Besuch von der Familie. hilfe!

Hallo :slight_smile:
Ich werde im juli für 5 Monate nach Neuseeland gehen. Da ich dann am anderen Ende der Welt bin, möchten meine Eltern mich unbedingt besuchen. Da meine Eltern getrennt sin, werde ich mindestens 2 mal Besuch von meiner Familie bekommen. Einerseits finde ich das auch wirklich nett von ihnen und weiß dass es nur gut gemeint ist, doch andererseits habe ich Bedenken was Heimweh betrifft. Habt ihr vielleicht Erfahrung damit? Wenn eure Eltern euch besucht haben, hattet ihr nachher viel mehr mit Heimweh zu kämpfen oder nicht? Bitte helft mir denn der Flug für ihren Besuch müsste bald gebucht werden. meine eltern wollen nun von mir wissen wann sie vorbeikommen sollten und für wie lange… Bitte helft mir. Ich weiß dass es auch lange für meine Eltern ist, doch ich weiß nicht was ich tun soll. Sie wollen in den nächten Tagen bescheit wissen… Wegen dem Flug…

Danke im Voraus.
Chlutti

Ganz ehrlich, ich würde dir nicht raten dass dich deine eltern besuchen, denn ich kann mir gut vorstelen, dass man dan beim abschied heimweh bekommt, aber das ist wahrscheinlich bei jedem unterschiedlich. eine freundin wurde auch von ihren eltern in Australien besucht, sie war aber ein ganzes jahr dort, und sie hatte danach echt zu kämpfen. der abschied ist ihr sehr schwwer gefallen, vor allem, da erst die hälft der zeit um war. eine opftion wäre, dass dich deine eltern ganz zum schluss besuchen und mit dir dann das land anschauen etc und dass ihr zum schluss zusammen nach hasue fliegt, aber das ist mit geschiedenen eltern vielleicht etwas schwierig :slight_smile:

Ich kann da luisa nur zustimmen.
Ich wollte bei meinem ATJ damals auch nicht, dass mich meine Eltern nicht besuchen kommen, da sie mir dort zu diesem Zeitpunkt(!!) einfach total als Störkörper vorgekommen wären.
Ich glaube, die Eltern machen sich meist keine solche Gedanken, bzw. sie können es oft nicht so nachvollziehen. Mein Eindruck ist, dass oft gedacht wird „Ach, das Kind ist in XY-Land, da ist das doch eine günstige Gelegenheit (auch finanziell - es muss ja ein Flug weniger gebucht/gezahlt werden), dieses Land kennen zu lernen. Außerdem kann uns dann mein Sohn/Tochter auch das Land zeigen.“.
Das kann natürlich auch gut funktionieren, das möchte ich garnicht absprechen (der Fall von graefinlwl zeigt das ja sehr deutlich - z.B. hier). Aber eben nicht immer.
Die Eltern kommen und gehen, und für sie scheint alles problemlos zu verlaufen. Zurück bleibt aber ggf. ein hin-und-hergerissenes Kind, das nach dem Rückflug der Eltern - wie luisa auch schon dargestellt hat - mit Heimweh zu kämpfen hat und mental aus dem gewohnten Austausch-Umfeld gerissen ist. (Aus diesem Grund empfehlen auch sehr viele Orgas, von solchen Besuchen abzusehen!)
Beliebt ist jedoch ein Besuch der Eltern/Familie zum Ende des ATJ.

Ich bin letztendlich froh darüber, dass meine Eltern meinen Wunsch (mich nicht während/nach dem ATJ zu besuchen) respektiert haben. So konnte ich das Jahr für mich abschließen - auch dafür war der (Gruppen-)Flug ganz gut, quasi als Puffer zwischen dem Abschied von der Gastfamilie und dem Willkommens-Trubel in Deutschland.
Im Sommer darauf bin ich dann gemeinsam mit meiner deutschen Familie zu meiner Gastfamilie in die USA gereist. Bis dahin hatte ich etwas Abstand vom ATJ, empfand die Zeit mit beiden Familien nicht so anstrengend ^^ und hab mich um so mehr gefreut, „meine Region“ wieder zu sehen und ihnen alles zu zeigen.

Wie auch immer du/ihr es anstellst, aber falls deine Eltern dich besuchen, während du noch das ATJ in Neuseeland machst könnten sie ja vielleicht gemeinsam reisen (Ich weiß ja nicht wie die Beziehung deiner Eltern zueinander ist), dann ist es nur einmal ein Einschnitt in das (Halb-)Jahr.

Hallihallo,

Danke für eure Antworten :slight_smile:
Ich versuche meinen Eltern nun auszureden mich besuchen zu kommen, denn ich glaube ich hätte stark mit Heimweh zu kämpfen. Eine gemeinsame Reise zum Schluss wäre wirklich toll, doch mit beiden Elternteilen in meinem Fall leider unmöglich. Meine Schule endet in Neuseeland im Dezember, nur wenige Tage vor Weihnachten und da dies bei uns immer ein großes Fest ist mit fast der gesamten Familie, kann ich wohl kaum meine ganze Familie nach Neuseeland rufen… Die paar Tage zwischen dem Ende der Schule und Weihnachten sind die 33 Stunden lange Reise allerdings nicht wert…

Danke trotzdem :slight_smile:
Chlutti

Hey Chlutti,

Wenn die Schule (und damit dein ATJ?) kurz vor Weihnachten endet, dann wirst du doch hoffentlich auch Weihnachten bei deiner Gastfamilie verbringen, oder?
Diese einmalige Gelegenheit wird sich dir wohl nie wieder (zumindest nicht in dieser Art) bieten, und es wäre doch schade, wenn du diese Chance verpasst :slight_smile:

lG
Martin

Ehrlichgesagt betrachte ich den Besuch der Eltern wesentlich tragischer als ihr. Schließlich möchtest Du ja nur fünf Monate in Neuseeland verbringen und da das ein sehr begrenzter Zeitraum ist, würde ich den Abschied nicht als so tragisch empfinden.

Ich finde nun auch 5 Monate nciht sonderlich lange, und dafür einmal um die Welt zu fliegen (für ne Menge Geld) ist ein bisschen viel.
Vielleicht kannst du ja wirklich gut argumentieren, dass sonst das heimweh zu groß wird… Ich würde aber eher denken, dass sie von dir vielleicht eher als “Störfaktor” empfunden werden (wo sollen sie schlafen, was machen sie wenn du in der Schule bist etc.) und stell mir das echt anstrengend vor…

Hey,
Danke für eure Antworten. Endlich konnte ich meine Eltern davon überzeugen mich nicht besuchen zu kommen. Doch nun stellt meine Mutter die Bedingung dass sie die Gastfamilie mal sehen will… Eigentlich ja verständlich, aber doch unüblich, oder? Sie hat sich das so vorgestellt dass wir gemeinsam hinfahren und selbst eine woche in neuseeland urlaub machen und dass ich dann zur gastfamilie gehe und sie kurz kennenlernen kann…

Hallo,
das ist in der Tat total unüblich. Ich denke, das ist auch nicht sinnvoll, denn dann wird dir der Abschied noch schwerer fallen. In der Regel ist es am einfachsten, wenn sich Schüler und Eltern am Flughafen verabschieden, und der Schüler dann X Stunden im Flugzeug Zeit hat, zu beruhigen, und entspannt dem ATJ entgegen zu blicken. Ich glaube auch kaum, dass das irgendeine Organisation, geschweige denn Gastfamilie gut heißt.

Schlag doch deiner Mutter vor, dass sie deine Gasteltern mal über Skype kennenlernt, sobald du da bist. Außerdem könnt ihr ja vllt. ein paar Monate nachdem du wieder in Deutschland bist, gemeinsam zurück nach Neuseeland fliegen? Und deine Gastfamilie besuchen? Dann würde sie sie ja kennenlernen.

Liebe Grüße,
Wiebke

Hallo Chlutti,

deine Mutter stellt die Bedingung, die Gastfamilie mal zu sehen… vermutlich, um beruhigt zu sein, dass du da gut aufgehoben bist. Die Absicht dahinter ist ja auch lieb. Aber:

  • Wenn deine Mutter kurz vorher die Gastfamilie anguckt, ist es eh zu spät, etwas zu ändern. Was will sie machen, wenn ihr die Gastfamilie nicht auf Anhieb gefällt? Dich wieder mitnehmen?
  • Es ist nicht gesagt, dass der erste Eindruck (egal ob positiv oder negativ) stimmt - es kann dir später trotzdem super gut oder auch schlecht in der Familie gehen, egal wie der erste Eindruck deiner Mutter gegenüber war.
  • Für den Austauschschüler ist der Austausch ein großer Schritt in die Selbstständigkeit. Irgendwie wird das vom Gefühl her ein bisschen geschmälert, wenn man von der Mutter in die Familie begleitet wird. Gerade dieses gespannt-ins-Ungewisse-aufbrechen gehört doch irgendwie dazu?
  • Es ist tatsächlich absolut unüblich, und die Gastfamilie könnte sich dadurch auch kontrolliert vorkommen… sie geben dir den riesigen Vertrauensvorschuss, dich aufzunehmen und sich um dich zu kümmern, da sollten sie auch einen Vertrauensvorschuss von euch erhalten.

Ich finde den Vorschlag gut, Kontakt über Skype aufzunehmen. Ich habe als Mutter vor dem Beginn des Austauschs mit der Gastmutter über Facebook ein paar Zeilen ausgetauscht, das gibt einem als Mutter schon ein etwas entspannteres Gefühl.

Vielleicht kann deine Mutter dich ja zum Schluss des Aufenthalts abholen und mit dir noch ein bisschen Neuseeland erkunden, wenn sie unbedingt auch hin will. Oder dein Vater. Oder ihr plant wirklich noch weitere Neuseeland-Reisen für die nächsten Jahre, denn vermutlich wirst du auch gerne wieder hin wollen, wenn du einmal da warst…

Schönen Gruß

Manuka

Kurz mal eine andere Sichtweise, ich bin nämlich gerade von einem 3-wöchigen Besuch bei meiner Tochter in NZ zurückgekehrt. Allerdings unter anderen Parametern als von Dir geschildert. Sie ist für volle 12 Monate drüben und hatte gerade Halbzeit und die wirkliche laaaaangen Sommerferien. Unmittelbar bevor wir ankamen, war sie für eine Woche mit der Familie eines Kiwifreundes verreist und kam wieder zurück, nachdem wir schon einen Tag da waren. Es war aus unserer und ihrer Sicht ein rundum tolles Wiedersehen. Sie hat uns die ersten Tage ausführlich ihre Kiwi-Heimatstadt gezeigt und anschließend sind wir gute 2 Wochen mit einem Camper herumgereist. Ein gewisses Risiko war natürlich dabei, weil wir im Vorfeld schon gemerkt und sie selbst auch thematisiert hat, dass sich doch sehr verändert habe. Das stimmte auch und so mussten wir uns ein bisschen aneinander gewöhnen, aber das ging sehr schnell. Auch das Zusammenleben auf engem Raum klappte super. Sie hat es sehr genossen, uns ihr Kiwi-Lebe zu zeigen und ich freue mich sehr, dass ich jetzt einfach sofort weiß, wovon sie spricht, wenn sie uns Dinge berichtet. Vieles verstehe ich jetzt einfach besser. Wir haben sogar noch die Mitarbeiterinnen des International Office kennengelernt, die bei solchen Gelegenheiten gern die Eltern persönlich einladen, und konnten einen Rundgang durch die Schule machen. Beim erneuten Abschied am Ende des Besuchs sind natürlich ein paar Tränen geflossen, bei mir allerdings deutlich mehr als bei ihr, was mich sehr beruhigt hat. Sie ist dort halt voll angekommen und integriert und freut sich sehr auf ihre zweite Hälfte, die sie in vollen Zügen genießen will. Ich hatte unmittelbar vorher eine sehr intensive Sehnsuchtsphase (Weihnachten?), die jetzt erstmal gestillt wurde. Es geht uns allen also rundum gut. Mir ist klar, dass das auch anders laufen kann und bei einem 5- oder 6-monatigen Aufenthalt hätten wir sie - wenn überhaupt - wohl nur am Ende “abgeholt”. Da ist mittendrin die Eingewöhnung meiner Meinung nach noch nicht abgeschlossen und ein Besuch durchaus störend. Wir waren übrigens bei weitem nicht die einzigen Eltern, die da waren. Von mehreren Internationals, bei denen ihr Halbjähriger Aufenthalt endete, waren die Eltern zum “Abholen” und natürlich zum Rundreisen gekommen und ein Freund von ihr, der wie sie noch ein weiteres halbes Jahr bleibt, hat mit seinen Eltern ein ähnliches Programm wie wir durchgezogen. Also erst Weihnachten und Jahreswechsel in der Gastfamilie und dann Reisen mit der eigenen Familie. Viele Kiwi-Freunde waren zu der Zeit im Urlaub oder arbeiten Vollzeit in Ferienjobs, sodass das auch eine gute Möglichkeit war, Langeweile vorzubeugen, denn die Gasteltern müssen ja auch wieder arbeiten. Und nebenbei: Neuseeland ist atemberaubend schön. Wenn man irgendwie die Gelegenheit hat, sollte man sich so viel wie möglich anschauen. Es gibt Reisen mit Jugendgruppen in den Ferien und Kurztrips, die von der Schule für die Internationals angeboten werden. Viele Gastfamilien verreisen auch (innerhalb des Landes) mit ihren Gastkindern. Empfehlen kann ich in diesem Zusammenhang die Fächer Outdoor Education und auch Geographie, weil da des öfteren Kurztrips im Rahmen des Unterrichts stattfinden.

Hallo canoma,
Erstmal vielen vielen Dank für deine Antwort, sie hat mir sehr geholfen. Denn nun weiß ich dass das gar nicht so unüblich ist Besuch von der eigenen Familie zu bekommen. Aber wie du bereits geschildert hast sind 6 Monate und ein ganzes Jahr wohl doch ein kleiner Unterschied… Meine Mutter will aber unbedingt mit mir dahin fliegen, was ich auch teilweise verstehen kann. Ich mache noch eine Woche Urlaub mit ihr in Neuseeland bevor ich in die Gastfamilie gehe… Denn sie will die Familie mal kurz sehen (was ich zwar nicht verstehe und ihr auch etwas übel nehme) und ich hoffe nur dass meine Gastfamilie das nicht falsch versteht… Wie siehst du das?
Liebe Grüße,
Chlutti

Um solche Sachen hätte sich deine Mutter vorher Gedanken machen müssen.
Ein Austausch ist ein Abenteuer für beide Seiten - Kind als auch Eltern.
Wenn man sich als Eltern seine Kindern gehen lassen will dann gehört auch dazu da man schon ein bestimmtes Grundvertrauen in die Sache mit investiert.
Kontakt über Skype finde ich in Ordnung, das hatten wir vor dem Austausch unserer Tochter auch, aber einfach um die Menschen etwas kennenzulernen mit denen unser Tochter dann ihre 10 Monate verbringen wird.
Naja, auch als Eltern muß man noch viel lernen. Ich würde deiner Mutter empfehlen sich mal im Forum umzusehen, dann sieht sie das viele Eltern und wahrscheinlich eher den Müttern genauso viele Ängste und Unsicherheit haben wie sie.
Mir hat das Forum als Mutter eines Einzelkindes viel geholfen mit vielen Situationen besser umzugehen oder auch einfach mal nur um Rat zu fragen. Es kamen immer wieder aufbauende Antworten und man fühlt sich nicht so allein.
Susanne

Vor einem Antrittsbesuch vor Beginn würde ich ehrlich gesagt abraten. Was soll das bringen? Wenn Deiner Mutter irgendwas nicht gefällt, kann sie dann sowieso nichts mehr ändern. Außerdem geht es darum, ob Du Dich wohlfühlst. Wer weiß denn, ob Du bei Deiner Gastfamilie bleiben willst? Meine Tochter hat z.B. gewechselt und zwar aus eigenen Gründen, die sich ja auch erst im Laufe der Zeit heruskristallisieren. Aus Sicht der Gastfamilie würde ich mich vermutlich kontrolliert/inspiziert fühlen, was schon mal einen schlechten Start bedeutet. Außerdem kennt in dieser Situation keiner keinen, was selten unverkrampft abläuft. Es ist doch besser, wenn Du Deine Gastfamilie gut kennst und Deine Mutter dann irgendwann, wenn überhaupt, eingeführt wird. Im Endeffekt ist es auch wirklich total egal, wie ihre Meinung zu der Familie ist. Du musst da leben. Ich würde ihr auch raten, ein bisschen im Forum zu lesen, gegebenenfalls Fragen an andere Eltern zu stellen (sie kann sich gern bei mir melden) und auch den Leuten im International Office der Schule zu vertrauen. Zumindest an der Schule meiner Tochter bemühen sie sich extrem, für alle eine gute Lösung zu finden. Sie sind auch die ersten Ansprechpartner bei Problemen/Konflikten und in Neuseeland ist ein Familienwechsel relativ problemlos möglich, und zwar von beiden Seiten. Denn manchmal haben ja auch die Gastfamilien das Gefühl, dass es nicht so recht passt. Auch Reisen vor Antritt des Auslandsjahres ist ein bisschen suboptimal. Du lernst das Land, in dem die nächsten sechs Monaten leben sollst, als Tourist kennen. Das ist etwas ganz anderes, als dort den Alltag zu erleben, und könnte Deine Sichtweise etwas verzerren. Das ist aber nur meine Meinung. Grundsätzlich solltet Ihr vielleicht einfach noch mehr Infos sammeln und Deine Mutter könnte ja auch mit Eurer Orga mal über ihre Bedenken und Pläne sprechen. Alles Gute für Deine Auslandshalbjahr!