Eltern stellen sich quer

hallo(: Bin zwar kein elternteil, poste das aber hier, wiel ich hoffe das mir ein paar eltern evt. sagen könntne was sie genau überzeugt hat, hoffe das ist ok.
also ich hab da ein probelm mit meinen eltern.
Ich will 12/13 in die usa, am liebsten 10monate.
Aber meine eltern meinen dass ich zu jung sei ( ich bin 15, wenn nicht in dem alter wann dann? außerdem bin ich g8 ) und ich solle sowas nach dem abi machen… au-pair oder so. aber das ist eben nicht das gleiche und das erklär ich ihnen auch die ganze zeit .. ich würd auch für 5monate gehen, aber nicht mal solang wollen sie mich gehen lassen. “Mit 15 muss man noch nicht selbstständig sein, im Leben hast du noch genung andere Gelegenheiten” wenn ich dann sage dass ich aber jetzt selbstständig werden WILL kommt gar nichts mehr. es wird einfach mit den contras weitergemacht .. außerdem haben sie bei der ganzen sache ein “ungutes gefühle”. ich würde ja zu fremden leuten gehen und ach was kann da nicht alles passieren ._. ich weiß echt nicht mehr wie ich sie noch überzeugen kann. ich beschäftige mich mit dem thema ja nicht erst seit gestern, aber sie verstehn einfach nicht wie wichtig mir das ist.
Hat irgendwer noch irgendwelche tipps? was könnt ich ihnen sagen?

Liebe Honey,

unsere Tochter ist kurz nach ihrem 16. Geburtstag in die USA gegangen. Wir haben den Schritt keinen Tag bereut. Sie hatte die 10. abgeschlossen und setzt hier in D für ein Jahr aus. In Ostdeutschland ist das Abitur ja grundsätzlich nach 12 Jahren Schule, und unsere Erfahrungen zeigen, dass es sinnvoll ist, nach der 10. auszusetzen. Zum Ersten wird das Englisch perfekt, zum Zweiten ist Zeit, sich auszuprobieren. Darüber hinaus seid ihr nach dem G8 (ohne Unterbrechung) so jung, dass Euch viele Wege (Au-pair, Freiwilliges soziales Jahr usw.) verschlossen sind, da ihr nicht volljährig seid. Viele ihrer Freunde, die nach 12 Jahren Abitur gemacht haben, sind völlig orientierungslos, haben das Studienfach mehrmals gewechselt. Das wird ihr nicht passieren: Sie ist weltoffen, hat mittlerweile Freunde auf allen Kontinenten, so dass wir jetzt schon sparen für die Zeit nach dem Abitur, damit sie nach Asien reisen kann. Natürlich hat sie Angst vor Französisch und Latein, aber ihre Lehrer stehen beratend zur Seite.

Ich kann dich nur ermutigen, nochmals mit Deinen Eltern zu sprechen. Ein Auslandsjahr ist einfach eine gute Entscheidung. Vielleicht haben deine Eltern auch etwas Angst “loszulassen”. Es werden Tränen fließen, aber die lassen sich trocknen. Nur Mut.

Wir haben zudem einen 15-jährigen Gastsohn aus Thailand. Er ist kein Ersatz für unsere Tochter, aber eine Bereicherung für unser Leben. Er meistert das hier sehr gut, kann sehr gut Deutsch. Vielleicht wäre ein Gastkind eine Bereicherung für Deine Familie.

Lg, hostmum

Hallo Honey, auch unsere Tochter war 15 als sie nach Argentinien ging und dort ist sie noch bis Mai. In gewisser Weise kann ich deine Eltern verstehen, mir ist das Loslassen auch schwer gefallen, aber ich kann auch nur bestätigen, dass es gut ist, einen Austausch zu machen und das trotz G8. Meine Tochter hat im August ihren 16. Geburtstag in Argentinien gefeiert und sie meistert auch in ihrem jungen Alter den Austausch gut, denn das ist nicht immer einfach. Ich weiß ja nicht , wie die Schule in die du gehst, zu Austausch steht, aber vielleicht könntest du mal mit einem Vertrauenslehrer darüber sprechen und mit ihm zusammen mit deinen Eltern. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass das klappt, denn diese Erfahrung muss man einfach erlebt haben. Gruß Annette Viel Glück…

Hallo, Honey!
Ich war 14 Jahre alt, als meine Eltern mir eines Tages erklärten, wie eine Flugabfertigung und das Fliegen funktioniert. Ich saß dann da in diesem Flugzeug mit dem Reiseziel Dublin/Naas. Meine Tränen flossen als ich in Der Luft war. Es sollten nur 6 Wochen werden, aber aufeinmal war alle Vorfreude dahin. Alles war so fremd, Englisch zu verstehen so schwer und dann :Wer wird mich da abholen? Sind die wirklich so nett wie in den Briefen und am Telefon? Wir machten diesen Austausch privat mit Kontakten über die Schule meines Onkels, der dort Rektor war. Im Nachhinein war das das allerbeste, was mir passieren konnte. Du musst aber sehr anpassungfähig sein, die Familie in Arbeiten unterstützen und an ihrem Leben teilhaben. Ich war so begeistert davon, dass ich noch 4 Male je 6 Wochen Sommerferien dorthin fuhr und in Englisch Klassenbeste war. Meine “irische Schwester”, sowie auch ihre Schwestern kamen für einige Zeit zwischen 6-20 Wochen zu uns. Meine Schwestern waren auch bei denen. Meine Austauschschülerin und ich haben heute noch Kontakt. Unsere Freundschaft ist immernoch präsent. Wir haben beide Kinder im gleichen Alter und sind beide in der Medizin tätig . Senden uns heute noch Einladungen zu z.B. zur Hochzeit. Auch meine Eltern haben meine Gasteltern besucht - Verbunden mit einem Wohnmobil-Trip durch Irland. Das ist so schön, dass es ein Leben hält.
Es wäre schade, wenn Du und Deine Eltern dieses alles verpassen würden. Ausserdem ist nach der 10. Klasse der perfekteste Zeitpunkt. Da kannst Du pubertieren wie Du willst, Du musst Dich unterordnen und Dich echt zusammenreißen. Danach bist Du reifer als jeder andere in Deinem Alter. Die Schule macht dann auch wieder mehr Spass.

Gruß Pedi

Hallo Honey,
unsere Tochter ist 15 und seit 4 Wochen in den USA. Natürlich ist es für Eltern schwer die Kinder gehen zu lassen, aber wir haben unser Kind ja nicht ohne Wasser in die Wüste geschickt. Unsere Tochter hat immer von einem Jahr USA geträumt. Und wir ermöglichen ihr dieses. Natürlich im Hinblick auch auf ihre Zukunft. Und wir glauben ein Jahr Schule in den USA und leben in und mit einer Familie bringt mehr wie ein Jahr Aupair. Vielleicht haben deine Eltern auch Angst loszulassen, natürlich ist es sehr früh und auch nicht leicht für Eltern. Wir glauben außerdem das es nicht nur wegen der Sprache gut für die weitere schulische Entwicklung ist, sondern auch für weitere Perspektiven die man mit einem ATJ doch eher sieht weil man einen gewissen Weitblick und eine Offenheit bekommt die man sonst im Alltag nicht mitkriegt. Red nochmal mit deinen Eltern und vielleicht lesen sie selbst mal im Forum um sich besser damit auseinanderzusetzen.
Susanne

Hallo Honey,

bin mir auch nicht sicher, ob Au-pair das richtige ist. Habe immer wieder gehört und gelesen, dass man da ganz schön ausgenutzt wird. Das Mitleben in einer Gastfamilie, der Besuch der Highschool und die Situation ganz alleine - oder mit Hilfe der Gastfamilie - die eine oder andere Situation zu meistern ist nicht zu ersetzen.
Ich selbst bin als gerade 16 Jährige vor vielen Jahren in Kanada als ATS gewesen und ermögliche jetzt meinem zweiten Kind diese Erfahrung. Auch mein ältestes Kind hat die Erfahrung, die Freundschaften, die Selbstständigkeit etc. genossen und reifen lassen. Es ist schwer sein Kind gehen zu lassen, aber es glücklich wiederkommen zu sehen ist unbeschreiblich. Dank Skype, Facebook und Blogs ist man auch als Eltern an diesem Leben beteiligt, kann und soll aber nicht in jeder Situation helfen.
Ich wünsche dir, dass deine Eltern dich gehen lassen können und natürlich auch den Austausch bezahlen können. Falls sie unentschlossen sind, es gibt auch Kurzprogramme z.B. in Kanada mit der Option zu verlängern - das haben wir z.B. gemacht! Wenn du dann erst mal weg bist und sie hören, wie gut es dir geht und was du erlebst und wie du dich verhältst, dann vielleicht!!!
Wünsche dir viel Glück!
Lieben Gruß
Nadine