Besuch der Gastfamilie

Hallo,
damit wir das neue Forum ein bisschen ausprobieren können - ich muss gestehen, dass ich zu jenen gehöre, die es sehr schwierig finden sich reinzufinden - starte ich jetzt einfach mal ein Thema und hoffe auf viele Diskussions- und/oder Erfahrungsbeiträge.:wink:

Vor wenigen Tagen war die amerikanische Gastfamilie unserer Tochter für 5 Tage bei uns zu Besuch und es war “einfach umwerfend”. Wir haben damals unsere Tochter nicht im ATJ besucht und kannten ihre Gastfamilie nur von Fotos und Briefen. Ehrlich gesagt hatte ich bereits Tage vorher ziemliche Panik im Sinne von: Wird mein Englisch gut genug sein? Werden wir uns mögen? Ist es bei uns “schön” genug? Wird sie interessieren was wir ihnen zeigen wollen? Wird es uns gelingen unsere Gefühle zu vermitteln? Wie wird nach fast zwei Jahren ihr Verhältnis zu unserer Tochter sein? usw. usw…

Vor nunmehr vier Tagen sind sie wieder abgereist und mir fehlen noch immer die Worte um zu beschreiben wie es war. Nur soviel: Ich habe bei ihrer Abreise weit mehr Tränen vergossen als damals bei der Abreise unserer Tochter ins ATJ. Wir haben die Menschen kennengelernt, die uns für - wie sie es ausdrückten - die Fügung, die unserer Kind in ihre Familie brachte, nicht weniger dankbar sind, als wir ihnen.
Wir konnten sehen, hören, fühlen, dass unser Kind auch ihre Tochter ist und dass “our german daughter” keine Phrase ist. Kurz: Extrem starke Emotionen beiderseits, die mich noch immer tief beeindrucken!

Im “alten” Forum wurde als eine der letzten Diskussionen die Frage aufgeworfen, ob es besser wäre Gastfamilien zu bezahlen, unteranderem deswegen, damit wir Eltern leichter mit unserer “Dankbarkeit” zu Rande kommen. Eigentlich war ich geneigt dem zuzustimmen. Jetzt jedoch ist mir ein völlig neuer Gedanke gekommen: Vielleicht sollte man besser einen Fond einrichten, der Gastfamilien den Gegenbesuch ermöglicht?!

Also, wer hat Erfahrungen mit Gastelternbesuch? Wie ist es bei euch gelaufen?
Bzw. Würdet ihr euch den Besuch der Gastfamilie wünschen?

Lg
Birke

Hallo Birke,
wir hätten uns gern den Besuch der Gasteltern unseres Sohnes gewünscht, haben sie auch mehrfach eingeladen, aber bis heute ist noch nicht konkret. Vielleicht wird es noch.
Wir bekommen aber immer wieder Besuch aus den USA von Bekannten unseres Sohnes, die auf einem Tripp durch Europa sind. Es es eine wunderbare Erfahrung, wir haben immer viel Spass.

LG Lori

Okay, dann will ich meinen Senf auch mal dazu geben. Die letzte Gastfamilie meiner ältesten Tochter wollte keinen Kontakt, dadurch entfällt es.
Ich hoffe aber sehr, dass es nächstes Jahr bei meiner nächsten Tochter anders wird. Hier sind sie jedenfalls immer willkommen!

Ich beneide euch jedenfalls sehr, dass ihr so einen tollen Kontakt habt!

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo,
dieses neue Forum lebt von den Beiträgen, die wir schreiben und so will ich auch versuchen, mit meiner Erfahrung ein wenig dazu beizusteuern, dass hier Beiträge eintreffen.

Meine Tochter war die 4. ATS in Folge und ihre Gasteltern waren eigentlich ihre Gastgroßeltern, denn die erwachsenen Kinder dieses Paares hätten besser in die Struktur einer Austauschsituation gepasst.
Wir erlebten die Gastgroßeltern vor Beginn des ATJ bei einem Besuch ihrer ersten ATS hier in D, und dieses Kenennlernen, sie also real und echt zu erleben, passte nicht zu dem negativen Bild, dass ich mir später von ihnen machen musste.
Nachdem meine Tochter dann 11 Monate später wieder abgereist war, hielten sich die Gastgroßeltern ein Jahr im Bereich Deutschland/Schweiz auf und wir hatten absolute Funkstille.
Da ich die Gastgroßeltern hier in D im Umgang mit ihrer ersten Gasttochter erlebt hatte, konnte ich den Wechsel um 180° im Umgang mit meiner Tochter kaum fassen, sie wurde dort sogar in einer Nacht- und Nebelaktion rausgeworfen.
Das sie trotzdem ihr ATJ bei den Gastgroßeltern beendete, verdankte sie ihrem unbändigen Willen. Und gleichzeitig führte sie die Rauswurfaktion ihrer Gastgroßeltern ad adsurdum.
Nicht die Tatsache, unbedingt bei ihren Gastgroßeltern so lala klar zu kommen war ihre Triebfeder, sondern ihr unbeugsamer Wille, bei all den liebenswerten Menschen bleiben zu können, die sich rund um die Gastgroßeltern zu ihrem neuen Freundeskreis zählen ließen und das waren ungezählt viele. Menschen, die meine Tochter sehr mochte und deren Zuneigung auf Gegenseitigkeit beruhte, Menschen, die meiner Tochter das Gefühl gaben, wir lieben dich und sind traurig, dass du am Ende deines ATJ wieder abreisen musst.
Fazit:
die Gastgroßeltern möchte ich hier nicht zu Besuch haben und es zieht uns auch nicht zu ihnen.
Mit all den anderen Menschen des ATJ hält der Kontakt an und wenn sich die Gelegenheit zu einem Besuch hier oder dort ergibt/ergäbe, dann herzlich gern und jederzeit.

mit lieben Grüßen

Finchen-Uschi

Zweimal haben wir Glück gehabt -war das Glück?? Ich weiß es nicht.:confused:
Auf jeden Fall waren letztes Jahr die American parents von unserem Großen hier (wir waren bereits zweimal dort)und im Sommer fahren wir zur American mum von unserem Zweiten. Alle zusammen fahren dann ,wie an anderer Stelle beschrieben,:smiley: auf eine cruise. Ich glaube, wir haben einfach zweimal Glückgehabt.Ich bin froh ,dass unsere Kinder ,wenn es sie mal beruflich in die große Welt verschlägt.:),auf dem anderen Kontinent auch nochmal Eltern haben.