Auslandsaufenthalt nach überwundener Essstörung.

Hallo,

unser Kind hatte vor 5 Jahren einen Aufenthalt in einer Klinik wegen einer Magersucht. Seit dem hat es sich sehr gut erhohlt, besucht aber immer noch regelmäßig (ca alle zwei Wochen) den Therapeuten. Der Therapeuten bestätigt aber, dass mein Kind die Magersucht überwunden hat und empfiehlt den Auslandsaufenthalt sogar.

Die Argentur möchte nun ein Untersuchungprotokoll vom Kinderartzt in welchem auch nach einer vorhanden oder vergangenden Esstörung gefragt wird.

Nun ist die Angst groß, dass dies ein Ausschlusskriterium für den Auslangsaufenthalt ist.

Ich weiß, dass es die Auffassung gibt, das eine solche Krankheit nie überwudnen wird und die Menschen sie auf die eine oder andere Weise das ganze Leben mit sich herumtragen. Aber es würde ja quasi zu einer Lebenslangen stikmatisierung führen, wenn man dann von vielen Dingen ausgeschlossen würde. Irgendwann muss ein Mensch ja mal die Sache hinter sich lassen können.

Wie gesagt, der Psychologe ist absolut der Überzeugung, dass es keine Probleme geben wird.

Hat jemand Erfahrung?

Danke schon mal

VG

Hallo,
bei uns gab es auch ein sehr leichtes Problem mit einer depressiven Verstimmung. Die Tochter war in Behandlung, aber alles in einem sehr minderen Level und die Orga ist fast ohnmächtig geworden, als sie es erfahren hat.
Mit einem Attest vom Arzt ging es dann. Aber auch nur weil die Gastfamilie damit einverstanden war. Sie hatten bereits selber Erfahrungen gemacht.

Aber bei einem Fall mit Klinikaufenthalt, auch wenn es schon so lange her ist, schrecken sie sicher zurück. Vielleicht einfach hartnäckig bleiben.

es ist wirklich schade, weil man so einfach stigmatisiert ist für etwas, das doch hinter einem liegt.
Good Luck!

Wir haben auf unsere Website dazu mal einen Beitrag gemacht und zumindest zwei Austauschorganisationen dazu befragt Schüleraustausch trotz psychischer Probleme? | austauschjahr.de
Vielleicht hilft Ihnen das ja weiter.

Viel Glück!
Anne (austauschjahr.de)

Guten Tag,

bei uns, vielleicht, weil wir eine sehr kleine Organisation sind, ist nicht wichtig, was ein Attest sagt, sondern die ehrliche Meinung der Teilnehmerin und Eltern.

Ich gehe davon aus, dass keine Eltern diese Reise anfangen will, wenn sie wissen, dass es ihr Kind nicht gut geht. Deswegen ist auf eine persönliches Gespräch das Thema zu klären. Auch mit den Gastfamilien muss man darüber reden.

Manchmal gibt es trotzdem Eltern, die ein falsches Bild vermitteln und damit nur die Erfahrung riskieren.

Liebe Grüße
Inma Mateos

Ich wäre tatsächlich vorsichtig. Ich selbst war vor langer Zeit als Austauschschülerin im Ausland. Wie fast alle Austauschschüler die ich dort kennenzulernen durfte nahm ich sehr schnell zu, zunächst ohne mir dessen bewusst zu sein,weil ich zuvor nie einen Gedanken um mein Gewicht oder mein Essverhalten „verschwenden“ musste. Als mir etwa nach 4 Monaten bewusst wurde, dass ich mehrere Kilo schwerer war und sich nicht nur mein Körper sondern auch mein Gesicht veränderten, hatte das sehr großen Einfluss auf mich. Ich fühlte mich immer unwohler und die entwickelte eine Essstörung. Im Durchschnitt nahmen vor allem die Mädchen bis auf wenige Ausnahmen zwischen 5 und 10 Kilo zu. Dafür gibt es wohl mehrere Gründe so erfuhr ich hinterher, die Ernährungsumstellung sei einer, aber auch andere, kulturelle und eher psychologische. Ich möchte euch das Auslandsjahr nicht ausreden, aber dass Essen und körperliche Veränderungen in der Zeit ein großes Thema sein können und auch ein Krisenpotenzial sind würde ich unterschreiben. Vielleicht hat eure Tochter aber auch gerade durch die Therapie den Vorteil, dass sie damit besser umgehen kann und Strategien kennt um darauf gelassener zu reagieren als Jugendliche, die davon völlig überrascht werden und zum ersten Mal sich mit solchen Sachen auseinandersetzen müssen. Vielleicht wären das auch Argumente für die Organisation.