Austauschschüler in Deutschland

Hallo!

Ich bin zwar schon ein bisschen länger hier im Forum und somit nicht mehr neu, habe jedoch eine Frage, zu welcher ich kein passenden Ort gefunden habe.

Meine Eltern wollen keinen Austauschschüler aufnehmen, ich würde mich trotzdem gerne „mit ihnen beschäftigen“ (das klingt jetzt seltsam aber ich weiß nicht wie genau ich es ausdrücken soll).

Gibt es in diese Richtung „Angebote“ oder Ideen?

Mit freundlichen Grüßen,

Julia

Hallo Julia,
klar gibt es da Möglichkeiten! Ich betreue z.B. Austauschschüler aus dem Ausland. Das kannst du bei jeder Organisation machen, am besten ist, wenn du schon vorher was mit der Orga zu tun hattest. Außerdem solltest du daran interessiert sein, dieses Ehrenamt länger zu machen und nicht vorhaben, ständig umzuziehen - Schließlich ist es doof, wenn die Schüler, die du betreust, plötzlich gar nicht mehr in deiner Nähe wohnen, und / oder es schon einen Betreuer in der Umgebung gibt.

Alternativ kannst du auch, wenn du ein ATJ gemacht hast, die neuen Schüler vorbereiten, an Infomeetings teilnehmen etc.

Falls du noch Fragen hast, meld dich einfach!

LG,
Wiebke

Die Betreuungsstruktur ist ja auch von Orga zu Orga unterschiedlich… (Es gibt ja auch solche, bei denen der ATS einen “eigenen” Betreuer hat, der wirklich lokas ansprechbar ist, so dass unter Umständen in einer Region mehrere Betreuer benötigt werden)
Aber was deffinitiv wichtig ist, ist neben dem Interesse am Gastschüler auch das Bewusstsein, dass du für diesen Jugendlichen ansprechbar bist und dich wirklich um ihn kümmerst (das ist ne Verantwortung, die auch nicht zu unterschätzen ist) - und das ist eben ein Ehrenamt, das ein ganzes Jahr land dauert.
Ansonsten kann ich mich nur Wiebke anschließen - es ist vorteilhaft, wenn man mit der Orga selbst unterwegs war, aber es gibt auch Möglichkeiten für “Quereinsteiger”.

lG,
Martin

Ersteinmal danke für eure schnellen Antworten.

Ich bin erst 15 und vermute dass ich von daher für die Arbeit als Betreuer eher ungeeignet bin.

Im Sommer werde ich für 10 Monate in die USA gehen, ich hatte gedacht es wäre besser erst dann etwas in die Richtung zu machen, wenn ich wieder da bin.

Ja, das stimmt. Du solltest schon 21 sein. Du kannst dich aber trotzdem engagieren. Vielleicht hängst du Poster von der Orga, mit der du in die USA gehst, an deiner Schule aus, dass Gastfamilien gesucht werden? Wenn dann ein Schüler tatsächlich an deine Schule kommt, könntest du ihn zwar nicht vom Programm her betreuen, aber z.B. dem Schulleiter anbieten, dass du Patin wirst. Damit kannst du den Schüler näher kennenlernen, ihm Schule und Umgebung zeigen, etc… Das machen mittlerweile einige Schulen und die ATS freuen sich immer darüber! :slight_smile:

Das wäre auch etwas, was du nicht unbedingt ein ganzes Jahr lang machen musst, da der Schüler nach ein paar Wochen (Monaten) allein zurecht kommt.

LG,
Wiebke

Muss man bei euch mindestens 21 Jahre alt sein?
Ich kenne ja einige Gastschüülerbetreuer, die jünger sind… (aber okay - es ist auch immer ein älterer im Hintergrund - falls die Hütte brennt, so zu sagen ^^)

Ja. Gastfamilien müssen auch mindestens 25 sein, akzeptiert ihr jüngere?

In den USA muss man sogar 25 sein, um Betreuer werden zu können. Das hat einen guten Grund: Wenn man ATS aus anderen Ländern betreut (das sind immer mehrere!), sollte man dafür eine gewisse Reife besitzen und eine Respektsperson für die ATS sein. Die gewisse Reife ist erforderlich, da es im Umgang mit den Schülern zu echten Problemen kommt: Magersucht, Sprachbarrieren, Heimweh, ständiger Partygänger, etc. - wenn man selbst noch bei den Eltern wohnt, ist es oft schwierig, solche Probleme zu verstehen, zu lösen und vor allem die Gastelternseite nachzuvollziehen.
Außerdem muss man den gewissen Abstand haben, um Schülern auch unbequeme Dinge zu sagen und Regeln durchzusetzen. Dafür braucht man den Respekt des Schülers. Ich behaupte, wenn man 19 ist und bei den Eltern wohnt, und einen 18-Jährigen Schüler betreut, (ich kann mir ja nicht aussuchen, wen ich betreue), sieht der Schüler mich als Kumpel, und nicht als Respektsperson. Einige Dinge nimmt man von einem Kumpel vielleicht eher an als von einer Respektsperson, aber wenn der “Kumpel” dann sagt: “Ich habe entschieden, du darfst nicht nach Amsterdam fahren, weil: ist so.” - fraglich, ob das für den ATS nachvollziehbar ist. Ich denke es ist also überaus sinnvoll, dass der Betreuer ein paar Jahre älter als der Schüler ist.

LG,
Wiebke

hallo =)
ich bin jetzt schon fast ein jahr wieder zu hause … mein austausch jahr habe ich in CA verbracht zusammen mit einer anderen austauschschülerin aus mexico…
sie möchte jetzt gerne einsemester hier in deutschland verbringen…
meine eltern haben schon ja gesagt, sie ist nicht mehr schulpflichtig… hat dieses jahr ihren abschluss und fängt im januar an zu studieren …
leider wissen wir nicht welches visum man beantragen sollte. sie ist nun mal keine studentin hier und braucht dann kein studentenvisa aber das touristenvisa gilt nur für 3 monate…
was kann man machen damit sie für 6 moante hier bleiben darf ??
schon mal danke
LG
steffi =)

Hallo,
Ich meine, dass die Austauschschüler in Deutschland alle ein Visum für 3 Monate haben und dann hier vor Ort eine Aufenthaltsgenehmigung für 6 Monate (“Zweck: Schüleraustausch”) beantragen. Dann können sie 6 Monate hier bleiben. Die Info ist ohne Gewähr, frag am besten bei eurem örtlichen Ausländeramt an, bzw. eure Schülerin könnte das Auswärtige Amt, ein Konsulat oder die Dt. Botschaft in Mexico kontaktieren.

Liebe Grüße,
Wiebke

Hallo Steffi,
ein amerikanischer Freund meines Sohnes will das nächste Schuljahr bei uns in Deutschland verbringen. Aus diesem Grund rief ich schon beim Ausländeramt an. Aus Amerika kann er mit einem Touristenvisum einreisen. Vor Ort erhält er dann im Ausländeramt eine Aufenthaltsgenehmigung für das Schuljahr. Voraussetzung sind eine “Pflegeerlaubnis” seiner Eltern, da er noch nicht volljährig ist, eine Bescheinigung eines Schulplatzes in der Nähe unseres Wohnorts, ein Nachweis einer Krankenversicherung nach deutschem Standard, ein gültiger Reisepass und natürlich ein biometrisches Passfoto. Außerdem müssen die Eltern erklären, dass sie ihrem Sohn monatlich ein Taschengeld zahlen. Wie das läuft, wenn deine Freundin nicht in die Schule geht, kann ich natürlich nicht sagen…

Ich wünsche dir viel Glück für dein Vorhaben!

dodo