Alles läuft nur noch schief

Hallo ihr alle, ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe nähmlich ein zihmlich großes Problem hier immoment und ich weiß einfach nicht was ich machen soll!
Zuerst einmal ich bin jetzt schon seit 6 Monaten in einer kleinen Stadt im Norden von Texas. Die ersten Monate liefen auch eigendlich alle relativ gut. ich habe gleich ein par Freunde getroffen, habe im Musical mitgespielt, bin mitglied im Drama Club und spiele Fußball. Meine Gastfamilie besteht aus 2 Gastbrüern und deren Eltern. Meine Gastbrüder haben nie Freunde hier oder gehen mal weg um irgendwas zu unternehmen. Sie sitzen den ganzen Tag nur vor dem Fehrnser oder Computer. Mein Gastvater ist ca 50% der Zeit nicht hier, weil er viele Geschäftsreisen hat. Meine Gast mutter arbeitet ganztags und ist immer total genervt wenn sie anch hause kommt, weil sie ihre Arbeit nicht leiden kann.
Alles super bis hier, meine Familie fragt nie wie es mir geht, gibt mir irgendwelche Aufgaben im Haushalt, oder gibt mir irgendwie das Gefühl das sie sich für mich interresieren. Im Gegenteil. Ich habe das gefühl das sie einfach nur genervt von mir sind wenn ich sie frage ob sie mich irgendwo hinfahren können. Wenn mich meine Gastmutter abends vom Fußballtraining abholt, frage ich sie immer wie ihr Tag war und erzähle ihr wie meienr war. Sie sagt jeden Tag das ihr tag ok war und dann spricht sie meistens nicht mehr mit mir bis wir zuhause sind. Wenn wir dann zuhause sind muss ich meistens Hausaufgaben machen und weil mein Zimmer das einzige unterm Dach ist, fühle ich mich einfach nur total ausgeschlossen. Die Jungs reden kaum mit mir. Der einzige der sich für mich zu intressieren scheint ist der Vater der ja aber ziehmlich oft nicht da ist. Letztens hat mich meine Gastmutter ziehmlich hart angefahren das ich nicht im Haushalt helfe. Was aber nicht stimmt. Ich räume jeden verdammten Tag die Spülmaschine aus und ein und Putzt die Küchenzeile. Und dann helfe ich noch am wochende das ganze Haus sauber zu machen. Ihr Jungs dagegen machen fast nie was und wenn dann nur wenn sie es befohlen bekommen.
Ich fühle mich einfach nur so fehl am Platz. Ich mein ich bin jetzt ja schon 6 Monate hier. kann man da nicht mal ein buisschen Vertrauen und sowas wie liebe oder so aufbauen??? Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Im grunde mag ich meine Familie ja gerne, aber ich fühle mich momentan nur wie ein souvenier das wenn es nicht vorgezeigt werden kann nur abgestellt wird…
Habt ihr ne idee was ich machen kann? Oder reagiere ich einfach nur zu empfindlich?
Bitte helft mir… vielen Dank schon mal im Vorraus!
LG Sonnenweg

heiiii
hast du deine family schon mal draufangesprochen??
Weil vielleicht fällt ihnen das ja gar nicht auf?!
Trotzdem noch gaaaaanz viel Spaaaß in America
Liebe Grüße Vicky

Hi Sonnenweg,

Deine Situation hört sich ja nicht so fröhlich an. Vicky hat schon recht, Kommunikation ist das halbe Leben. Allerdings ist es sicher schwierig direkt die Probleme anzusprechen. Manchmal hilft es, sich in die Situation des Anderen ( in diesem Fall Deine Gastmutter ) hinein zu versetzen.
Du schreibst, dass sie den ganzen Tag arbeitet, in einem Job, der ihr keinen Spaß macht. Dazu kommt, dass die beiden Jungs ständig vor dem Fernseher oder Computer herumhängen, kaum Freunde haben und nur “auf Befehl” mal im Haushalt helfen. Ihr Mann ist die Hälfte der Zeit nicht da, um sie zu unterstützen und wenn Du sie fragst, wie ihr Tag war, kann sie Dir ihre Sorgen ja eigentlich nicht erzählen. Denn Du bist der falsche Gesprächspartner dafür.
Das sie Dich anschnauzt, wenn ihr der Stress über den Kopf wächst, ist nicht richtig, aber menschlich. Leider neigen wir dazu, diejenigen als “Blitzableiter” zu nutzen, die uns zu hören und nicht die “Verursacher” der Probleme.
Vielleicht wäre es gut, mal mit Deinem Betreuer / Deiner Organisation zu sprechen. Erzähle ihnen, wie Du Dich fühlst. Eine neutrale Person bei dem Gespräch mit Deiner Gastfamilie ist sicher gut.
Hoffentlich konnte ich Dir ein bischen helfen.
Wünsche Dir auf jeden Fall noch viele neue und schöne Erfahrungen in Deinem ATJ.

Liebe Grüße Babs

Sprich es an, aber mach dir davon nicht all zu viel Hoffnung. Vielleicht bist du in einer anderen Familie besser aufgehoben.

Ich würde erstmal genau aufschreiben, was dich an deiner Familie stört und dann was du dazutun kannst damit es besser wird. Dann würde ich mit den Gasteltern sprechen und ihnen die Punkte, die dir nicht gefallen erklären und sie fragen, warum sie dich aufgenommen haben. Wenn dir die Antwort nicht gefällt, würde ich mit dem Betreuer sprechen und gegebenenfalls auch die Familie wechseln. Ansonsten halt dich an deine Freunde und mach viel mit ihnen, damit du trotzdem noch ein schönes Jahr hast.

Ich hoffe ich kann dir etwas helfen.

Viel Glück
Rebecca

Hey danke für eure hilfe… ich habe es angesprochen und sihe da seit dem sind alle ausser meine Gastmutte, netter zu mir und akzeptieren mich… Und mit meiner Gastmutter ist das dann eben so… die ist ja sowieso kaum zuhause…
Naja nochmals danke schön…

Mangelnde Aktivitätsbereitschaft scheint bei den US-Amerikanern aber keine Seltenheit zu sein.

Die erste Gastfamilie meiner Tochter war auch so ein Fall:

Der Vater war die Woche über fast nie da und der normale Tag von Mutter und Tochter (8 Jahre) in den Ferien bestand aus Fernsehgucken, essen, PC, wieder essen, herumschreien (ein normaler Ton zwischen Mutter und Tochter war nicht möglich), ein bissl im Haus putzen (sauber war es ja), noch mehr essen, Hund und Katze verfolgen und in den Schwitzkasten nehmen (die Tochter) und telefonieren ohne Ende.
Abends dann (21-22 Uhr) plötzlich, wenn andere Leute ins Bett gehen, besuchten sie spontan andere Familienmitglieder oder fuhren mit Freunden in Fastfoodrestaurants, um riesiege Mengen mexikanisches Essen mit aufgeweichten Taccos und andere Sachen in sich reinzuschaufeln.
Da meine Tochter als schlankes Persönchen nicht auch mit der gleichen Hartnäckigkeit so grosse Portionen undefinierbaren Zeugs futtern konnte, wurde sie als magersüchtig und essgestört abgehandelt. Naja, irgendwann musste sie halt weg dort, aber das ist wieder eine andere Geschichte, wo sich EF nicht mit Ruhm bekleckert hat. :wink:

Aber über eventuelle Probleme mit den Gasteltern zu reden, hat zumindest bei besagter Familie nicht geklappt. Man meinte immer, man habe kein Problem mit ihr, hinten herum aber überall erzählt, wie schlimm es mit dem Gastschüler sei. Dabei gab man sich noch nicht mal die Mühe, Lügen hinter vorgehaltener Hand zu verbreiten. Ne, ganz frech offen und grinsend… Naja, dazu dann mehr, wenn meine Tochter wieder hier ist.

Gruss Asathôr

also mal einen guten tipp für alle die noch folgen…
WECHSELN
seit nicht zu scheu zu wechseln. Es ist euer Jahr! Ihr habt so viel hoffnung hier herreingesetzt. Last es euch nicht vor eurer Familie zerstören! Ihr sollt mich jetzt nicht falsch verstehen und bei jeder kleinsen Auseinandersetzung sofort die Familie wechseln. Aber wenn ihr solche Probleme hattet wie ich, macht es! ICh dachte mit dem einen gespräch würde es besser werden. Ja wurde es auch für ungefähr 2 Wochen… Inzwischen hatten wir viele von solchen Gesprächen. In denen mir so einiges vorgeworfen wurde. Wirklich wenn ihr könnt wechselt! Es ist das beste!

Zustimmung, Sonnenweg!

Wenn es erforderlich ist, die Familie zu wechseln, sollte man es durchsetzen. Es ist nun mal so, dass die Orgas meist etwas dagegen haben, wenn die ATS woanders untergebracht werden wollen. Egal, die haben die verdammte Pflicht, bei Missverhältnissen tätig zu werden!

Unserer Tochter haben die EF-Leute damals gesagt, es wird nicht gewechselt, ja ihr wurde sogar mit Heimreise gedroht und man hat sie verwarnt, obwohl sie von den Gasteltern einfach zu einer 81 jährigen Omma abgeschoben wurde, damit die mit dem LKW des Gastvaters auf Tour gehen konnten. EF wusste damals tagelang nicht, wo sich unsere Tochter aufhält, bis wir denen den Ort mitteilen konnten, weil unsere Tochter pfiffig war und sich telefonisch gemeldet hat. Tja, hätte EF die Familie überprüft, wie es vorgeschrieben ist, dann wäre sicherlich zutage gekommen, dass die eigentlich gar keinen ATS haben wollten. Die Betreuerin vor Ort hatte die Familie quasi dazu überredet… Super Vorstellung der Orga EF! :mad:

Aber ich will mich ja nicht schon wieder aufregen…

Gruss Asathôr

ALSO. im moment scheinen hier alle ganz überzeugt davon zu sein, dass man wechseln sollte… ich habe da ganz andere erfahrungen gemacht. ich weiß nicht wirklich, ob ich das hier erwähnen sollte, aber da der name sowieso schon gefallen ist… ich war in canada, mit der bereits erwähnten organisation (ich habe keine angst den namen zu nennen, nur respekt vor eventuellen klagen… wer weiß, was die alles anstellen können). in der ersten familie ging es mir fast genauso wie der themenstarterin: ich fühlte mich ungeliebt, wurde insgesamt kaum beachtet, alle schienen genervt von mir und zusätzlich hatte ich eine gastschwester in meinem alter, mit der ich mich überhaupt nicht verstanden habe. da sich ihre eltern auf ihre seite stellten (was ja verständlich ist), konnte ich nicht viel sagen… ich sprach also mit meiner koordinatorin und sie hatte absolut kein verständnis- ich wurde für alle probleme verantwortlich gemacht. in der schule lief aber alles bestens und ich hatte auch keine probleme, freunde zu finden, außerdem wurde ich nicht misshandelt. alles in allem ging es mir nicht richtig schlecht- ich habe sicherlich selbst vieles schlimmer gemacht, allein schon durch den ständigen streit mit meiner gastschwester, bei dem niemand nachgeben wollte. letztendlich habe ich meine koordinatorin überzeugt, mich wechseln zu lassen. die familie, in der ich letztendlich gelandet bin, war nicht geprüft. ihnen war die standheizung zu teuer, um mir zu erlauben, sie nachts im winter anzulassen (in einem canadischen winter… und damit ist nicht zu spaßen). das schlimmste war jedoch, dass meine gastmutter versucht hat, mich zu manipulieren… psychisch instabil zu machen… sie war leicht paranoid, was ihre familie anging und als sie feststellte, dass ich in der schule nicht viel mit ihrer tochter (wieder mein alter) zu tun hatte und dass ich es wagte, mit ihrem mann (der, laut meiner gastmutter, nicht zurechnungsfähig war… er kam mir noch am vernünftigsten vor) über politische/ ernste themen zu sprechen, war sie nicht mehr zu bremsen. sie redete sich in unzähligen streits in rage (ich gebe zu, ich war auch nicht gerade die ruhe selbst) und am ende warf sie mir vor, ihre familie willentlich kaputt gemacht zu haben. daraufhin rief ich meine koordinatorin an- ihre antwort: "You’ve got a plane ticket for next monday’… und so endete mein auslandsjahr ein bisschen eher als geplant. natürlich hatte ich sehr schöne zeiten, vor allem in den ersten monaten und in der schule, bei schulausflügen etc… aber mein schlimmster fehler war der familienwechsel. man muss dankbar sein für das, was gut läuft. ich hoffe, ich habe niemanden für sein auslandsjahr entmutigt- es war trotz allem sogar für mich definitiv die richtige entscheidung, und ich würde sie, trotz allem, immer wieder treffen. ich weiß jetzt, wer ich bin. außerdem trifft dieser rat selbstverständlich nur zu, wenn du auf die frage ‘geht es mir richtig dreckig?’ nicht mit ‘ja, ich möchte lieber nach hause als in diesem loch bleiben’ antwortest, sondern eher mit ‘na ja, es ist nicht perfekt, aber es könnte vielleicht klappen…’. es gibt in der regel kein perfektes auslandsjahr, jedem passiert irgendwas. es kann aber auch wieder besser werden- solange du nicht aufgibst.
alles liebe und viel glück,
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…und ja, ich weiß, dass ich spät dran bin mit diesem eintrag:) hab grad das datum gesehen… na ja… vielleicht hilfts irgendwem. ich hoffe es.