Glaeubig zurueck?

Guten Morgen,
so kurz vor Ende (Mitte Juni) hat unser Sohn uns erklaert, er wuerde nun glaeubig sein, viel mit Gott reden, nach seiner Rueckkehr die Kirche besuchen, und im Uebrigen alles mit Gott klaeren. Er stellt alles (hueben und drueben) in Frage :confused:. Seine (zweite Familie) ist sehr glaeubig und lebt es ihm entsprechend vor, was ja oft in den amerikanischen Familien der Fall ist.

Versteht mich nicht falsch, es ist ihm frei gestellt, und wahrscheinlich spielt auch die Suche nach der eigenen Identitaet waehrend der Pubertaet eine Rolle sowie die Entwurzelung im ATJ. Es ist jetzt alles okay in der 2. Familie,
Schule/Familie/Freunde super, er spielt Baseball und macht Musik.

Ich frage mich seitdem… was kommt da auf uns zu :rolleyes:. Kennt jemand von Euch diese Situtation? Wir sind nicht wirklich glaeubig, haben unsere Kinder aber taufen/konfirmieren lassen, aber ich bin unsicher, wie wir (speziell sein hier gebliebener Zwillingsbruder) damit umgehen sollen. Er kommt mir nur seeehr fremd vor, was aber ja offensichtlich in vielerlei Hinsicht zeigen kann, wie man in Euren Berichten ja auch nachlesen kann.

Your comments please!!! :frowning:

PS. Bin echt, dass es das Forum gibt :wink:

@jaju95

weißt du denn, um welche Glaubensrichtung es sich handelt?

Entweder die Kids gehen einfach mit hin, lassen das Ganze über sich ergehen, oder sie sind davon begeistert.
Dein Sohn ist wohl einer der Letzteren. Wenn er hier in D diese Glaubensrichtung nicht mehr so praktizieren kann, wird er es mit der Zeit alles wieder etwas entspannter sehen. Er hat in kurzer Zeit viel durchgemacht und da irgendwie einen Halt gefunden.
Ich glaube nicht, dass dadurch seine gesamte Lebenseinstellung gleich komplett umgekrempelt ist.

Vielleicht schaffst du es und gehst nicht allzusehr darauf ein. Lass ihn machen, du kannst es im Moment nicht ändern. Wenn er wieder zurück ist, gib ihm Zeit zur Besinnung.
Wenn er dann immernoch ernsthaft gläubig ist, dann ist es eben so. Auch hier in D kann soetwas vorkommen. Es braucht manchmal nur einen guten Freund oder eine Freundin, die regelmäßig in die Kirche gehen. Auch dadurch ändern sich die Gewohnheiten manchmal.
Du hast es ja selbst schon gut beschrieben, unsere Kids sind in der Phase, sich selbst zu finden.

Ich habe meine Tochter gefragt, wie sie die Religion ihrer GF sieht. Sie akzeptiert es und geht auch manchmal mit in die Kirche. Sowohl die erste GF als auch die zweite sind Mormonen. Das ist dann doch schon ein ganzes Stück weit weg von den Evangelisten. Sie ist auch eben garade so getauft und konfirmiert, mehr nicht.
Ich würde es schon sehr alarmierend sehen, wenn sie von den Mormonen so angetan wäre.

Also, falls er hartnäckig daran festhält, dann kannst du hier in D mit ihm darüber sprechen und argumentieren. Lass ihn erst mal zurückkommen und gib ihm die Zeit zu Rückbesinnung.

Ich wünsche euch viel Glück!

LG Antimaterie

Ich würd nicht einfach nur abwarten. Sondern mich über die Glaubensrichtung genau informieren.Wird Dein Sohn zufrieden sein mit der Gemeinde,der ihr angehört?Wenn nicht, wird er suchen!Ich würd mich umhören in meiner Gegend,was es so für Gemeinden gibt, die seiner Glaubensrichtung nahe kommen.Mit welchen könntest Du leben,mit welcher nicht?

@jaju95

Meine Tochter war 2009/2010 in den USA, ebenfalls in einer sehr gläubigen Familie. Sie ist am Anfang eher zögerlich mit in die Kirche gegangen, hatte eigentlich auch nicht wirklich eine andere Wahl.

Mit der Zeit habe ich an ihren Schilderungen gemerkt, wie sie langsam begann, sich für die Kirchengemeinde wirklich zu begeistern.
Ein bisschen mulmig war mir zu diesem Zeitpunkt zwar manchmal auch, aber ich habe mir nicht wirklich große Sorgen gemacht. Ich kenne mein Kind, und ich dachte mir, dass man es erst einmal nicht überbewerten sollte.
Und das hat sich im Nachhinein als goldrichtiog erwiesen.

Die Gemeinde in den USA hatte für meine Tochter schon recherchiert, in welche Kirche sie denn hier nach ihrer Rückkehr nach D gehen sollte. Und anfangs hatte sie das auch wirklich vor. Aber wie das dann so ist, sie war nach ihrer Rückkehr die ersten Tage total engespannt hier und hatte gar nicht wirklich die Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Als sie die Zeit dann wieder hatte, sah sie die Sache schon nicht mehr so verklärt, und heute sagt sie, das Ganze grenze an Gehirnwäsche.
Sie hat diese Kirche, in die sie hier gehen sollte, niemals besucht!

Ich persönlich denke wirklich, dass sich vieles hier wieder relativiert. Darum solltest du erst mal keine Panik bekommen. Wenn dein Kind soooooo leicht dauerhaft beeinflussbar wäre, hättest du es sicher niemals so lang alleine weggehen lassen. Vertrau deinem eigenen Urteil.

Und, um das auch mal zu erwähnen, Kirche als solches ist ja auch nichts Schlechtes!

Ich wünsch euch ebenfalls viel Glück.

LG
Ilona

Erstmal vielen Dank fuer Eure Rueckmeldungen :slight_smile:
Es handelt sich um eine Baptisten-Gemeinde. Habe darueber natuerlich auch schon recherchiert, und denke nicht, dass er negativ beeinflusst werden wuerde. Auch wir denken, dass Kirche an sich voellig in Ordnung ist, wir nehmen nur nicht am Kirchenleben teil. Es ist die Wucht, mit der er uns gegenueber das Thema entgegenbringt, aber auch das ist sicherlich unter anderem ‘altersgemaess’, d.h. Jugendliche sind so oder so auf der Suche ihren Platz zu finden. Ich werde es so halten wie Du, Ilona, es auch schreibst, abwarten, wie es bei der Rueckkehr sein wird. Mpfhhhh.

Noch einen schoenen Dienstag!