Schüleraustausch in England

Schüleraustausch in England; Erfahrungen die ein junger Mensch nicht unbedingt machen muss, was Organisation und Gastfamilie betrifft

Unser Sohn hat einen Aufenthalt über ein ganzes Jahr in England mittlerweile hinter sich.

Wir möchten voranschicken, dass wir es gutheißen, wenn ein junger Mensch sich solch einer Herausforderung stellt.

Nach intensiver Recherche (Internet, Literatur, Fachmesse) wurden wir von der Organisation, die wir schließlich auswählten (die deutsche und die Vorort-Organisation in England) „sehr enttäuscht“, um nicht zu sagen „eigentlich müssten wir Schadenersatz verlangen“.

Unser Sohn kam zunächst in eine Gastfamilie, ein Pärchen im Alter von 23 und 26 Jahren, die im Nachhinein beurteilt, weder Interesse an unserem Sohn als Mitmenschen mit einem kulturell fremden Hintergrund zeigten, noch das Niveau hatten, mit solch einem jungen Erwachsenen umzugehen.

Natürlich gibt es immer „schwarze Schafe“ unter Gastfamilien.

Doch einem Gastschüler die vollständige Schuld am Scheitern einer solchen Beziehung regelrecht in die Schuhe zu schieben (damit man das Geld auf jeden Fall im Sack hat), finden wir unverantwortlich.

Unsere Vorwürfe an die Organisationen (in Deutschland und vor Ort in England) sind folgende:

Wir bekamen eine E-Mail nachdem unser Sohn bereits ein halbes Jahr Aufenthalt hinter sich hatte und wurden vor die vollendete Tatsache gestellt, dass er ein auffälliges, unhöfliches und sittenwidriges Verhalten gezeigt habe und man aufgrund dessen keine Möglichkeit sehe, ihn in der Gastfamilie zu belassen (so was merkt man nicht erst nach einem halben Jahr, wenn das tatsächlich so gewesen wäre, denken wir).

Zwei Tage vor seinem „Rauswurf“ bekamen wir den Brief der Organisation (aus Deutschland, als Anlage der Beschwerdebrief der Vorort-Betreuerin der englischen Organisation) mit der lapidaren Bemerkung, dass unser Sohn in „zwei Tagen“ die Gastfamilie verlassen, eine „Übergangsgastmutter“ zugeteilt bekommt, um danach in eine zweite Gastfamilie vermittelt zu werden, welches seine „letzte Chance“ wäre, den Aufenthalt in England bis zum geplanten Ende durchzuführen.

Weder mit uns Eltern noch mit unserem Sohn wurde vor dieser Ankündigung (wie gesagt, zwei Tage vor dem Wechsel) gesprochen noch in irgendeiner Weise kommuniziert. Unser Sohn hat den „Beschwerdebrief“ der englischen „Betreuerin“ ca. 10 Minuten vor unserem anschließenden Telefonanruf erst gelesen und ist aus allen Wolken gefallen (was harmlos ausgedrückt bedeutet: Er wusste gar nicht wie ihm geschah und stand uns unter Tränen Rede und Antwort). Es stellte sich heraus, dass die vorgebrachten Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen waren, damit die Gastfamilie sich nicht der Ungeeignetheit und des Unvermögens schuldig machte solch einen jungen Menschen aus dem Ausland bei sich aufzunehmen.

An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass die Wahl einer Organisation, die die Gastfamilien nicht dafür bezahlen, dass sie ATS aufnehmen vielleicht die bessere ist.

Wir lasten der deutschen sowie der englischen Partnerorganisation an, dass wir als Eltern, die ja eigentlich die „Vertragspartner“ sind, über keinerlei Schwierigkeiten informiert wurden und man sich auch im Nachhinein, als wir dies bemängelten und darum baten, uns über jegliche Schwierigkeiten in Zukunft zu unterrichten (unter Angabe aller unserer E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Postadressen usw.) man uns weiterhin über nichts in Kenntnis gesetzt hat.

Unser Sohn hat einen starken Charakter, ist selbstbewusst und sehr tolerant. Das befähigte ihn dazu, sich dadurch nicht unterkriegen zu lassen. Dennoch hat das erste halbe Jahr in England seine Spuren bei ihm hinterlassen.

Wir verbrachten einen gemeinsamen Kurzurlaub in England, dort wo er gelebt hat, und registrierten ein großes Unwohlsein, als er uns den Ort, die Straße und das Haus zeigte, wo er zuerst untergebracht war.

Meine Frage:

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht mit seinem Kind und evtl. sogar gerichtliche Schritte eingeleitet?

Also, ich würde mein Kind nicht auf die Insel schicken, dann eher in den Süden, wo Gastfreundschaft groß geschrieben wird.

Aus meiner Schulzeit kann ich sagen, dass mir mein Austausch nach Bath auch nicht gefallen hat.

Gruß
her.mueller

Hallo
nach einem Wechsel,von der Küste in den Norden ist meine Tochter jetzt
“Happy” auf der Insel.
An der Küste ist auch nicht immer Sonnenschein und wenn es mit den Gasteltern nicht klappt,dann muss man sich halt trennen.

Unsere Vorort-Orga war sehr hilfsbereit,zeigte ein professionelles Verhalten…sehr lobenswert.

In der Schule läuft alles gut,was will man mehr,sein eigenes Kind schlägt sich durch in der fremden Welt.

Wir sehen alles etwas gelassen.
Ich kann mich auf die Gastmutter 100% verlassen,denn sie greift noch strenger durch…
ja da gibt es mit fast 17 Jahren noch Stubenarrest,wenn man das Zimmer nicht aufgeräumt hat :slight_smile:

es muss nicht immer die USA oder Australien sein…

lieben Gruß
Exilim

…ups, Stubenarrest mit 17 ist aber schon deftig… Aber wenn die Beziehungsbasis stimmt und es den Familienregeln entspricht wahrscheinlich völlig okay…
Unser Sohn hat eine sehr nette Gastfamilie. Es ging ihm nicht immer gut, er hatte zwischendurch eine ziemliche Krise und gerade da war ich einfach nur froh, dass seine Gastfamilie ihn unterstützte und er da gut aufgehoben war.
LG
Elisabeth

Ich habe mich für einen Schüleraustausch mit England entschieden, weil ich das Glück nicht immer in der entferntesten Ecke liegen muss. Ich liebe die Atmosphäre in England, die Menschen, die Sitten und Gebräuche und vor allem die englische Sprache. Mir sind die Menschen in England lieber als jene im Süden, die mir persönlich teilweise zu aufdringlich sind. Die ehrliche Gastfreundlichkeit und das ehrliche Interesse an deiner eingenen individuellen Persönlichkeit ist in England voll gegeben und ich kann jedem nur raten sich für ein Jahr in England zu entscheiden. Es wird wundervoll werden!

Lara ich wünsche Dir eine schöne Zeit in England,meine Tochter kommt in fünf Wochen aus England zurück,sie lebt zur Zeit in Peterborough.Hast Du schon eine Gastfamilie? Wo wirst Du leben?
Berichte mal wenn Du Zeit hast
exilim

Danke wie hat es ihr in England gefallen ? Ich habe mir verschiedene Organisationen angeschaut und habe mich immer noch nicht ganz entschieden. Auf der Schüleraustauschmesse hat sich auch eine Schule persönlich vorgestellt, was mir sehr sympatisch war, da natürlich schon auf die Schulwahl geachtet werden sollte. Diese liegt in der Nähe von Cambridge und ist sehr engagiert im Bezug auf Austauschschüler. Die Frauen, die sich um diesen Teil der Organisation kümmern, suchen für dich eine Familie in der Stadt der Schule, überprüfen diese und kennen sie meistens schon.
Aber wie gesagt, entschieden habe ich mich noch nicht :stuck_out_tongue: Mit welcher Organisation ist deine Tochter weggefahren?

Hallo lara
meiner Tochter gefällt es sehr in England,sie ist mit Eurovacances dort.
Nun sind es nur noch 33 Tage dann sind die 10 Monate um.
Falls Du Fragen hast,stelle sie gerne !!
LG
exilim3

Hallo exilim3,
viele haben mir von schlechten auslandsjahren erzählt. ich lasse mich nicht so leicht aus der ruhe bringen, aber ein bisschen komisch wird mir schon…
wie war es bei den ats, die du kennst oder deine tochter?
lg Lara

Hallo Lara
die ATs die ich kenne waren in den USA und auch begeistert.
Meiner Tochter gefällt es in England sehr gut,sie würde gerne noch ein Jahr dort bleiben,das geht leider nicht, da Hamburg das Schuljahr nicht anerkennt.
Leider musste meine Tochter einmal die Gastfamilie wechseln,auch dieses klappte ohne große Probleme,nun ist sie glücklich in ihrer alten Familie.

Sie findet das Schulsystem genial,kleine Klassen alle sind hilfsbereit,selbst die Lehrer :slight_smile: Du wählst nur 4-5 Fächer.
Mein Mann und ich haben selber keinen Kontakt zur Familie,ich wollte es nicht.
Es ist das Jahr unserer Tochter und da soll sie alles selber regeln.
Das macht einen Stark…

Lieben gruß
exilim:)

ich bin noch aud Suche einer guten Organisation.
was du gesagt hast zurgrunde muß ich doch viel mehr vorsichtig sein!

Hallo, kann mir denn jemand eine gute, vertrauenswürdige Organisation nennen für einen zweiwöchigen Aufenthalt über Ostern 2013 für eine 14-jährige? Danke schön! :slight_smile: