Abbruch?!

So hab ich mir das wirklich nicht vorgestellt, als ich im November meinem kanadischen Fussballteam beigetreten bin. In einem Punktspiel mitte Januar wurde ich in einem Zweikampf verletzt und konnte nicht weiterspielen. Die Nacht danach war sehr schmerzvoll und am naechsten Tag sass ich dann in der Notaufnahme des oertlichen Krankenhaus. Nachdem ich erstmal ein paar hundert Dollar ueberweisen durfte, habe ich dann eine Aerztin gesehen. Da ich ins Knie gekickt wurde, war das sehr angeschwollen und ich hatte Fluessigkeit im Knie. Ich konnte kaum laufen und so hab ich Kruecken bekommen.
Nach 2 Wochen hatte ich meinen Kontrolltermin, wo mir versichert wurde, dass ich noch laenger auf Kruecken unterwegs sein muss und dass ich Physiotherapie direkt im Krankenhaus in Anspruch nehmen solle - fuer „nur“ $380.25 pro Besuch.
Nach Ruecksprache mit meiner Verischerung und meinen Eltern haben wir uns fuer eine private Physiotherapie entschieden - $40 pro Besuch. Gleich beim ersten Termin - mittlerweile schon 3 Wochen vergangen - wurde mir gesagt, dass es ein dummer Fehler sei, so lange auf Kruecken zu bleiben, da sich meine Muskeln erheblich verkleinert haben.
Die Schmerzen wurden etwas besser, doch es war nicht perfekt. Die kanadische Aerztin hat mit das Abwarten befohlen. So haben meine deutsche Familie, meine Gastfamilie und ich einen Termin in einer Privatklinik (3Stunden Autofahrt entfernt) fuer eine Kernspintomographie gemacht, die die Versicherung nicht uebernehmen will.
Das Ergebnis, das ich letzte Woche erhalten habe - mittlerweile schon 3 Monate vergangen - besagt, dass auf den Bildern eindeutig ein Kreuzbandriss zu sehen ist. Das ist sehr schockierend, denn das bedeutet moeglicherweise den Abbruch meines Jahres und zeigt, dass wieder einmal falsche Entscheidungen getroffen wurden - so sinkt das Vertrauen in das System immer weiter.
Da ich mein Knie in meinem weiteren Leben noch benutzen will und auch noch sportliche Vorstellungen habe, werde ich wohl nicht um eine Operation herumkommen. Diese wird sicherlich nicht hier in Kanada stattfinden, sondern in Deutschland.
Fuer mich bleiben noch 2 Moeglichkeiten ueber: 1.) Ich bekomme meine Operation moeglichst frueh und mein Traum ist ausgetraeumt oder 2.) die OP kann moeglicherweise bis Juli warten. Selbst wenn ich hier bleiben kann, darf ich kein Sport machen (noch nichtmal fahrradfahren laut der Aerztin), was den Spass unheimlich reduzieren wuerde.
Nach einer Operation muss man noch mindesten 6 Monate Reha einkalkulieren, was wenig oder gar kein Sport bedeutet.

Der ganze Fall ist nervenaufreibend, zeitfressend und unheimlich frustrierend. Manchmal denke ich mir nur noch:„Warum gehst du hier eigentlich noch zur Schule, hat doch eh keinen Sinn mehr.“

Hat irgendjemand Erfahrungen mit einem Kreuzbandriss (das vordere) oder mit einem eventuellen Ruecktransport ins Heimatland?

Hey.
Ich hatte damals einen komplizierten Knöchelbruch zwei Wochen nach meiner Anreise. Ich hatte Sport als Schulfach, war von einer neuen Freundin ins Volleyball-Team eingetragen worden und wollte eigentlich ins Cheerleader-Team - das viel alles flach. Stattdessen gab’s ne OP, Wochen auf Krücken, Krankengymnastik und Sport konnte ich erst nach nem halben Jahr ganz langsam wieder anfangen - an Schulteams war nicht zu denken.
Das war alles total Sch*** und ich hatte mir das Jahr sicher anders vorgestellt, aber es war trotzdem ein tolles Jahr! Mein Mutter wollte unbedingt, dass ich mich in D behalndeln lasse, aber dagegen habe ich mich gewehrt habe.
Bestünde denn bei dir die Möglichkeit, dass du die OP in D machen lässt und die weitere Behandlung in Kanada? Dann fliegst du halt ne Woche nach Hause und wieder zurück. Die Schmerzen und die Probleme wirst du ja auf jeden Fall haben, egal ob hier oder dort. Dann müsstet du dein Jahr aber nicht abbrechen und es gibt sicher auch auf Krücken noch ein bißchen was für dich zu erleben :wink:
Lass dir nur deutsche Krücken geben! Die Unterarm-Dinger sind nicht auszuhalten!
Krücken haben meine Eltern mir geschickt.

ohja, sport haette ich auch als schulfach, doch stattdessen hab ich ne freistunde jetzt.

meine op kann noch bis zum ende (im juli) warten. um das machen zu koennen muss ich jetzt aber jeden tag ungelogen eineinhalb stunden uebungen machen. das ist schon nervend und sehr zeitintensiv…

weitere behandlung hier in kanada ist ausgeschlossen. Ich lebe ziemlich auf dem Land, die Aerzte sind verdammt unzuverlaesslig und schlecht, so dass bessere Behandlung immer 3 Stunden Autofahrt entfernt ist. nunja, das hat sich ja jetzt erledigt, so dass ich mich darueber nicht sorgen machen muss.