Bedingungen für evtl. Gastfamilientausch während ATJ

Unsere Tochter hat eine Gastfamilie in Maine gefunden und wir sind sehr froh und freuen uns für sie sehr. Wir hatten bisher schon mehrfach Mailkontakt und auch dieser „fühlte“ sich ganz gut an. Ihr wisst ja alle, dass auch zwischen den Zeilen so einiges steht. Kennt ihr ja alle.

Die Familie ist sehr religiös eingestellt, auch das ist ja nichts Besonderes in den USA. Da wir selber auch katholisch sind, stellt das grundsätzlich gar kein Problem dar.

Nun meine Frage: Sollte sich herausstellen, dass doch irgendwie Druck in religiösen Sachen auf sie ausgeübt würde, dem sie sich nicht gewachsen fühlt, wäre das ein Grund, die GF zu tauschen und …würde ihr geglaubt werden??
Um es ganz klar zu sagen: Es gibt bis dato überhaupt keine Hinweise auf ein solches Verhalten der GF!!
Mir kam nur der Gedanke und ich hätte gern ein paar Antworten dazu.
Danke euch!
stoffla

Wenn es wirklich Gründe gibt, um die Gastfamilie zu wechseln, gibt es normalerweise mit TASTE keine Probleme!

Da macht euch jetzt noch keine Sorgen, sonst sind Probleme vorprogrammiert!

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo Kirsten,

“Wenn es wirklich Gründe gibt, um die Gastfamilie zu wechseln, gibt es normalerweise mit TASTE keine Probleme!”

-> tja, ich wette, das behaupten auch alle anderen Organisationen. :wink:

“Da macht euch jetzt noch keine Sorgen, sonst sind Probleme vorprogrammiert!”

-> wir möchten nur vorbereitet sein, denn wir wissen, dass Religion dort Ausmaße annehmen kann, die wir hier i.d.R. so nicht kennen und ich habe überhaupt keine Lust darauf, eine 16jährige “ins offene Messer” rennen zu lassen (bitte nicht wörtlich nehmen!)
-> wäre interessiert, wer von euch es mit Leuten aufnehmen könnte, die zu jeder Situation ein Bibelzitat und somit das Wort Gottes, welches ja nicht angreifbar ist, zur Hand haben :rolleyes:
…und das Ganze sage ich als Katholikin :wink:

Ich finde einfach, dass es besser ist, sich auf eine Situation vorzubereiten, als unvorbereitet in Schwierigkeiten zu geraten, mehr nicht.

LG stoffla

Hey Stoffla,

Auch wenn es nicht zu deinem “Problem” passt - aber mich würde interessieren, WO in Maine deine Tochter leben wird :slight_smile: (Ich war 03/04 auch in diesem Staat)
Meiner Erfahrung nach sind Menschen in Maine - bzw. generell in Neuengland - “europäischer” und “liberaler” als in anderen Regionen der USA.
Wenn du Fragen zum Staat hast, kannst du dich gerne bei mir melden - oder hier fragen, da antworte ich auch :wink:

lG
Martin

Das ist doch total albern. Du schickst deine Tochter allein für ein Jahr nach Amerika, das wusstest du anscheinend schon länger und hast dich auch dafür entschieden. Andere Mütter würden das „ins offene Messer laufen“ nennen. Aber du musst dich jetzt plötzlich wegen Nichts „vorbereiten“? Ich stimme Kirsten zu und hoffe, dass du die Einstellung nicht auf deine Tochter überträgst.

Wie kommst du überhaupt auf diese Bibelzitate-Behauptungen? Irgendwie klingt das so weit hergeholt als hättest du plötzlich Angst, dass der Hund der Gastfamilie tollwütig ist und jeden im Haus beißt, obwohl alle Anzeichen dafür sprechen, dass es ein kuscheliger Golden Retriever ist.

Kirche gehört für einen Großteil der Amerikaner mehr zum Leben als für Deutsche, und Kirche ist soweit ich weiß auch oft ganz anders konnotiert; ein Ort wo man auch zum Spaß haben, Freunde treffen, Freizeit verbringen hingeht. Gerade Jugendliche. Viele USA-Austauschschüler, die ich kenne, haben ihre besten Freunde in der Kirche gefunden und ihre besten Wochen in Kirchen-Camps verbracht. Und das ohne konvertiert oder als christliche Fundis zurückgekehrt zu sein!
Würde man vor dem Hintergrund nicht vielleicht sogar ganz viel verpassen, wenn man in eine nicht-religiöse Gastfamilie kommt?

Die Familie nimmt deine Tochter für ein Jahr bei sich zuhause als Familienmitglied auf. Klar gibt es auch Fälle, wo später rauskommt, dass die Platzierung nicht passt, aber eine gewisse Grund-Dankbarkeit muss man der Familie vorher einfach entgegenbringen.

Ich sag mal so: Wie viele Austauschtauschschüler wechseln ca. die Gastfamilie mindestens ein Mal aus irgendwelchen Gründen? 60%? (Das ist nur nach meinem persönlichen Gefühl geschätzt.) Das heißt, die Chance, dass deine Tochter die Gastfamilie wechseln muss, liegt bei 60%. Aber ich denke, zu bestimmt 95% wird der Grund nicht Religion sein.

Übrigens solltest du auch TASTE ein wenig mehr Vertrauen entgegen bringen, schließlich gibt es doch genug Organisationen und es muss doch einen Grund geben, dass deine Tochter mit TASTE fährt? Siehst du :wink:

Ich bitte alle, die zu diesem Thema hier weiterhin posten möchten, erst noch einmal meinen ersten Beitrag zu lesen.
Ich bin ehrlich erstaunt, wie emotional Antworten auf eine einfache Frage ausfallen können. Eine einfache Antwort genügte mir völlig und die habe ich ja auch bekommen. Danke, Kirsten.

Meinst du damit meine Antwort? Dann kann ich dich beruhigen: Die „Emotionalität“ wie du es nennt, gehört wohl zu meinem Schreibstil. Es geht nicht um meine Tochter, ich kenne die Organisation nicht, ich habe keine Erfahrungen in den USA gemacht… und lese, höre und erlebe so viele Austauschschüler-Geschichten, dass ich wahrscheinlich nur auf die aller-extremsten emotional reagieren würde. Das in diesem Thread ist sozusagen eine interessierte aber routinemäßige Meinungsäußerung :smiley:

Wahrscheinlich weiß aber die Stammleserschaft in diesem Forum mittlerweile, dass ich meistens die Meinung der Kinder über die der Eltern stelle, und ich versuche (es klappt natürlich definitiv nicht immer), hinter der Sicht die Eltern, die hier schreiben, auf die echte Sicht der Kinder zu kommen und auch die Eltern darauf hinzuweisen, dass das die (meiner Meinung nach) entscheidendere ist, wenn es um diese „weichen Probleme“ geht.

Ich habe dir aber mal den Gefallen getan und deinen Beitrag nochmal gelesen. Jeder kann ja mal auf den Holzweg geraten. Allerdings kommen da eher neue Fragen auf:

  • Warum steht das „fühlte“ in Anfürhungszeichen?
  • „Ihr wisst ja alle, dass zwischen den Zeilen einiges steht“: Bedeutet das jetzt, dass zwischen den Zeilen deiner Meinung nach doch etwas stand, das dich beunruhigt hat? Falls zwischen den Zeilen überhaupt nichts beunruhigendes Stand sondern nur der nette Charakter der GF unterstrichen wurde, warum hast du es dann erwähnt? :wink:

„Wenn es wirklich Gründe gibt, um die Gastfamilie zu wechseln, gibt es normalerweise mit TASTE keine Probleme!“

-> tja, ich wette, das behaupten auch alle anderen Organisationen.

Das glaube mal nicht! Im Moment gibt es eher den Trend, die Kids unter vorgeschobenen Gründen nach Hause zu schicken, anstatt sie wechseln zu lassen!

Aus finanziellen Gründen (und nur aus diesen Gründen) ist unsere jüngste Tochter nicht mit TASTE in den USA und wir bereuen es soooo sehr!!

Es hat über 4 Monate, eine Kündigung und ein Rücktritt von der Kündigung gedauert, bis meine Tochter endlich wechseln durfte. Und das erst 3 Monate vor ihrer Abreise, obwohl sie schon seit November drum gekämpft hat. Ihre Gasteltern waren sehr gläubige Katholiken und sie musste jeden Sonntag 2x mit in die Kirche, aber das war nicht ihr Grund zum wechseln.

Meine mittlere Tochter war 2x über den Sommer in den USA in OK und ist jedes Mal freiwillig in das Kirchencamp gegangen! Sie ist nicht missioniert worden und es hat ihr super gefallen!!

Die Gefahr, dass deine Tochter missioniert wird, ist eher selten, deswegen brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen.

Viele Grüsse

Kirsten

Selbst Leute, die taeglich auf ihrer Facebookseite ein “Prayer of the Day” veroeffentlichen, sind im taeglichen Leben voellig normal und tragen nicht das Wort Gottes auf der Zunge.
Wie schon von meinen Vorrednern gesagt, das soziale Leben innerhalb der Kirchen macht meistens viel Spass und bringt einen mit vielen Leuten zusammen.
Rana

Ich habe mit den engagierten Christen in den USA nur Gutes erlebt. Anders als bei uns (ehemalige Staatskirche) war Kirchenengagement in den USA immer eine freiwillige Angelegenheit. Deshalb ist das Leben dort sehr bunt und nach meiner Erfahrung von sympathischen und hilfsbereiten Menschen geprägt.

Meine Gastfamilie in den USA war ja - laut eigenen Angaben - “nicht wirklich religiös”…
Daher waren sie nur 2 Mal (manchmal - nicht so oft 3 Mal) in der Woche in der Kirche… Aber mir war es freigestellt, ob ich da mitgehen möchte. (und NEIN - es gab keine Bibelzitate als irgendwelche Argumente)

Vielen Dank an alle für eure Antworten. Ich versuch mal hier so insgesamt drauf zu reagieren:
@Gespenst: “fühlte” steht einfach in Anführungszeichen, weil es rein sachlich nun mal unmöglich ist, eine mail zu fühlen. Hat keine weitere Bedeutung.

@Kirsten: OK, das rückt mein Bild doch sehr zurecht. Ein Grund mehr, darüber froh zu sein, dass wir uns für taste entschieden haben.
Und es tut mir wirklich leid für deine Tochter und für euch als Familie, dass ihr solche Probleme habt.

Es ging mir insgesamt einfach nur darum, ob ein Wechsel aus diesem Grund überhaupt akzeptiert wird. Habe ja nun gehört, dass das durchaus nicht der Fall sein muss. :eek:

Ich weiß, dass dort ganz viele Aktivitäten über die christlichen Gemeinden laufen und das ist völlig ok für uns. Jeden Sonntag zur Kirche? Na und? Wir sind aktive Katholiken, das machen unsere Kinder schon seitdem sie auf der Welt sind. :smiley:
Wir selber haben, als wir neu in unserer Stadt waren, unsere ersten Kontakte über die christliche Gemeinde geknüpft. Ich erhoffe mir genau das auch sehr für unsere Tochter und habe ehrlich gesagt gar keinen Zweifel daran, dass sie das gut für sich regeln wird.