Barbara

Hallo mein Name ist Barbara und ich bin stolze Mutter eines 15-jährigen Sohnes. Dieser möchte sehr gerne im nächsten Schuljahr nach Kalifornien ziehen, weil er gerne Musik macht und skatet und das Gefühl hat da voranzukommen. Ich bin nicht so sicher, ob ich das möchte, weil seine Noten nicht gut sind und er in der Pubertät steckt, was ja eh schon schwierig ist… Naja deswegen habe ich mich hier mal angemeldet, vielleicht ist ja sogar jemand in der gleichen Situation!

Liebe Grüße

Hallo Barbara,
willkommen im Forum!

Die schlechten Noten deines Sohnes sollten kein Grund gegen das Jahr sein - im Gegenteil - oft kommen die Schüler “beflügelt” wieder, und sind dann motivierter und besser als vorher.
Dass er in Kalifornien hinsichtlich der Musik weiterkommen sollte, leuchtet mir eher nicht ein. Meine beste Freundin wollte damals auch nach Kalifornien, hatte sogar eine Westküstengarantie gebucht, und ist in Indiana gelandet. Inzwischen hat sie Theaterwissenschaften studiert und ist in die USA ausgewandert. Eigentlich wollte sie auch nach Kalifornien,um dort Schauspielerin und Drehbuchautorin zu werden. Sie hat aber relativ schnell festgestellt, dass Hollywood völlig überlaufen ist, und man da eher keine Chance hat. Sie lebt in Oklahoma und versucht auch Projekte in Texas und an der Ostküste zu bekommen, weil dort nicht so ein Druck herrscht.

Je nachdem, was genau dein Sohn musikalisch machen möchte, hat er anderswo bessere Chancen, glaube ich. Ein High School Jahr ist aber in jedem Fall kein schlechter Start - und wenn auch nur für sein Leben. Von der Vorstellung, dass er in Kalifornien platziert wird, und dort entdeckt wird, sollte er sich jedoch verabschieden.

Liebe Grüße,
Wiebke

Hmm nunja, ich kenne mich in der Musikbranche ehrlich gesagt nicht besonders gut aus, mein Sohn ist der Meinung, es gibt dort viele Auftrittsmöglichkeiten und auch viele Angebote für Skater.
Ja, es kann gut sein, dass man durch ein Jahr im Ausland reifer und erwachsener wird, aber ich habe einfach Angst, dass er da irgendwie den Boden unter den Füßen verliert und gar nicht mehr in der Schule mitkommt… wie ist es denn mit den Betreuern, kann man Pakete buchen, wo die Betreuer schon stark nach den Kindern schauen? Oder sollte man denn lieber mit den Gasteltern reden? Die kann man sich ja nicht wirklich aussuchen oder? Die müssten nämlich schon ein paar Regeln für ihn aufstellen, damit er da nicht verkommt finde ich…

Also ich kenne ja deinen Sohn nicht und weiß daher nicht, wie „den Boden unter den Füßen verlieren“ zu verstehen sein soll, aber um die Schule würde ich mir keine Sorgen machen. Die meisten Leute, die ein Jahr ins Ausland gehen, sind danach besser in der Schule als vorher. Google mal „Schüleraustausch macht schlau“.

Beim Thema „Auftrittsmöglichkeiten“ wäre ich gaaanz ganz vorsichtig, wenn es nicht gerade mit der/einer Schulband ist. Schon die Organisation kann ganz schnell als illegaler Versuch, einen Job anzunehmen, böse nach hinten losgehen. Das Visum verbietet es, dort zu arbeiten. Es scheint egal zu sein, ob dabei tatsächlich eine Bezahlung rauskommt.

Hier ist ein ziemlich krasser Artikel dazu, da geht es zwar direkt um die Einreise, aber man kann sich vorstellen, was passiert, wenn man dann als minderjähriger Schwarzarbeiter erwischt wird… http://www.vice.com/de/read/america-knows-everything

Dass die Schule, der Betreuer und insbesondere die Gasteltern in den USA zu lasche Regeln aufstellen, da würde ich mir gar keine Sorgen machen. :smiley: Da wird er eher jeden Tag um 22 Uhr ins Bett gebracht und zugedeckt. (Kein Witz.) :smiley: