Bin auch eine Rückkehrermama und konnte im Freundes-bzw. Bekanntenkreis leider nicht so viel darüber reden. Da war das Forum hier für mich eine Wohltat:) Hier geht´s doch allen gleich. Auch ich lese immer noch gerne hier im Forum, wie es nun den anderen ergeht;)
Mein Sohn ist nun auch seit Mitte Juni wieder zu Hause und ich schrieb ja über seine Rückkehrprobleme.
Ich habe ihn nicht wieder in die Schule geschickt und nun freut er sich darauf.
Montag beginnt für ihn die Schule hier bei uns.
Er macht auch schon Pläne für die Zeit nach der Schule und siehe da…er hat inzwischen hier eine Freundin und das macht das ganze für ihn wesentlich leichter.
Natürlich vermisst er seine amerkanischen Freunde, den Sport aber inzwischen blickt er optimistisch in die Zukunft hier in Deutschland:)
Auch ich wünsche allen ATS und natürlich auch euch Eltern eine schöne und aufregende Zeit und wie Susanne sagt, das Jahr geht wirklich ganz schnell vorbei;)
Hallo,
ja, es geht besser. Nach fast vier Wochen, hat sich doch einiges beruhigt. Meiner Tochter geht es gut, sie hat nette Gasteltern und Freunde gefunden. Am Anfang hat sie sich viel gemeldet. Es gab da immer ein paar unklare Sachen, aber nichts wirklich weltbewegendes. Vor 2 Wochen haben wir geskypt und das war doch schon sehr aufwühlend. Sie hat taff getan, aber ich habe doch bemerkt, dass sie mit den Tränen kämpft, genauso wie ich:)
Aber jetzt ist es für uns beide ok.
Das Tagebuch habe ich benutzt, am Anfang jeden Tag und jetzt schreibe ich nur noch witzige Dinge, Ereignisse usw. auf, die ich ihr sonst auch so erzählen würde.
Hier geht das Leben ja auch weiter. Meine Freundinnen lassen sich aber noch gern etwas erzählen und fragen auch nach ihr. Aber es ist nicht das abendfüllende Thema.
Die offenen Worte hier haben mir am Anfang sehr geholfen, danke !!!
Also, es wird besser, aber gaaaanz langsam. In der letzten Woche habe ich mit meiner Tochter (mittlerweile seid fast 4 Wochen weg) nur über facebook einmal am Tag eine längere Nachricht getauscht. Sie schrieb, als ich schlief und umgekehrt. Und ihre Berichte wurden auch immer fröhlicher. Sie hat erste eigene Freundinnen gefunden, schafft in der Schule schon gute Noten, außer in Geschichte:) und ist zwei Clubs beigetreten und somit eigentlich rund um die Uhr beschäfftigt. Und auch fürs Wochende war Aktion angesagt, denn ihre Gastfamilie ist auch überall engagiert und beteiligt sie auch überall. Also alles in Ordnung.
Sollte man meinen. Und dann kommt von ihr nur ein kleiner Satz: “Ich merke wie es mir zum Wochenende hin wieder schlechter geht. Ich vermisse euch so.” Und schon bin ich wieder am Boden, kämpfe wieder ständig mit den Tränen und würde am liebsten in den nächsten Flieger steigen, um bei ihr zu sein. Und wenn das jetzt noch 9 Monate so weiter geht, dann bin ich irgendwann reif für die Insel. Bitte sagt mir, dass es nicht so ist !!! LG Petra
Hallo Petra,
meine Tochter ist morgen auch seit 4 Wochen unterwegs. Ich habe ja schon geschrieben, dass es ihr gut geht. Am Freitag hatte wir Kontakt über facetime (ihr Bruder hat mir seinen Ipod geliehen:)) Sie hat über eine Stunde nur erzählt (das ist für sie ungewöhnlich). Es war sehr positiv und für uns auch sehr informativ. Sie fühlt sich sehr entspannt, da sie den täglichen “Stylehype” nicht hat, T-Shirt, Hose, Flip-Flops und los, dass sie das in Deutschland so belastet hat wusste ich nicht so genau. Das Essen ist bei ihr in Illinois wohl sehr gewöhnungsbedürftigt - viel Salz, frittiert, Bohnen, Mais, da vermisst sie meine mediterrane Küche (Das freut mich, lach) Ich schreibe ihr auch manchmal über facebook, aber ich habe es versucht einzuschränken und dann lieber in mein Tagebuch geschrieben. Ich denke, dass du und deine Tochter nocht nicht so losgelassen habt. Natürlich geht es ihr auch mal nicht so gut, aber dies ist doch zuhause auch so. Vielleicht ist es für sie nur ein Moment Heimweh und
für fällst in ein Gefühlschaos. Versuche den Kontakt zu reduzieren (hört sich hart an, aber glaube mir es ist gut für euch Beide).
Es hört sich doch bei deiner Tochter alles gut an, Gasteltern, Schule (meine liebt Geschichte - der Lehrer ist so toll:))
@Petra (Feldbachmaus): Das ist hart und das kenn ich auch. Am Anfang haben wir relativ wenig von unserer Tochter gehört, so wie es für den Anfang wohl normal ist, aber nach zwei, drei Wochen wurde es plötzlich wieder mehr und auch die Stimmung kippte ins Nervöse/Depressive. Das hat mich und meinen Mann sehr mitgenommen. Inzwischen können wir es zuordnen, denn das war genau die Zeit, in der sie realisierte, dass sie in ihrer Gastfamilie nicht glücklich werden würde, sich aber noch nicht ganz sicher war, ob sie das Risiko eines Wechsels eingehen wollte. Das war wirklich eine sehr nervenaufreibende Situation für alle Beteiligten und ich wäre in der Zeit wie Du am liebsten in den nächsten Flieger gestiegen bzw. hätte sie gern zurückgeholt. Sie hat die Sache dann aber für sich entschieden, vor Ort alles selbständig in die Wege geleitet und gewechselt. In der neuen Gastfamilie, die wirklich perfekt passt, ist sie so glücklich und ausgelastet, dass wir jetzt nur noch sehr, sehr wenig hören. Wir werten das als ein ausgesprochen positives Zeichen und konnten nun unsererseits auch besser loslassen. Meine Tochter ist jetzt doppelt solange weg wie Deine, weshalb ich ganz zuversichtlich bin, dass die Lage auch bei Dir in ein paar wenigen Wochen deutlich besser aussieht. Irgendwann, wenn die ATS richtig angekommen und in der Schule gut eingebunden sind, verselbstständigt sich das rasant, sofern auch sonst von den Rahmenbedingungen alles stimmt. Heimweh an den Wochenenden, wenn es ruhiger wird, ist auch normal, aber gibt sich mit der Zeit auch. Ich bin mir ganz sicher, dass Du Deinen Kuraufenthalt “auf der Insel” gar nicht brauchen wirst