Jetzt hat es mich erwischt

Hallo zusammen,

jetzt haben wir alle wichtigen Dinge erledigt, der To-Do-Zettel ist abgearbeitet - lediglich die Gastgeschenke fehlen noch, aber die organisieren wir, wenn wir eine Gastfamilie haben.
Und nachdem wir gestern den letzten Punkt abgearbeitet haben - Koffer kaufen, und dieses Ding jetzt hier im Flur steht - bin ich nur noch am Heulen. Die kleinste Kleinigkeit bringt mich aus der Fassung. Und ich kann nicht mal sagen, warum. Ich gönne meiner Tochter diese Erfahrung, ich bin auch keine Gluckenmama - und trotzdem, ich habe Angst vor dem, was da kommt. Und sie ist ganz entspannt - scheint überhaupt keine Befürchtungen zu haben. Ich glaube, sie versteht mich gerade gar nicht…

Wie war das bei euch, bevor die Kids ausgeflogen sind? Wie seid ihr mit euren Ängsten und Gefühlen umgegangen? Wahrscheinlich ist nachher alles halb so schlimm, aber momentan weiß ich nicht, wohin mit mir… und hoffe hier auf etwas moralischen Beistand :sob:

LG Mockele

Hallo Mockele,

willkommen im Forum! Darf ich fragen, ob du noch weitere Kinder hast?
Meine Kinder sind leider noch in Planung, deshalb kann ich dir nur ein paar “theoretische” Ratschläge aus meiner Erfahrung mit Austauschmüttern geben, die ich in vielen Jahren als Betreuer gesammelt habe.
Was du fühlst, ist total normal. Und geht so ziemlich jeder Austauschmutter so. Erinnerst du dich an die hormonbedingten Gefühlsschwankungen in der Schwangerschaft mit deiner Tochter? Und dass du dein Leben nach der Geburt irgendwie ein bisschen neu sortieren musstest? Mit dem ATJ ist das quasi genauso. Nur diesmal ist es ein bisschen “andersherum”. Du wirst nach der Abreise deiner Tochter wieder ein bisschen mehr Zeit für dich haben. Vielleicht magst du einfach schonmal überlegen, wie du sie nutzen möchtest? Gibt es etwas, das dir bislang gefehlt hat, zu dem du nicht so oft gekommen bist?
Deine Tochter wird übrigens - aus meiner Erfahrung - nicht immer entspannt bleiben. Irgendwann, meistens kurz vor der Abreise, kommen bei jedem ATS nochmal Zweifel, ob man das wirklich will.

Liebe Grüße,
Wiebke

Liebe Wibke,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte und sorry, dass ich erst jetzt reagiere. Ich habe nach der Koffer-Aktion versucht, das Thema ATJ zu verdrängen bzw. zu ignorieren; ging erstaunlich gut.

Mittlerweile haben wir auch eine Gastfamilie und übermorgen startet das große Abenteuer. Der bevorstehende Abschied zerreißt mir immer noch das Herz, vor allem wenn sich Leute von meiner Tochter verabschieden - dann kann ich die Tränen einfach nicht zurück halten. Aber - wir haben schon intensiven Kontakt mit der Gastfamilie gehabt; wenn die in Wirklichkeit nur halb so nett sind, ist alles in Butter. Und meine Tochter bekommt ihre “heiß herbei gesehnte” Großfamilie. Will nur hoffen, dass es in der Realität menschlich einfach passt.

Um auf deine Frage zu antworten: sie ist mein einziges Kind. Und in vielen Jahren des Alleinerziehenden-Daseins (mittlerweile hab ich wieder einen Partner) sind einfach eine Menge Dinge passiert, die uns sehr zusammengeschweißt haben.

Am Mittwoch werden nochmal Sturzbäche von Tränen fließen, und am Samstag wird sie, nach 3 Tagen NY-Trip, hoffentlich gut bei der Familie ankommen und ich kann wieder durchatmen.

In diesem Sinne: das Abenteuer kann losgehen. Und ich wünsche allen Daheim-Gebliebenen viel Kraft.
Liebe Grüße aus Berlin

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[Hallo Mockele,
wie geht es deiner Tochter mittlerweile?
wie läuft es mit der Gastfamilie?
freue mich auf deine Antwort