Jan will wieder zurück

Hallo ihr Lieben,

Ich habe im letzten Jahr ein Austauschjahr in Schweden gemacht, jetzt bin ich wieder da und habe ein wenig des Rückkererblues. Ich glaube das ist recht normal. Trotzdem würde ich am liebsten direkt wieder hin. Ich habe soviel erlebt, gemacht und so viele tolle Menschen kennengelernt und irgendwie das Gefühl, hier zu Hause ist die Zeit stehengeblieben. Alles ist so eintönig und mit niemandem kann ich so recht über meine Abenteuer reden, sie hören mehr aus Höflichkeit zu. Jetzt hoffe ich hier ein wenig Anlenkung zu finden und andere zum Schritt ins Ausland ermutigern!
VG Jan

Hej und herzlich willkommen! Schön, dass du hergefunden hast. Ich würde sagen, wenn man sich im Klaren darüber ist, dass die Rückkehr nicht das Ende ist, ist das schonmal der erste Schritt zur Einsicht :smiley: Nee, das Sprichwort hab ich jetzt irgendwie verdreht. Auf jeden Fall: Du kannst viel, viel draus machen :slight_smile:

Viel Spaß hier, man liest sich :wink:
das Gespenst

Hallo Jan,

Willkommen hier im Forum! Es ist schön dich, als neues Gesicht hier begrüßen zu dürfen.

Ich glaube den Rückkehrerblues hat so ziemlich jeder Returnee nach seinem Austauschjahr mehr oder weniger stark durchgemacht. Auch diese Phase gehört (leider ^^) zum Austauschjahr dazu.

Auch diese Ansicht ist voll normal - aber leider ein Trugschluss…
Während du dein Jahr im Ausland verbracht hast, musstest du deine Umgebung von Null an kennenlernen - Du musstest mit dem Ort, der Schule, der Gastfamilie und den Freunden zurechtkommen - doch nach einigen Monaten war all das Unbekannte doch vertraut und heimisch. Das heißt, dass das eine Jahr bei dir SEHR INTENSIV war, was die neuen Eindrücke angeht.
Im Vergleich dazu haben die „Zurückgebliebenen“ doch nur den normalen Alltag erlebt… oder? Falsch! Auch sie haben besondere Momente erlebt :wink: Da war ein Schuljahr (Mit all den Erlebnissen mit Mitschülern und Lehrern), mehrere Ferien (bei denen sie vielleicht irgendwo spannend im Urlaub waren) und auch in der Freizeit haben sie bestimmt genausoviel erlebt, wie du. Sie waren an Wochenenden auf Parties, konnten vielleicht mit ihrem Team vom Sportverein Erfolge feiern, und vielleicht hat der Eine oder die Andere auch in der Zwischenzeit eine(n) Freund/in gefunden.
Während deine Lebenskurve einen großen Umweg gemacht hat, der mit großen Schritten durchlebt wurde, hat sich auch die Kurve deiner Freunde weiterentwickelt. Auch sie hatten ihre Highlights im letzten Jahr.
Nun möchtest du deine Freunde an all den vielen Erlebnissen teilhaben lassen, aber vielleicht können die das zum Teil garnicht nachvollziehen, oder sind gelangweilt, wenn du ihnen die tollsten Anekdoten das zig-ste Mal erzählst. (Wobei ja die geilste Frage, die bestimmt jeder ATS nach seinem Jahr gestellt bekommt, ist: „Und - Wie wars?“ -> und dann wird erwartet, dass man in 4-5 Sätzen alles relevante zusammenfasst ^^ das kennst du bestimmt auch, oder?) Das Problem kann hier in meinen Augen häufig sein, dass durch die ganzen „Bei mir im ATJ“-Geschichten die deutschen Freunde den Eindruck bekommen, dass man sich nicht für sie interessiert. Wie viel Möglichkeiten haben sie denn bisher bekommen, von ihren Erlebnissen des letzten Jahres zu berichten?
Ich hoffe du und dein Freundeskreis (und natürlich auch die Familie) schafft es, den Übergang vom ATJ zum „normalen Leben“ möglichst reibungslos über die Bühne zu kriegen.
Auch wenn es grausam klingt: Du musst einsehen, dass das Jahr in Schweden vorbei ist, und du wieder in Deutschland bist. In dir schlagen nun zwei Herzen für zwei Heimaten - und mit etwas Übung kommen beide sehr gut aus, auch wenn eines eigentlich jeweils nach der Ferne strebt.

Liebe Grüße

Martin

Hallo Jan,
Martin hat ja eigentlich schon alles gesagt, darum nur noch eine kleine Ergänzung. Die, die sich am meisten für dein Jahr interessieren werden, sind die anderen Returnees. Sie können auch nachvollziehen, was du ihnen an Stimmungen vermitteln willst und sie fühlen sich momentan ähnlich wie du.

Gibt es bei deiner Orga, die Möglichkeit für Returnees mitzuarbeiten? Oder setze dich selbst mit Returnees, die du kennst, in Verbindung. Gemeinsam durchlebt man die Zeit der Wiederanpassung beser.
Herzliche Grüße
Rana