir wieder die “Anspruchshaltungs”-Debatte aus einem der anderen Threads in den Sinn kommt.

Geht es bei einem High School Year darum, dass ich viel Geld dafür bezahle, damit mein Kind das “beste Jahr seines Lebens” bekommt? Oder geht es darum, sich mal auf was völlig Neues einzulassen und kennen zu lernen, wie andere Menschen woanders ihren Alltag leben? Oder ein Zwischending?

Natürlich gibt es Punkte, wo die Grenzen überschritten werden, was man bereit ist, zu dulden. Wenn es dem Kind vor Ort wirklich schlecht geht - dann ist Schluss mit erdulden.

Aber ich lese hier irgendwie auch mehr Anspruchsdenken raus, als ich für gut halte.

Wenn sowas wie: alleinerziehender Elternteil, 30 km Entfernung vom Meer, weite Anreise zur Schule, vegane Ernährung, fehlende Flugschein- und Surf-Kurse an der Schule, strenge Ausgeh-Zeiten… alles schon als Negativ-Punkte gelten, frage ich mich schon, inwieweit man überhaupt bereit ist, sich auf die andere Kultur einzulassen.

Kritikpunkte wie “Organisationen werben mit falschen Versprechungen”, “vor Ort ist kein Ansprechpartner zu erreichen”, “Krankheiten wurden nicht erkannt” sehe ich als echte Kritikpunkte an, ja. Insofern keine Frage, dass es bei euch echt blöd gelaufen ist, KingCrimson.

Aber wenn ich jetzt mal überlege, dass Gasteltern sich bereit erklären, jemand völlig Fremdes in ihr Leben zu lassen, monatelang, ihm Platz und Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen - tut mir leid, dann finde ich es ehrlich unfair, sich zu beschweren, wenn die Gastfamilie zum Teil anders lebt und andere Vorstellungen hat als man selbst.

Genauso mit der Schulwahl: Auch in Deutschland habe ich keine Garantie dafür, dass es eine Schule in der Nähe gibt (und diese meine Kinder auch noch annimmt), welche passend zu den Interessen und Stärken und dem Niveau meines Kindes ist. Und ehrlich gesagt habe ich auch an fast jeder der Schulen in Deutschland, die ich bisher kennen gelernt habe, feststellen müssen, dass nicht alles, womit auf der Homepage, in den Prospekten und im Gespräch geworben wird, auch wirklich immer angeboten und umgesetzt ist…

Meine Tochter (Großstadtkind) verbringt ihr Austauschjahr gerade auf dem absoluten Land. Sie kann zu Fuß von zuhause aus NICHTS erreichen, ein Fahrrad gibt es nicht, mit dem Auto können sie nirgendwo hin fahren, weil das Auto nur 4 Plätze hat und sie mit zwei Austauschschülerinnen aber 5 Personen sind - und wenn dann mal einer weg ist, ist bestimmt gerade das Geld für’s Benzin alle.
Der Bus fährt so selten, dass sie morgens eine Stunde zu früh zur Schule fahren müssen, um da hin zu kommen. Und bis sie nach der Schule zuhause sind, ist es schon später Nachmittag und außer Hausaufgaben, Haushalt, Lesen, Fernsehen auch nichts mehr los.
SO WHAT?
So lebt diese Familie dort, das ist das reale Leben! Ich finde es GERADE spannend, dass sie als Großstadtkind mal das Landleben mitbekommt und sich Gedanken darüber machen muss, was man zuhause alles anfangen kann. Die Familie handhabt natürlich nicht alles so wie wir - schön, dass sie Alternativen kennen lernt und dadurch ihr Spektrum erweitert, aus dem sie sich später aussucht, wie SIE es machen möchte.
Natürlich ist es für sie schwer, Hobbies da nachzugehen. Aber sie lernt plötzlich, sich viel intensiver um so etwas zu kümmern, sich dafür einzusetzen, hinterher zu telefonieren, als wenn alles auf dem Silbertablett vor der Tür stattfindet wie bei uns hier zuhause in D in der Großstadt.
Und wegen des geringen Unterrichts-Niveaus ist unsere Tochter wochenlang dem Rektor, dem Stufenleiter und den entsprechenden Lehrern hinterher gerannt, damit sie sie ein Schuljahr höher springen lassen - diese Woche hat es endlich geklappt. Und ich glaube, unsere Tochter hat durch dieses sich-einsetzen-müssen deutlich mehr Wichtiges gelernt als in einem Vierteljahr niveauvollem Unterricht ;).

Sicher tut es uns in der Elternseele weh, wenn es unseren Kindern nicht so gut geht und sie Schwierigkeiten meistern müssen - aber das ist doch auch einer der Grundgedanken hinter dem Austauschjahr, oder? Dass SIE verantwortlich sind, etwas zu ändern, wenn es ihnen nicht passt.

Ich weiß nicht… ich stelle mir nur immer die andere Seite vor. Ich finde, jeder verdient Respekt für die Bereitschaft, sich auf das Abenteuer Austauschschüler einzulassen - auch eine alleinerziehende Veganerin oder Hippie-Frau. Bestimmt könnte man auch an unserem Erziehungs- und Lebens-Stil zuhause rummäkeln, je nachdem, was man selbst so gewöhnt ist. Aber für mich sollte die Grundfrage bleiben, ob das Kind da gut aufgehoben ist oder nicht. Und da sehe ich weder alleinerziehend, noch veganm noch Hippie als Ausschlusskriterium.

indienesselnsetzend

Manuka

1 „Gefällt mir“

… schaut man aber in die Broschüren, wird einem genau diese schöne, heile Welt vorgegaukelt. Vielleicht wäre da auch ein wenig mehr Realitätssinn angesagt. Die vielen Fotos in den Werbeschriften präsentieren solche außerordentlichen Angebote, die die Jugendlichen faszinieren.

Wenn Verschiedenes dann vor Ort nicht realisierbar ist, egal aus welchen Gründen auch immer, mündet das verständlicherweise eben in eine Enttäuschung.

Wahlprogramme (sie sind ja auch viel teurer) mit Ihren speziellen Offerten führen meiner Meinung nach auch zu einer hohen Erwartungshaltung.

Bei den Nichtwahlprogrammen weiß keiner wohin er kommt und was ihn erwartet - das ist eine andere Geschichte.

Ich bin sehr dankbar darüber, dass sich Nutzer dieses Forums die Mühe machen, anderen eben gerade auch die Seite, die nicht in den Hochglanzbroschüren steht, zu schildern. Das führt nämlich zu einem realistischeren Bild und dann sollte jeder nochmal in sich gehen und darüber nachdenken.

Selbstverständlich sollte, was die Gastfamilien angeht, Offenheit bestehen, allerdings sehe ich da auch gewisse Grenzen. Wenn es nicht genügend passende Gastfamilien gibt, dann sollte es auch keine Vermittlung um jeden Preis geben…

Nun kann man sich die Frage stellen: “Was ist eine passende Gastfamilie?”. Das wird sicherlich nie einheitlich beurteilt werden.

Da lässt sich doch schlicht die einfache Formel aufstellen: Würden die Verantwortlichen ihre eigenen Kinder in diese Gastfamilie geben??? Wenn das mit “ja” zu beantworten ist und diejenigen, die hier Verantwortung übernehmen, Ernst zu nehmende Charaktere sind, dann dürfte es eigentlich keine Probleme geben.

1 „Gefällt mir“

Hm…

Das Firmen ihre Produkte in höchsten Tönen loben, gilt ja nun für alle Branchen.

Von kleinauf vermitteln wir doch unseren Kindern, dass Kindermilchschnitten nicht wirklich Vitaminbomben sind, Markenklamotten niemanden cooler machen und Lightprodukte nicht dünner.

Müssen wir da nicht auch kritisch-distanzierter mit diesem Jahr-deines-Lebens Sprüchen umgehen und unseren Kinder dahingehend die Augen öffnen? Auch unser Leben in Deutschland ist nicht immer toll, sondern auch mal stressig, frustrierend, einsam.
Auch bei uns halten Schulen, weder staatliche noch private, nicht immer, was sie versprechen (leider).
Auch das Leben auf unseren Dörfern ist manchmal langweilig und mobilitätstechnisch stark eingeschränkt.

Sie erleben ein Jahr woanders - ganz allein - sie erobern sich eine neue Welt, ohne dass Eltern und Freundeskreis ihnen die Wege pflastern. That’s it, nicht mehr, nicht weniger. Es ist - rückblickend - dann doch oft das beste Jahr, nämlich das aufregendste, das lehrreichste, das mit den meisten Veränderungen, mit den meisten Erkenntnissen, mit den intensivsten Gefühlen (positiven wie negativen). Und ob das nun direkt am Strand oder bei gutsituierten Familien stattfindet, spielt nun wirklich keine Rolle.

Nachdenkliche Grüße, Anne

Sie erleben ein Jahr woanders - ganz allein - sie erobern sich eine neue Welt, ohne dass Eltern und Freundeskreis ihnen die Wege pflastern. That’s it, nicht mehr, nicht weniger. Es ist - rückblickend - dann doch oft das beste Jahr, nämlich das aufregendste, das lehrreichste, das mit den meisten Veränderungen, mit den meisten Erkenntnissen, mit den intensivsten Gefühlen (positiven wie negativen).

Dem kann ich vollkommen zustimmen. Nachdem die Probleme bei unseren Kindern von ihnen alleine gemeistert wurden, waren sie unheimlich stolz auf sich was sie erreicht haben - ohne Mamas Rockzipfel :smiley:

Erst neulich haben mir beide Kinder bestätigt - Es war das Beste Jahr ihres bisherigen Lebens…und sie meinten nicht Party etc. :smiley:

Sie kamen verändert zurück - positiv verändert. Sind reifer und handeln überlegter als ihre Altersgenossen. Sie wissen, dass sie selbst schwierige Situationen in einem fremden Land meistern können ohne zu verzweifeln. Das stärkt das Selbstbewusstsein ungeheuerlich…trotzdem heben sie nicht ab und verlieren den Boden unter den Füßen.

Ich habe meinem Kind bereits vor dem Austauschjahr gesagt, vergiß sofort den Spruch “bestes Jahr deines Lebens”, denn wenn es so wäre, dann kann man sich den Strick nehmen, weil das Beste schon in jungen Jahren vorbei wäre.

Außerdem hat meine Tochter von mir folgendes mit auf den Weg bekommen: Du mußt dir bewußt sein, du kannst es besser als zu Hause bei der Gastfamilie antreffen, aber es kann auch passieren, dass das Gegenteil eintritt und der Lebensstandard der Gastfamilie niedriger ist als zu Hause. Mach das beste draus.

Jetzt nach dem ATJ ist ihr bewußt, dass dieses Jahr sehr erkenntnisreich war, an welches sie gern zurück denkt, viele neue Freunde und eine neue Familie gefunden hat. Ihre Selbständigkeit, die sie bereits vor dem ATJ hatte, hat ihr geholfen, den plötzlich anstehenden Gastfamilienwechsel (Gasteltern trennten sich von heute auf morgen) einschließlich Familiensuche selbst zu organisieren und innerhalb von 14 Tagen durchzuziehen. Danach hatte mein Kind zum Glück nur noch schöne Erlebnisse.