Ef gastfamilen wechsel ?

Hallo Sternchen,
das ist ja interessant was ich da lese…
Wir kennen uns noch nicht, ich bin aber schon länger in diesem Forum und mein Sohn ist z.Zt. ATS in den USA.
Was soll ich sagen, dass was du da so schreibst kommt mir alles irgendwie bekannt vor…
Ich erzähle mal: Unseren Kids wird vor dem Austauschjahr bei den Vorbereitungsseminaren vermittelt, nicht gleich mit Problemen an die Eltern in Deutschland heranzutreten, ist ja auch in Ordnung. Nur bei uns ist es leider so gelaufen, dass wir als Eltern hier in Deutschland absolut ahnungslos waren, dass es drüben mit unserem Sohn und der Gastfamilie nicht mehr klappt.
Den ersten Hinweis bekamen wir schließlich von der Orga hier in D, die uns anrief und über Schwierigkeiten berichtete. Schwierigkeiten resultierten daraus, dass mein Sohn in den ersten Monaten (er war Gast in einer Pastorenfamilie) „alles“ geduldig ertragen hat, und alles mitgemacht hat und auch niemals widersprochen hat. Das hat dazu geführt, dass ihm irgendwann der Kragen geplatzt ist und er einfach nicht mehr bereit war, dass zu tun, was ihm aufdiktiert wurde. Es wurde mit ihm nicht abgesprochen, wenn er an div, kirchlichen oder auch nicht kirchlichen Veranstaltungen teilnehmen sollte. Ihm wurde der Termin und die Anmeldung mitgeteilt und dann hatte er „zu gehorchen“. Mein Sohn ist inzwischen 17 Jahre und wirklich sehr umgänglich. Also bedeutete seine eigene Meinung, die haben wir doch alle, für die Gastfamilie Ungehorsamkeit.
Zitat der Aussage des Gastvaters: „Ich glaube, es wäre besser wenn Du Deinen Arsch wieder nach Deutschland bewegst, so denke ich über Dich“ Wortwörtlich vom Gastvater, man glaubt es kaum.
Nach einem Gespräch mit dem Betreuer vor Ort war schnell für beide Seiten klar, dass ein Wechsel stattfinden muss… So und jetzt kommt der Knaller: Die Betreuerin vor Ort hat sofort gesagt, hier kenne ich niemanden, d.h. dass mein Sohn nicht nur die Familie wechselt. Nein, er musste die Schule wechseln, er hat alle seine Freunde verloren, Freundschaften, die er sich in den vergangenen Monaten aufgebaut hatte, der Ort und die Umgebung - alles einfach weg. Dann kam das Ultimatum der Familie, guck dass Du in 2 Wochen spätestens hier 'raus bist. Und dann der Anruf der Betreuerin vor Ort: ich hab eine neuen Gastfamilie für Dich -ohne weitere Angaben, außer Alter und Beruf-! Pack Deine Sachen, ich hole Dich morgen ab und bringen Dich dahin… Das war wie eine Strafversetzung auf eine vorgelagerte Insel, zu einer Familie über die wir als Eltern auch nichts wußten. Ergebnis: Mein Sohn ist gefrustet und ich als Mutter bin natürlich unglücklich, weil ich weiß, dass es meinem Sohn nicht gutgeht.
Ich habe das Gefühl, dass die Betreuer vor Ort nicht bemüht, sondern eigentlich nur genervt erscheinen, sobald die ersten Probleme auftauchen. Und helfen wollen viele nicht wirklich, sondern einfach irgendwie das Problem aus der Welt schaffen, egal wie…
Nun ist mein Sohn in der dritten Woche in der neuen Gastfamilie und er versucht nun auf eigene Faust, eine neue Gastfamilie zu finden, die ihm den Rückzug an den alten, ersten Ort ermöglicht. Vor allem möchte er auch an seine alte Schule zurück. Er hat noch viele Freunde dort und darüber versucht er nun eine „Bleibe“ zu finden. Wir reden viel und ich wünsche ihm viel Erfolg. Ich hoffe einfach, dass er wenigstens noch ein paar schöne Monate in den USA erleben darf, bisher war es nicht besonders prickelnd.
Dieser ganze Prozess ist sicher nicht schön für ihn, aber ich hoffe er wird es schaffen.
Mein letzter Eindruck ist, dass dies nach derzeitigem Stand, bestimmt nicht das schönste seines Lebens wird.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Menge ATS gibt, die nicht wirklich glücklich drüben sind. Aber die meisten ergeben sich wahrscheinlich ihrem Schicksal. Es ist doch wie im wahren Leben, über positive Dinge wird laut und viel gesprochen. Aber die weniger schönen Dinge versuchen viele zu verschweigen - schade.
In diesem Sinne viel Glück und Erfolg.
Ich hoffe für euch, dass es einen positiven Ausgang nimmt.
Würde mich freuen, von Dir zu hören.
LG
Susanne N. -suhein-.

Hallo, ich bin neu hier aber lese mich schon eine ganze Weile hier durch. Wenn ich diese ganzen Probleme höre mit Orga vor Ort, Betreuer u.s.w. bekomme ich richtig Angst meine Tochter im Sommer fliegen zu lassen. Ist das denn mit jeder Partnerorga so oder gibt es auch ganz gute?
LG Tanja

Sternchen du kennst schon den Thread `An wen wenden bei Problemen´ hier im Elternforum (ganz oben)?

Ich bin zwar nicht aus der Abteilung USA-Austausch, doch eigenmächtig einen Familienwechsel vornehmen, das kann doch nicht gut gehen. Das wird doch bestimmt bestraft mit einem sofortigen Rückflugticket. Vor allem, wenn es sowieso schon angedroht ist. Das kann auf keinen Fall eine vernünftige Option sein. Sowas tut man höchstens im Notfall, wenn der/die ATS in akuter Gefahr ist.

Die Idee von twinkibream, die Schule einzubinden, ist das keine Möglichkeit?

Wünsche euch eine gute Lösung.

Hallo suhein,

was sagt und tut denn die deutsche Orga für Deinen Sohn? Hilft sie in dieser Situation?

Würde mich wirklich sehr interessieren, da meine Tochter auch die Familie wechseln möchte (alleinstehende Gastmutter, spricht “leider” seit 2 Wochen nicht mehr mit meiner Tochter), die amerikanischen Koordinatoren nicht wirklich reagieren (bis jetzt lediglich eine Mail, dass sie meine Tochter nicht so einfach aus der Familie holen könnten, da sie bestimmte Vorgaben hätten. Der Rat: “Sprich mit Deiner Familie!” ist schwierig auszuführen, wenn man ignoriert wird) und die deutsche Orga zwar als netter Gesprächspartner fungiert aber sagt, sie könnte nichts machen, sei Sache der Amerikaner. Ist das wirklich so, dass die deutsche Orga so gar keinen Einfluss nehmen kann oder ist denen das einfach zu anstrengend?

Fakt ist wohl (so, wie ich gehört habe, also keine Garantie!), dass ein Wechsel für die amerikanischen Koordinatoren Mühe bedeutet und sie halt dafür kein Geld mehr erhalten und dementsprechend inaktiv bleiben.

Hallo Annette 70,

mit dieser Situation hat natürlich wirklich keiner gerechnet.
Also die deutsche Organisation ist freundlich verhalten, hört sich eigentlich alles geduldig an, unternimmt aber eigentlich nicht wirklich etwas.
Ich sehe das so: unsere Kids, die jetzt drüben sind, haben ordentlich Geld für das Austauschjahr bezahlt (gezahlt haben wir ja), sie sind mehr oder weniger gut untergebracht und sollen zufrieden sein, dass sie dort sein dürfen.
Getan hat die deutsche Orga hier in meinen Augen: nichts!!!
So, und die Betreuer drüben vor Ort, die das ganze ja unentgeltlich machen, die Betreuung der ATS. Die sind genervt, wenn Probleme auftauchen und versuchen schon das Problem zu lösen. Aber: die Problemlösung erfolgt nach Ermessen der US-Orga vor Ort und dabei wird keinerlei Rücksicht auf die Belange unserer Kinder genommen.
Die Unterlagen der jetzigen Gastfamilie unseres Sohnes drüben in den USA sind mehr als 5 Jahre alt und stimmen also in den meisten Dingen gar nicht mehr, ach doch, der Wohnsitz hat sich nicht geändert, ja das wars.
Ich bin derzeit mehr als unzufrieden und spreche meinem Sohn täglich Mut und Hoffnung zu, dass er es schaffen wird, eine passende Gastfamilie zu finden. Ja, so sieht die Sache aus, ersdt wenn wirklich Probleme auftauchen, dann weiß man wie gut man wirklich aufgehoben ist. Freundlicherweise habe ich auch bisher noch keine ORGA, weder hier noch in den USA benannt, aber wenn mir der Kragen platzt, dann werde ich hier auch bald konkrete Angaben machen.
In diesem Sinne alles GUte für Deine Tochter. Würde mich freuen über positive Neuigkeiten.
Natürlich ist die aktuelle Situation für unsere Kids bestimmt nicht so toll, aber sie werden mit Sicherheit gestärkt aus diesen Erfahrungen herausgehen :slight_smile:
LG
suhein

Helft euren Kinder, wenn sie sagen sie fühlen sich bei der Gastfam nicht wohl!! Habe soviel schlimmes gehört, was die Arearep meinem Sohn angdroht hat u was sie ihm vorgelogen hat. Er hätte eine Abmahnung u bei der 2. passiere etwas Schlimmes. Sie würde ihren Mann auf ihn hetzten, wenn er auch nur noch 1x nörgeln würde. Und noch mehr grausame Ding. Er war so eingeschüchtert, daß er selbst als er hätte wechseln können, immer nur sagte ich kann nicht, die machen mich fertig. Ein Freund vor Ort hat dann eine Vorgesetzte eingeschaltet, die ihm erklärte es gäbe überhaupt keine Abmahnung usw. Er ist fertig u zerbrochen. Sie hat ihm Mut zum Wechsel gemacht.Ich hätte ihn sonst nach Hause geholt, aber selbst davor hatte er Angst. Mein Sohn ist kein ängstlicher Typ( 1,90 groß!), aber die haben ihn so massiv bearbeitet. Solche Leute dürfen nicht in solchen Jobs arbeiten. Rate euch nur, gebt nicht auf, helft euren Kindern. Die sind da alle diesen Unmenschen ausgesetzt. Natürlich gibt es auch Areareps, die ihren Job toll machen, wir haben leider genau das Gegenteil erfahren.

Die Betreuer arbeiten nicht in allen Organisationen unentgeldlich. Sie bekommen eine Pauschale pro ATS.

Geschafft! Die deutsche Agentur hat meinen Sohn zum Emergencyfall gemacht und dadurch konnte er innerhalb von 24 Stunden zu der Familie wechseln, die er sich selbst gesucht hatte. Es ging ihm seelisch sehr schlecht. Jetzt kann er aufatmen un wird noch 3 schöne Monate haben. Als Eltern muß man wirklich hartnäckig den Agenturen gegenüber sein, um etwas zu erreichen.Zur Not bei ASSE selbst anrufen.

Liebe Sternchen!
Man, das geht einem echt nahe! Ich hoffe so sehr, dass jetzt alles besser wird. Unser Sohn hatte im November sein absolutes Tief, gottseidank ging es seitdem bergauf und jetzt holen wir ihn in gut 2 Monaten schon wieder ab…Ich bin gespannt was du weiterschreibst.
P:S: Ist dein Sohn am 29.8. ab Frankfurt geflogen? Ich glaube wir sind bei derselben Orga, wenn ich mich recht erinnere.
Die allerbesten Wünsche,
Ani

Mein Sohn ist ab Hamburg geflogen. Unsere Agentur fängt mit I an und hört mit T auf. Es geht ihm jetzt wirklich sehr gut. Schön, daß es deinem Kind auch endlich gut geht.

Ja, Sternchen, da haben wir die gleiche Organisation. Ich wünsche euch sehr, dass dein Sohn jetzt noch viel viel Positives erfahren wird.
LG, Ani