Diskussion über EF

Hallo ihr zukünftigen ATS (…und natürlich auch alle anderen),

EF Education ist in Deutschland eine - vom Ruf her - umstrittene Organisation. Viele Schüler berichten, besonders nach Sprachreisen aber auch vom High School Year, von schlechten Gastfamilien, unverantwortlichen Betreuern, und einem tauben Ohr bei EF die nichts ändern und letztendlich den Schüler lieber nach Hause fliegen lassen als sich drum zu kümmern.

Soviel zur Theorie. In der Praxis ist und bleibt EF Education respektive EF Foundation for Foreign Study (in den USA) die weltweit größte private Bildungsinstitution, die u.a. dieses Jahr zum zweiten Mal der offizielle Partner der olympischen Sommerspiele (Sprachschulungen der Richter, Dolmetscher usw).
Da gibt es vieles, was man nicht weiß, und die Struktur ist auch nicht ganz übersichtlich, weil EF etliche Unterfirmen hat (z.B. Cultural Care, Go Ahead Travel, Smithsonian, Hult Business School, EF Brittin College,…).

Da ich damals selber mit EF in den USA war und da immernoch aktiv bin - diesen Sommer ist Boston dran, juhu :slight_smile: - würde ich anbieten, euch Fragen aus inoffizieller, aber informierter Quelle zu beantworten, um vielleicht ein paar Gerüchten und Spekulationen Einhalt zu gebieten und einiges klarer zu machen.

Wenn Interesse daran besteht, meldet euch einfach hier, und ich versuche so schnell wie möglich darauf zurück zu kommen :slight_smile:

Liebe Grüße
Franzi

Franzi,
da Du als “Angestellte” von EF loyal zu Deiner Firma sein musst und ein ‘positiver Feldzug’ von EF in den Medien angekuendigt wurde, ist Deine “Weisswaesche” hier vollkommen fehl am Platz und sollte als Schleichwerbung markiert werden.

Ich habe ein ueber 100-seitiges Dossier, warum man gerade EF vermeiden sollte.

Wer gerne ueber EF etwas erfahren moechte googelt sich mal lieber durch die Schlagzeilen von Louise Julian und Bertil Hult und ihre Machenschaften.

Mir platzt der Kragen, wenn ich Deine Werbung lese und weiss, dass das gegenteil der Fall ist.

Mein Rat: Am besten Finger weg von EF, wenn euch eure Kinder lieb sind.

http://www.bostonmagazine.com/articles/office_party_fouls/?most_popular=1#comments

Bin mal gespannt, ob Du Dich immernoch (oder erst recht?) auf Boston freust, wenn dieser Artikel und die Kommentare nur halbwegs stimmen sollten.

Möge Gott Dich segnen.

Habe gerade Deinen anderen Artikel gesehen und zitiere ihn Dir hier gerne wieder:

Ich bin Franzi und war 2003/2004 in Downtown Detroit, Michigan mit EF.
Da ich mittlerweile als Office Director in einem Language and Culture Camp arbeite, kann ich nicht komplett objektiv über EF urteilen

Keine weiteren Fragen!

Liebe Dagmar,

man muss nicht immer objektiv sein, um Antworten zu geben die auch mal richtig sind anstelle nur Spekulationen. Hier geht es NICHT um Werturteile und “Weißwäsche”, sondern um technische Fragen (oder z.B. Kostenfragen) bei denen es sonst oft heißt “also mir wurde das so erzählt…” - z.B. zum Thema ERIKA Versicherung, etc.

Wenn du mit EF schlechte Erfahrungen gemacht hast, tut es mir leid für dich, aber mir tut es nicht leid für die vielen (!) ATS die ich kenne die mit EF absolut gar keine schlechten Erfahrungen gemacht haben und ein super Jahr genießen konnten. Ich kenne dagegen auch Horrorstories von YFU, sogar übers PPP, meine Freundin musste fast heimfliegen weil ihr Betreuer sowas von unfähig war und YFU überhaupt nicht reagiert hat. Im Endeffekt haben wir ihr gemeinsam eine neue Gastfamilie gesucht, wo MEIN Betreuer mitgeholfen hat ^^

Wenn man allerdings von vornherein ein Problem mit Firmen hat, die aus ihrer Unternehmung Profit schlagen, muss man viele der Orgas meiden. Ich bin da wohl zu viel Heuschrecke und WiWi-Student das ich das völlig legitim und sinnvoll finde…

Aber gut, wenn das nicht gewünscht ist, ziehe ich mich wieder aus dem Forum zurück.

6 Jahre Mitglied im Forum und nie so mies über EF angemacht worden. Naja, öfter mal was Neues :wink:

Auf Wiedersehen!

P.s.: Du solltest vielleicht mal die Kommentare zu dem Artikel auch lesen, da relativiert sich viel. Gottes Segen habe ich aber von dir weiß Gott nicht nötig…

Franzi, ich denke du solltest bleiben! Eben weil du schon solange dazu gehörst.
Stehe den neuen ATS beratend bei, versuche aber neutral zu bleiben, auch wenn es mal Kritik gibt. Vielleicht ist die Kritik ja auch berechtigt, dann kannst du vielleicht ja auch vermitteln …
Was meinst du?

Viele Grüsse

Kirsten

Liebe Franzi,

auch ich bin der Meinung, dass Dein Vorschlag, informierend im Forum zur Verfügung zu stehen, sehr gut ist und auch so bestehen bleiben sollte. Du hast Dich ganz offen zu erkennen gegeben, jeder weiß um Deine Position Bescheid und Du verstckst nichts. Genauso sollte es sein.

Dagmar, ich kann an dem, was Franzi schreibt, keinerlei „Weißwäsche“ erkennen? Sie schreibt doch sogar, dass EF vom Ruf her eine nicht unumstrittene Organisation ist…

Ich habe ein ueber 100-seitiges Dossier, warum man gerade EF vermeiden sollte.

Wäre nett, wenn du uns das einmal zur Verfügung stellen könntest?

Mir platzt der Kragen, wenn ich Deine Werbung lese und weiss, dass das gegenteil der Fall ist.

Dagmar, ich möchte dich um mehr Sachlichkeit bitten! - wie oben schon erwähnt kann ich keinerlei Werbeaussage in Franzi’s Beitrag erkennen.

Jens,
da werde ich wohl in Zukunft eine Lesehilfe brauchen, wenn ich dieses Zitat in Sachen ‚umstrittene Organisation‘ falsch interpretiere:

Soviel zur Theorie. In der Praxis ist und bleibt EF Education respektive EF Foundation for Foreign Study (in den USA) die weltweit größte private Bildungsinstitution, die u.a. dieses Jahr zum zweiten Mal der offizielle Partner der olympischen Sommerspiele (Sprachschulungen der Richter, Dolmetscher usw).

Dann will ich mal noch zitieren, was CICERO schreibt: http://www.cicero.de/97.php?item=616&ress_id=6

Bildung als Konzernprodukt und zu Festpreisen

Dann wird ein Schuh draus, wenn man mal vom ‚schoensten Jahr Deines Lebens‘ wegkommt und die angekuendigte ‚rundumsorglos-Pflege‘ von EF unter die Lupe nimmt. „Bildung ist Business“ und das wird bei EF ganz gross geschrieben. Wenn man das versteht, hat man kein Problem.

Dagmar

Dagmar,
ich habe Tatsachen beschrieben, ohne jegliches Werturteil - was dir sicherlich auffällt, wenn du dein Gefühlswelt mal außen vor lässt.

Und das Bildung schon längst kein Prestige-Gut mehr ist sondern kommerzialisiert und lukrativ, dass ist wohl den allermeisten Menschen klar. Grad Menschen meiner Generation. Die Preise von komerziellen sind teilweise sogar günstiger als die von gemeinnützigen Organisationen.

Dieses ominöse “Dossier” hätte ich aber auch gerne mal gesehen!

Sylvia, Jens und Kirstin,
danke für eure Unterstützung.

ja, Bildung ist Business

Wer ein wenig die Wahlen verfolgt, merkt schnell, dass mit Bildung Wahlen gewonnen und verloren werden. (Zum Glück) steht Bildung sowohl in der Wirtschaft wie auch in der Politik ganz weit oben.

Um die - Zitat - „Machenschaften“ von Konzerninhaber Bertil Hult und CEO Louise Julian mal in Perspektive zu setzen, hier mal aus verschiedenen Quellen Artikel:

  1. „Auf einer Insel der Gleichberechtigung“ - http://www.nzz.ch/2006/03/08/ma/articleDN6FG.html
  • hält sich hartnäckig gegen die Glass Ceiling Hypothesis
  1. „Bertil Hult - der schweigsame Sprachlehrer“
    http://www.bilanz.ch/edition/artikel.asp?Session=7F315394-5ECB-41EA-800A-6E801D917734&AssetID=3310
  • Ich habe ihn in Luzern selbst mal kennengelernt und es stimmt einfach. Die Bürotür ist nie zu, er nimmt sich auch Zeit für die Anliegen Mitarbeiter die nicht auf der Executive-Ebene arbeiten und geht ganz normal mit allen Mittagessen. Dafür, dass Bertil Hult vermutlich verdammt viel Geld gemacht hat als Pionier einer Idee, ist er sehr zurückhaltend und moderat.

Und noch ein paar Fakten - meine eigenen Urteile dazu habe ich deutlich markiert!

  • Louise Julian wurde 2004 zur Most Powerful Businesswoman in Schweden gewählt. Solche Wahlen statuieren immer wieder ein Exempel dafür, dass man es auch als Frau bis an die Spitze schaffen kann.

  • Sie hat 3 Kinder neben ihrem Vollzeitberuf und bietet für ihre Mitarbeiterinnen viele Möglichkeiten des Mutterschaftsurlaubes und Wiedereinstieges - das ist so nicht selbstverständlich.

  • rennomierte Institutionen wie das amerikanische „Smithsonian Instutition“ haben Partnerschaften mit EF.

So, und zum Ende noch eine Frage - wer betreibt ein Unternehmen dieser Größe ohne damit Profit machen zu wollen? Wer verbringt Tag und Nacht im Büro oder in Flugzeugen um wohltätige Arbeit zu machen? Wenn es um „böse Machenschaften“ geht, dann sollte man sich momentan eher auf OPEC-Länder, Ölkonzerne und dergleichen stürzen, die sich weiterhin vehement gegen Dinge wie Emission Trading Mechanisms aussprechen weil sie um den Zusammensturz ihrer Königreiche fürchten.
Und nicht auf eine extrem erfolgreiche Frau, die sich nach oben durchgebissen hat und mit viel Erfolg einen großen Konzern führt, oder gar den Gründer dessen der lange genug gearbeitet hat um sein Geld jetzt zu genießen.

Wenn noch Interesse an dem Thread besteht, Sylvia, schlage ich vor einen neuen Thread dazu zu eröffnen, da hier wohl kaum Leute antworten werden. :wink:

ich wollte mit ef ein high schooljahr machen. Muss ich jetzt bangen? Soll ich doch nicht gehen?
ich versteh das nicht wieso erfahre ich das erst hier im forum? HELP!!!

ich find EF zwar auch nit so toll (okay - das könnte aber auch daran liegen, dass ich bei ner ehrenamtlichen Orga bin - also ist es reich SUBJEKTIV)

ABER - wenn EF echt so schlecht wäre, wie es hier als polarisiert wird, dann wären die doch schon lang nit mehr auf dem Markt…

Ich glaube du brauchst also garkeine Angst haben, Christina
Es kann auch bei jeder anderen Orga nicht perfekt laufen.

Anscheinend läuft im Moment eine Untersuchung, zumindest sagt eine ATS die grade mit EF weg ist, dass sie gegen EF aussagen wird. Hier der Link: austauschschueler.de - Geschlossen

Vielleicht kann TheDetroiter dazu mehr sagen.

LG

Hi Marion,

ich hab mir jetzt mal die Zeit genommen und zumindest die letzten 6-7 des Threads den du mir verlinkt hast gelesen, und den dazugehörigen Zeitungsartikel.

Ja, das ist wohl ziemlich scheiße gelaufen! Hier handelt es sich ganz klar um menschliches Versagen. Und zwar der IECs.
Das ist ein Problem, das jede Organisation hat. EF vielleicht mehr als andere, allein wegen der Größe und Menge an Schülern.
Es ist gar nicht so einfach, vernünftige IECs zu finden! Mein ehemaliger Betreuer ist Field Recruiting Manager und kriegt manchmal schier die Krise, weil es so schwer ist, verlässliche und engagierte Menschen zu finden.
Und manchmal täuscht auch der erste Blick. Es gibt Menschen die können sich verdammt gut verkaufen, machen einen super netten Eindruck, haben im Background check nix zu verbergen und sind dennoch der Aufgabe nicht gewachsen. Daher wird laufende Qualitätskontrolle durchgeführt!

Ein paar Leute haben im Thread geschrieben, die IECs werden bezahlt und sind dadurch “korrupt”. Die Arbeit ist ehrenamtlich, aber ich fände es ehrlichgesagt auch okay, wenn sie eine etwas größere Aufwandspauschale kriegen würden. Es ist nämlich ein Sack voll Arbeit und Teenager sind auch nicht immer einfach im Umgang - grade wenn sie Heimweh haben.

Differenzieren sollte man hier bei immer zwischen EF in den USA und hier. In den USA ist EF eine Non-Profit Organisation: EF Foundation for Foreign Study. In Europa ist es EF Education Ltd. Das ist unter anderem ein Grund warum EF in Europa effizienter arbeiten kann - die Mitarbeiter kriegen richtiges Geld und keinen Hungerlohn. Ich kenne viele Mitarbeiter von EF in Europa UND den USA, und ich meine auf einer persönlichen Ebene. Ich kenne die persönliche Motivation dieser Menschen. Für einige ist es nur ein Job, für andere eine Lebensaufgabe. Und ich finde es falsch, diese Menschen über einen Kamm zu scheren - denn wie sollte es anders sein, jede Firma wächst und fällt mit ihren Mitarbeitern.

Übrigens hat EF ja mittlerweile einige Partner, die selbst teilweise zu klein sind um lohnenswerterweise ATS rüber zu schicken, und teilweise einfach die Arbeit abgenommen haben wollen und im Gegenzug dazu die Visaplätze abgeben.
Das wäre in manchen Diskussionen hilfreich zu wissen. Die Partnerorgas werden genauso wie EF staatlich überwacht.

Ich mag mich grad auch gar nicht aufregen, die Sonne scheint so schön. :slight_smile:

Franzi

Hallo Franzi

Danke für deinen hintergründigen Beitrag.

Ich finds toll, dass es zwar einerseits von nem “Insider” geschrieben wurde, aber andererseits nicht so “verteidigend” ist.

Die Probleme, die du da im Bereich Betreuung von Gastschülern beschreibst, kenne ich ja auch aus eigener lokalen Betreuer-(-koodinations) Arbeit hier in Deutschland.

liebe Grüße

Martin

Hallo Franzi,
da schließe ich mich Martin an, danke für Deinen ausführlichen Artikel.
Ich will aus dem Büroalltag hier bei EF noch ergänzen, dass alle Schüler, die in den USA von einer Partnerorganiation betreut werden, dies genau wissen. Es macht für uns keinen Sinn, sie da irgendwie im Unklaren zu lassen. Wir erwähnen es auch in jedem Gespräch mit den Eltern und Schülern. Überhaupt reden wir gern mit allen, das bringt der Beruf so mit sich.
Fragt mich, wenn Ihr noch mehr wissen wollt.

Ach ich bin ganz froh, dass es jetzt dieses Forum gibt. Andere kann man ja gar nicht merh hernehmen, weil es zugespamt wurde von der lebenswerten Dagmar.
All ihre Horrorszenarien sind teilweise schon etwas seltsam…EF nimmt zb. Laptops weg und gibt sie nicht merh her…Leute leben in Trailerparks etc…
Hoffentlich gelingt es hier eine objektive Diskussion zu starten und auch Fakten zu bringen. Denn “ich habe von dem und dem” gehört, bringt uns nicht weiter.