Die richtige Entscheidung für ATS?

Halle,

meine Tochter (10. Klasse Realschule) möchte gerne für 1 Jahr nach England. Als Mutter ist man natürlich besorgt. Vielleicht könnt ihr mir meine Bedenken nehmen.:confused:

Nun kann man unter den vielen Orgas auswählen aber welche ist zu empfehlen? Manche garantieren einem bis zur Abreise keine Gastfamilie oder bieten keine Vorbereitung an - nicht akzeptabel für mich.

Lieber Gastfamilie oder Internat? Man liest ja so einiges!

Kommen die Schüler wirklich dort mir ihren Schulenglisch klar?

Freue mich auf eure Antwort:)

Hallo Heidrun!
Welche Bedenken hast du denn? Du weisst, dass England teurer ist, da dort die Gastfamilien bezahlt werden?
Ich würde vielleicht doch erstmal alle Organisationen anrufen, ob es vielleicht eine gibt, die die Gastfamilien nicht bezahlt. Das wäre mir z.B. wichtig, dass es jemand nicht nur wegen des Geldes macht!

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo Heidrun,
du möchtest dass man dir deine Bedenken nimmt.
Wenn deine Tochter ins Ausland will, dann unterstütze es, so weit du das kannst.
Zum einen ist es der finanzielle Teil und hier stellen sich schon die Weichen, geht es allein oder muss man nach Unterstützung suchen?
Zum anderen lass dich nicht davon abhalten, sie zu motivieren.
Das Schulenglisch ist ein gutes Rüstzeug, alles andere wird sie im Alltag dazu lernen. Wenn sie das ATJ wirklich will, wird sie sich durchbeißen im Alltag und nach ca. 4 - 5 Monaten wird sie fließend sprechen.
Als meine Tochter für eine Woche mit ihrer Schulklasse (damals Anfang 10. Klasse Realschule) in England war, kam sie mit einem Satz englischsprachiger DVDs wieder, von denen ich mit meinem verstaubten Schulenglisch kaum etws verstand, während sie diese Filme wieder und wieder ansah und dann Blut geleckt hatte.
Ergebnis dieser Kurzreise:
ein Jahr später ein ATJ in den USA.

Such doch mal das Gespräch mit dem Englischlehrer deiner Tochter, der sie im Unterricht erlebt und bestimmt einen umfassenden Eindruck von den Sprachkenntnissen deiner Tochter hat.
Aber sie will ja nicht nach England um ihre Vokabeln anzuwenden, sondern um die Sprache in einem Land zu erlernen, dessen Lebensart ihr zusagt.

mit lieben Grüßen

Finchen-Uschi

Du solltest deine Tochter auf jeden Fall unterstützen und ihre Begeisterung teilen. Meine Mutter z.B. hat mich zwar unterstützt, aber sie hat mich halt mal machen lassen. Mein Vater war richtig begeistert, wollte alles wissen, jeden Brief von der Gastfamilie lesen, oft stand ich mit ihm vor der Landkarte und hab mir vorgestellt, dass ich bald in Virginia sein würde. Vor dem ATJ konnte ich an nichts anderes mehr denken und von nichts anderem mehr sprechen, was die meisten meiner Freunde bestimmt genervt hat, da tut es gut, wenn jemand da ist, der die eigene Begeisterung teilt!

Schulenglisch reicht auf jeden Fall, es gehen auch Schüler in Länder, deren Sprache sie gar nicht sprechen. Das ist am Anfang zwar bestimmt sehr schwierig, aber irgendwie kann man sich ja immer verständigen und nach einigen Monaten spricht man die Sprache plötzlich fließend. Ich würde mich heute auch nicht mehr für die USA entscheiden, sondern für ein exotischeres Land, am liebsten ein afrikanisches.

Du willst eine Organisation, die eine Gastfamilie garantiert? Natürlich ist es beruhigend, wenn man eine Gastfamilie hat, aber keine Organisation kann das garantieren (das würde auf mich sogar unseriös wirken), weil man einfach nicht weiß ob man ausreichend geeignete Familien findet. Da würde ich lieber 2 Wochen länger zu Hause bleiben oder beim Betreuer /einer Welcome-Family unterkommen als dass ich zu einer schlecht ausgewählten Gastfamilie, die gar nicht wirklich jemanden aufnehmen will, komme.

Für mich war ein ATJ toll, meine Gastfamilie und auch meine Organisation war immer für mich da. Was für bedenken hast du denn? Freue dich, dass dein Kind so aufgeschlossen ist und diese wundervolle ERfahrung machen will!

Wovor hast du denn genau Ansgt? Wir können dir die Angst bestimmt nehmen;)


Hallo,

welche Orgas zu empfehlen sind ist immer sehr schwer zu beantworten. jeder sagt natürlich die, mit der er selbst im ausland war, solange er mit ihr zufrieden war. dann hängt es aber immer noch stark vom ort ab, weil die betreuer vor ort sehr ausschlaggebend sind was die Meinungsbildung antrifft.

Man sollte auf jeden fall drauf achten, dass es eine gute Vorbereitung gibt, vielleicht sogar als Seminar.
Persönlich tendiere ich zur Gastfamilie, weil man so besser die Kultur kennen lernt. Wenn man in einem Internat lebt, sieht man nicht so gut wie das Familienleben ist und was die meisten Jugendlichen in der Freizeit machen, da das Internat oft schon viel vorgibt.

Schulenglisch reicht für den Anfang sicherlich aus. Klar ist es anfänglich schwer, aber man lernt sehr sehr schnell, wenn man nur will.

Ist nur die Frage, ob für diesen Sommer nicht sogar schon bewerbungsschluss ist. Da solltet ihr euch schnell informieren, wenn es diesen Sommer los gehen soll.

LG Lena

Hallo,

DANKE für eure schnellen Antworten. Meine Bedenken sind, dass sie den schulischen Anforderungen auf Grund der Engl.-Kenntnisse nicht gewachsen ist und mit 16 Jahren alleine im Ausland. Aber vielleicht sind das auch typische Beschützerinstinkte einer Mutter.

Wir haben uns ein Stapel Kataloge angefordert und forsten die erst einmal durch. Probleme sehen manche Orgas, wenn danach nicht die Schule in Deutschland fortgesetzt wird.

Hat jemand Erfahrung mit der Anerkennung als 11. Klasse für die Fachhochschulreife in Thüringen gemacht? Welche Grafschaft oder Stadt oder Schule könnt ihr empfehlen? Ich tendiere nämlich zu einer Orga mit Auswahl der Schule.

Liebe Grüsse

Heidrun

Hallo Heidrun,
deine Bedenken kann wohl jeder Elternteil nachvollziehen, der sich an seine Zeit der Planung rund um ein ATJ erinnert.
Die fehlenden Sprachkenntnisse werden deiner Tochter zu Beginn das Folgen im Unterricht natürlich erschweren, aber du kannst sicher sein, dass sich Lehrer darauf einstellen und für all ihre Fragen offen sein werden.
Mit 16 allein im Ausland, so ganz stimmt das nicht. Sie geht in eine Gastfamilie und wird nicht wie ein Student sich allein um alles kümmern müssen.
Wie würdest du handeln, wenn eine Engländerin bei dir ein Jahr verbringen würde? Sie mit all dem Umbekannten allein rumwurschteln lassen oder ihr aus Grund des Sprachdefizits keine Hilfe zu anbieten?
Genau wie du helfen würdest, wird deiner Tochter im Ausland Unterstützung zukommen.
Das Alter von 16 Jahren stellt keine unüberwindliche Hürde da, sich im Ausland zurecht zu finden. Unmengen von Jugendlichen haben das bereits hinter sich und deine Tochter wird das auch packen.
Vertrau ihr, sie wird es dir beweisen.
Da wir nicht in Thüringen wohnen, kann ich dir wegen der Schulfrage nur allgemeine Tipps geben, ob von Bundesland zu Bundesland Unterschiede bestehen, kann ich nicht sagen.
Habt ihr euch schon für eine bestimmte Schule entschieden?
Da deine Tochter genau wie bei uns ihren Austausch nach Abschluss der Realschule plant, solltet ihr der ins Auge gefassten weiterführenden Schule mitteilen, was geplant ist.
Sie würde dann dort angemeldet und für das ATJ freigestellt werden, das sollte eigentlich kein Problen darstellen.
Die zukünftige Schule wird euch mitteilen können, welche Voraussetzungen sie für den Einstieg nach ihrem ATJ bei der nächsten Schule benötigt und unter welchen Bedingungen die 11. Klasse im Ausland anerkannt würde.
Alle erforderlichen Formalitäten dazu wird dann die Austauschorganisation in Zusammenarbeit mit der Schule im Ausland mit euch abwickeln.

mit lieben Grüßen

Finchen-Uschi

Hallo,
ich bin zwar auch der Meinung, dass das Alter kein Problem ist; mit 16 ins ATJ, das ist normal. Allerdings ist es häufig gerade in England so, dass die Gastfamilie keine Gasteltern sind, sondern sich - da sie dafür bezahlt werden - durch Aufnahme eines ATS ein Zusatzeinkommen sichern, nur Kost und Logis stellen und sich ansonsten um nix kümmern.
Insofern hätte ich bei einem möglicherweise etwas unselbständigen Kind, das zudem noch Probleme mit der Sprache zu erwarten hat, auch so meine Bedenken.
Lg
Birke

Dazu hat Sylvia heute einen Artikel des Berliner „Tagesspiegel“ gepostet http://www.schueleraustausch.de/forum/showthread.php?t=637

Hier ein Ausschnitt, der sich auf GB bezieht:

Doch auch das klappt nicht immer reibungslos, da es oft an Gastfamilien mangelt. Anders als in den Vereinigten Staaten, wohin rund 60 Prozent der 13 000 Austauschschüler pro Jahr gehen, ist es zum Beispiel in Großbritannien durchaus üblich, die Gastfamilien zu bezahlen. „Manche Leute leben davon, das ist dort bereits ein eigener Verdienstzweig“, sagt Buchautorin Sylvia Schill. „Aber das kann natürlich auch zu Problemen führen.“

Viele Grüsse

Kirsten

Meines Wissens ist es nicht möglich, als Realschüler eine Anerkennung für die 11. Kl. zu bekommen, jedenfalls in Nds. nicht. Unsere Tochter geht im Aug. 08 nach der 11. Kl. der FOS und muss wenn sie wiederkommt noch die 12. machen.
Ruf beim Landesschulamt für Thüringen an, die wissen Bescheid.
Gruß
Annette

Hallo,
da ich im Moment nicht weiß, wie das Vernetzen der Beiträge funktioniert, habe ich es einfach mal mit dem Kopieren des unten angehängten Beitrags versucht.
Vielleicht hilft diese Antwort dort dir ja etwas weiter.

mit lieben Grüßen

Finchen-Uschi

Anerkennung von Auslandsschuljahren


Bis spätestens 2011 müssen die Bundesländer das Auslandsschuljahr anerkennen. Die neue Fassung zur zur gymnasialen Oberstufe sieht unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes von Schülerinnen und Schülern während der Qualifikationsphase- also den letzten vier Schulhalbjahren - vor, um damit die Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und weltweit zu erhöhen.


Lieben Gruß von Sylvia,
Autorin des Ratgebers “Ein Schuljahr in den USA”
Anerkennung von Auslandsschuljahren

Die verschiedenen Formatierungs-Möglichkeiten beim Schreiben von Beiträgen findest du hier in der Forenhilfe.
Interessant ist dabei die Funktion, direkt auf einzelne Beiträge oder Themen zu verlinken - das funktioniert über die dort beschrieben vB Codes [THRAED] und [POST].

Solltest du dazu Fragen haben, poste das bitte kurz ins [SURL=„http://www.schueleraustausch.de/forum/forumdisplay.php?f=148“]Support-Forum[/SURL].

Genau das ist auch meine Meinung.Ich habe schon öfter gehört dass sich in GB die Gasteltern das vllt. fehlende Geld dadurch verdienen, GAstschüler aufzunehmen (auch bei kürzeren Sprachreisen).

Bis spätestens 2011 müssen die Bundesländer das Auslandsschuljahr anerkennen. Die neue Fassung zur zur gymnasialen Oberstufe sieht unter bestimmten Bedingungen die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes von Schülerinnen und Schülern während der Qualifikationsphase- also den letzten vier Schulhalbjahren - vor, um damit die Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und weltweit zu erhöhen.
Mmh, ich bezweifle, dass das auch für weiterführende Schulen gilt und ob das bis dahin schon so weit greifen würde …

Ich kann nur sagen, dass es - falls sie die Klasse in Dtl. nicht überspringen kann - auf keinen Fall ein verlorenes Jahr ist!!! (oder ein Grund dafür sein sollte, es nicht zu tun!) Ich war nach der Berufsfachschule (Mittlere Reife) ebenfalls im Ausland und habe danach in drei Jahren an einem Beruflichen Gymnasium mein Abitur nachgeholt!
Klar bin ich dann schon etwas älter, aber gestört hat es nie und die Erfahrungen haben mir natürlich sehr viel weitergeholfen! Ich bin der Meinung, dass man den Einstieg in die neue/weiterführende Schule braucht, da es oft doch ein größerer Sprung ist als man denkt. Vor allem am beruflichen Gymnasium steigt man schon in Klasse 11 mit dem späteren Profilfach ein und das ist natürlich für den folgenden Abiturstoff relevantes Grundwissen (das mal so als Beispiel)!