Die ganze Familie überzeugen... (Ist ein Rücktausch nötig?)

Hallo alle zusammen wink

Ich hätte sehr gerne eine Austauschschülerin. Am meisten würde mir ASien liegen. Auch meine Mutter war von der Idee begeistert, auch wenn sie zunächst etwas besorgt war, ob die Chemie zwischen unserer Familie und dem Gastschüler stimmen würde. Aber wir kamen dann zu dem Schluss, dass probieren über studieren geht :grinning:.
Allerdings gestaltet es sich als schwierig, meinen Vater auch zu überzeugen. er hat mehrere Einwände:

  1. Wo soll die Gastschülerin schlafen? (Da hab ich schon gesagt, dass ich dann auf mein Bett verzichten würde, da ich sowieso lieber auf der Matratze schlafe.)
  2. Sprachbarriere: Niemand von uns beherrscht eine asiatische Sprache bzw. mehr als Hallo, Wie geht es dir usw. (Wobei der Schüler ja hier her kommt, um die Sprache zu lernen…)
  3. Das ggrößte Problem: Er meint, ein Rücktausch ist nötig, d.h. ich soll dann auch in die Familie unserer Gastschülerin. Aber ist das heutzutage wirklich noch nötig? Ich bekomme extrem schnell Heimweh, außerdem haben wir nicht genügend Geld dafür, denke ich.

Hat jemand Tipps, wie ich meinen Vater überzeugen könnte? Mir wäre es wirklich wichtig, da ich ja nicht ins Ausland kann…

Natürlich musst du nicht ins Ausland,fast alle Organisationen nehmen auch Gastfamilien ohne eigene Kinder,oder kleinere Kinder oder eben Kinderm die nicht ins Ausland wollen.Bei AFS könnt ihr euch als Willkommensfamilie melden,das heißt ihr nehmt den Gastschüler für die ersten4-6Wochen auf,ihr könnt während dieser Zeit entscheiden,ob ihr die Schülerin länger beherbergen wollt.Sicher machen das auch andere Organisationen.Die nächste Anreise ist im September.
Alle Asiaten sprechen gut englisch.Ein eigenes Bett fürs Gastkind ist aber Vorraussetzung!Viel Glück

Hallo !

  1. Ein eigenes Bett für die Gastschülerin ist zwingend notwendig, aber bist du sicher, dass du ein ganzes Jahr lang (!) auf dein Bett verzichen möchtest ? Wenn in deinem Zimmer nur ein Bett steht, ist es vermutlich auch nicht so groß, oder ? Das könnte auf Dauer auch schwierig werden, muss aber natürlich kein Problem sein, wenn es dir und dem Mädchen nichts ausmacht.

  2. Wenn ihr alle oder zumindest du gut Englisch sprecht, ist das gar kein Problem. Es ist völlig normal, dass man die Sprache seines ATS nicht kann, schließlich kommen ATS aus aller Welt nach Deutschland und wer in Deutschland spricht schon fließend Russisch, Portugiesisch oder Polnisch ? Meine Gastfamilie in Neuseeland konnte auch gar kein Deutsch.

  3. Ein „Austausch auf Gegenseitigkeit“ ist definitiv nicht nötig und eigentlich fast unmöglich, nur ganz wenige Organisationen bieten das an. Die allermeisten Organisationen verlangen keinen „Rücktausch“.

Viele Grüße,

Marie-Claire

Hallo Alexandra,
ich schreibe mal hier als Gastmutter.
Wenn ihr eine/n Austauschschueler/in aufnehmen wollt, dann ist es sehr wichtig, dass die ganze Familie damit einverstanden ist. Eine „fremde“ Person im eigenen Haus ist nicht jedermanns Sache und das sollte auch so akzeptiert werden.
Natuerlich ist ein eigenes Bett Grundvoraussetzung, aber ich mus aus Erfahrung sagen, dass es immer gut ist, wenn das Gastkind auch die Moeglichkeit hat sich in seinem eigenen Zimmer (und sei es auch noch so klein) zurueckzuziehen.
Wir hatten bislang 3 Ganzjahresaustauschschueler bei uns und ich glaube inzwischen, dass die ersten 3 Monate am schwersten sind. Es dauert halt, bis sich das „normale“ Familienleben wieder einstellt.
Nicht zu unterschaetzen sind auch die Mehrkosten, die ein weiteres Familienmitglied bedeutet. Natuerlich haben die AS ihr Taschengeld und muessen einige Dinge selber bezahlen (z. B. Busfahrkarte), aber letztendlich zahlt man ja doch nicht nur das Essen, sondern auch Ausfluege, Kinogaenge, etc. mit.
Zum Schluss kommt dann der Abschied, der, hat man sich gut verstanden, sehr an die Nieren gehen kann.
Ich will euch jetzt nicht abraten einen Gastschueler aufzunehmen, wir sind auch immer noch dabei und freuen uns auf unseren naechsten Schueler, denn es ist auch immer wieder ein spannendes Erlebnis! Ich wollte nur anmerken, dass eben noch viel mehr an einer Gastaufnahme haengt, als „nur“ neue Menschen und Kulturen kennenzulernen.
LG Silvia