Hallo,
Da ist man mal einen Tag auf dem Ärztival, und dann steppt hier gleich der Bär! :o Ich wollte hier eigentlich schon gestern Nacht ein paar Dinge schreiben, war dann aber doch zu k.o vom rocken.
Vorweg: Dieser Beitrag sollte niemanden demotivieren und/oder in Panik versetzen! Ich möchte die Dinge nur so und nicht anders darstellen, wie sie sind. (In der Ruhe liegt die Kraft!)
Nicht unbedingt. Denn in § 651l BGB steht, dass ihr vom Vertrag zurücktreten könnt, wenn ihr nicht 14 Tage vor der geplanten Ausreise (bei den USA dürfte das wohl der 01.09. sein, wenn nichts anderes festgelegt wurde), eine Gastfamilie und einen lokalen Ansprechpartner mitgeteilt bekommen habt.
Meiner Auffassung zufolge hat der Reiseveranstalter aber KEIN Recht zur Kündigung des Vertrages, wenn sich keine wesentlichen Änderungen seit Vertragsschluss ergeben.
Das Problem an der Sache ist nur, dass meines Wissens noch nie jemand ernsthaft auf Schadensersatz wegen der Nicht-Platzierung geklagt hat. Es schließen auch nur wenige Eltern eine Rechtsschutzversicherung für das ATJ ab, obwohl das sicherlich sinnvoll ist.
Das wird in der Realität aber nicht funktionieren, denn, wie ich bereits mehrfach in diesem Thread geschrieben hatte, lässt die USA keinen ATS mehr vor Januar einreisen, der am 31. August nicht platziert ist.
Dann gibt es also nur die Alternativen: woanders hin - später ausreisen - gar kein ATJ. Ich würde dann einfach ein Jahr später mit einer anderen Organisation ausreisen.
Und ein Visum haben wir gar nicht, weil ja keine Familie zur Verfügung steht.
Das finde ich sehr leichtsinnig, weil die Termine beim Konsulat manchmal über Wochen ausgebucht sind. Hatte ich auch schon an anderer Stelle gesagt. Man könnte sich zumindest einen Termin Ende August holen. Den kann man ja bis zu 3 mal verschieben. Und da ihr alle positiv eingestellt seid, dass es mit der Platzierung klappt, würde ich das tun. Ich bin überzeugt, dass ihr Euch die Kosten von der Organisation nötigenfalls im Rahmen eines Schadensersatzes wiederholen könntet.
Das Problem dabei ist: von dem Leumund müssen die Leute auch wissen. Und da sich viele einfach GAR nicht informieren, sondern z.B. die günstigste Organisation wählen, die sie finden, passiert dann einfach nichts. Und die Eltern bekommen dann im Juli/August regelmäßig Panik-Attacken :eek:, die wir hier im Forum mitbekommen.
Ich werfe übrigens niemandem vor, dass er eine günstige Organisation wählt - das ist total nachvollziehbar. Nur finde ich es eben erstaunlich, dass man in Zeiten des Internets, wo man schon Erfahrungsberichte sucht, wenn man sich ein neues Handy oder eine neue Lampe kaufen will, das nicht tut, wenn es um derart große Sachen geht.
[Als ich mich 2002 für ein ATJ interessiert habe, habe ich mich bei 3 Organisation (Partnership International, Step In und EF) beworben. Ich habe mich bei Step In am wohlsten gefühlt, aber letztlich EF aufgrund von zwei Empfehlungen durch Schülerinnen an meiner Schule gewählt. Im Internet habe ich nicht gesucht. Finde ich rückblickend auch etwas leichtsinnig. Aber heutzutage geht da ja noch viel mehr, als damals.]
Das ist sicher eine gute Idee. Australien ist dabei nur leider eine Länderwahl, die sehr teuer ist, und die nicht jeder finanzieren kann.
Ich kann an dieser Stelle nur nochmals ergänzen, dass ich aus persönlichen Gründen nicht wie ursprünglich geplant 2003, sondern erst 2004 ins ATJ gestartet bin. Stände ich nochmal vor der Entscheidung, würde ich grundsätzlich ein Jahr später gehen. Wenn es also dieses Jahr nicht klappen sollte, recherchiert nochmal, schließt eine Rechtsschutzversicherung ab, geht zu mehreren Organisationen und stellt Fragen, und lasst Eure Kinder ein Jahr später ins Ausland gehen.
Liebe Grüße,
Wiebke