Hallo,
deine Chancen, bei Rotary aufgenommen zu werden, sind vermutlich so schlecht nicht. Ob du vermittelt werden kannst hängt dennoch stark mit dem Angebot an vorhandenen Plätzen ab und natürlich deiner Bereitschaft (bzw. die deiner Eltern) im Gegenzug, also während du weg bist, ebenfalls Austauschschüler zu beherbergen. Bei vielen ist das der Knackpunkt - aber so funktioniert Rotary eben.
Deine Länderliste ist - wie die Eule bereits bemerkt hat - ebenfalls so nicht zulässig. Ein englischsprachiges Land und die weiteren dann eben anderssprachig.
Wissen sollte man auch, dass die Amerikaner zunehmend weniger Interesse an einem Aufenthalt in Deutschland haben. Da das rotarische Prinzip auf Austausch beruht liegt genau da der Knackpunkt.
Meine Tochter wollte zunächst mal an einem rotarischen Kurzaustausch teilnehmen bevor es nächstes Jahr ins Auslandsjahr geht. Wir haben uns durch den Prozess gewuselt, alles ausgefüllt, sie stand auch in der Datenbank… am Ende hat es dann nicht geklappt, weil sich kein Platz in den USA für sie fand. Auch andere sind leer ausgegangen.
Wenn du bereit bist auch nach Südamerika zu gehen oder sogar nach Asien stehen deine Chancen vermutlich gar nicht schlecht. Bei den englischsprachigen Ländern brauchst du schon eine dicke Portion Glück. Da wir nicht mehr daran glauben, dass unsere Tochter für das Auslandsjahr eine reelle Chance in ihrem ersten Wunschland hat, haben wir uns nun doch für das Auslandsjahr mit einer klassischen Organisation entschieden. Das Risiko, dass sie am Ende ganz ohne da gestanden hätte, ist uns einfach zu groß.
Persönlich finden wir das sehr schade, denn der rotarische Gedanke, der ja ganz klar den kulturellen Austausch in den Fokus rückt, gefiel uns ausgesprochen gut. Und so hätten wir auch das Wechseln der Familien eher als reizvoll denn als lästig oder unangenehm empfunden.
Ach ja, und vieles hängt davon ab, ob der für dich zuständige Jugenddienstleiter deines Districts aktiv und treibend oder eher zurückhaltend ist. Wir hatten einen sehr netten Ansprechpartner, dennoch gestaltete sich der Kontakt sehr zäh und war mit unendlichem Nachfassen verbunden, das uns dann doch sehr frustriert hat. Am Ende hat es dann wie gesagt nicht geklappt.
Die von Eule angeratene Skepsis teile ich allerdings nur in o. a. Hinsicht. Ansonsten halte ich Rotary für eine exzellente Adresse für Jugendaustausche. Vergessen sollte man nicht, dass sich die Rotarier ehrenamtlich kümmern und wirkliches Interesse haben, dir Land und Leute näher zu bringen. Es wird sehr viel geboten, ein sehr hoher Aufwand betrieben. Wie oft liest man von Jugendlichen, die mit kommerziellen Organisationen unterwegs sind, dass sie sich abgeliefert und allein gelassen fühlen. Auch wenn wir selber die praktische Erfahrung nicht machen durften halte ich diese Gefahr bei einem Austausch mit Rotary für extrem gering. Als Eltern hätte ich jedenfalls ein sehr gutes Gefühl gehabt, wenn unsere Tochter mit Rotary auf Reisen gegangen wäre.
Ein glückliches Händchen für deine weitere Entscheidung wünsche ich dir…