Auswirkungen eines im Ausland verbrachten Schuljahres auf die schulischen Leistungen

Eine soziologische Studie von Lisbeth Hürter

„Entfernung schafft Klarheit“ – das erklärte einer von über 1000 ehemaligen Austauschschülern, die an einer von YFU unterstützten Befragung zum Themenkomplex „Austausch und Bildung“ teilnahmen. Damit bringt er eines zum Ausdruck: Schüleraustausch kann dazu beitragen, sich über die eigenen Ziele, Stärken und Schwächen bewusst(er) zu werden. Fast die Hälfte (42%) der Befragten sagte sogar, dass sie durch ihr Austauschjahr eine höhere Motivation gehabt hätten, in Deutschland weiter zur Schule zu gehen – besonders diejenigen, die nach ihrer Rückkehr das Schuljahr in Deutschland wiederholt haben, stimmten hier zu. Bezüglich der Notenentwicklung nach dem Austauschjahr zeigt sich jedenfalls erstaunliches: Gerade die Schüler, die vor dem Schuljahr in einem anderen Land keine sehr guten oder guten Leistungen in den Fächern Mathematik, Deutsch und der ersten Fremdsprache vorweisen können, verbessern sich nach dem Austauschjahr teils enorm.

In ihrer Arbeit „Entfernung schafft Klarheit - Die Auswirkungen eines im Ausland verbrachten Schuljahres auf die schulischen Leistungen und den weiteren Bildungsweg“ untersucht Lisbeth Hürter einige dieser Aspekte genauer.

So erstaunlich finde ich es gar nicht, dass vor allem vormals schlechtere Schüler nach dem Austausch motivierter sind, denn der überwiegende Teil gibt an, dass er die Schule im Ausland als leichter empfunden hat und wahrscheinlich trägt der Erfolg im Ausland auch zur Steigerung der Motivation in Deutschland bei, mal wieder ein pädagogisches Lehrstück zur umgekehrten Erkenntnis, dass ständige Frustration schlechte Schüler geradezu produziert.

Sehe ich genauso :slight_smile: Gerade die nicht ganz so guten Schüler werden durch das ständige “Hinterherhecheln” entmutigt. Die Neugierde und der Spaß am Lernen gehen da schnell verloren. Dafür gibt es so ein “schönes” Wort wie - bildungsresistent -
Klar soll Schule kein - happening - sein, aber etwas mehr - action - wäre von Vorteil ! Durch das Kennenlernen neuer Unterrichtsmethoden, über einen so langen Zeitraum ( 1 Jahr ), lockert sich der Frust der Schüler etwas auf, und besonders die Wiederholer stellen fest, dass alles gar nicht so schwer ist !

Ich bin im Moment in Amerika, wo die Schule extrem einfach ist. Und nach 3 Monaten nervt es mich doch schon nichts mehr zu lernen zu haben, so hab ich meine Franzoesischbuecher wieder rausgeholt und angefangen zu lernen. Ausserdem hab ich fuer naechstes Halbjahr schwerere Faecher gewaehlt, weil es fehlt einem ja doch irgendwie. Ausserdem war meine Motivation noch nie so gross was aus meinem Leben zu machen wie im Moment. Vllt auch, weil nicht jeder so eine Chance bekommt und es schon etwas besonderes ist, ein Jahr ins Ausland zu gehen…