An alle Retournees: Was hättet ihr jetzt anders gemacht?

Hallo ihr Lieben,

Ich wollte mal von den ehemaligen ATSlern wissen, was sie in ihrem ATJ heute anders gemacht hätten.
Was würdet ihr im Nachhinein vielleicht verändern wollen, was war falsch, was war richtig gut? Was könnt ihr empfehlen, Tipps, etc.?

Vielleicht gibt es schon einige solche Threads, aber ich dachte, ich versuche es mal.
Würde mich sehr interessieren, ist ja ganz praktisch für die Zukünftigen. :wink:

Ganz liebe Grüße,
Lola

Mein Freund hat letztes Jahr in Stockholm einen Austausch gemacht und ich hab ihn dann jeden Monat besucht. So habe ich auch einen ganz guten Einblick in den Austausch bekommen:
Was hätte ich also anders gemacht??
Hmmm, hätte vielleicht gerne etwas mehr Geld gespart, um kleine Reisen zu machen. Viele Austauschstudenten sind in den Norden von Schweden gefahren auf der Suche nach Rentieren. Da war ich schon n bisschen neidisch. Man sollte sich schon irgendwie n kleines Polster schaffen, um viele Dinge erfahren und unternehmen zu können. Sonst: Unbedingt machen, ist ne supertolle Erfahrung und die Erinnnerungen vergisst man nie wieder!! Das ist wie die ersten Paar Trotteur, die man sich angeschafft hat und nie wieder hergeben will! Und da man oft nicht noch mehr Geld ausgeben will, sollte man sich das Erlebte durch viele Fotos archivieren.

ich hätte wohl mehr tagebuch geführt. hab es bis zur hälfte geführt…

und jetzt ist natürich die zweite hälfte nahezu blank in meiner erinnerung :confused: aber vielleicht liegt das auch an mir.

Ich hätte meine Gastfamilie gewechselt. Leider wurde mir immer von diversen Leuten erzählt, dass meine Familiensituation gar nicht so schlimm sei und ich mich nur noch mehr bemühen muss und denen habe ich natürlich auch geglaubt. Im Nachhinein ist man ja immer ein bisschen schlauer :smiley:
Und da kann ich auch nur jedem ans Herz legen, nie aufzuhören selber zu denken. Das was die Betreuer sagen muss nicht immer richtig sein. Wenn euch etwas komisch vorkommt, dann redet auch mit anderen, die Ahnung haben, über euer Problem (Ehemalige Austauschschüler die ihr vllt von den Auswahlen kanntet, die nächsthöhere Person in eurer Organisation, …)
Und auf jedem Fall würde ich nochmal so viel Sport machen. Da habe ich die meisten Freunde kennen gelernt und hatte einfach nur super viel Spaß.
Außerdem hätte ich mehr Fotos gemacht und mein Tagebuch ein bisschen ausführlicher geschrieben (3 Einträge in 11 Monaten ist dann doch ein bisschen wenig :D)
Auf jeden Fall würde ich aber auch wieder ins Ausland gehen, vllt ein etwas anderes Land als die USA, da dort außer in der Schule die Kulturen dich nicht so super unterschiedlich sind. Asien würde mich jetzt mehr reizen.

Im Nachhinein betrachtet, hätten wir die Gastfamilie meiner Tochter von vorne herein ablehnen sollen; das hätte uns dann eine Menge Sorgen erspart. Ich hatte von Beginn an Bedenken.
Hinterher ist man immer schlauer und letzten Endes hat meine Tochter ja auch durch den Gastfamilienwechsel etwas gelernt; aber es ist halt so, dass es keine zweite Chance für den ersten Eindruck gibt und was vom Start an nicht passt, dass bessert sich auch im Laufe der Zeit nicht.
Aber insgesamt war es ein schönes und lehrreiches Jahr für meine Tochter; sie würde immer wieder und ohne zu zögern ins Ausland gehen.
Sie vermisst den School-Spirit sehr und die Freundlichkeit der Lehrer; sollte unseren Schulen zu denken geben…

Gruß
Christiane

Liebe Christiane,
der school spirit und die damit verbundenen unzähligen Aktivities, die unsere Kinder in den USA so begeistern, sind nur möglich, weil sich in den Staaten Heerschaaren von Eltern ehrenamtlich an den Schulen engagieren und nicht wenige Eltern auch die einzelnen Events finanziell erheblich unterstützen.
Das sollte den deutschen Eltern zu denken geben …:slight_smile:

Nein, im Ernst, das Verhältnis Eltern-Schule ist in den USA ein ganz anderes, positiveres und auf dieser Kooperation kann dann auch dieser school spirit wachsen. Die Schule alleine kann so etwas nicht stemmen.
Rana

Wenn wir genau gewußt hätten was unsere Tochter tatsächlich alles mit ihrer Gastfamilie erlebt hat, wir hätten sie sicher eher da raus geholt.

Vielleicht war sie mit ihren 15 jahre zu jung, auf alle Fälle hat sie sich sehr beeinflussen lassen und uns nicht alles erzählt aus Angst, das wir uns aufregen.
(Hätten wir auch getan!)
Außerdem kann man manche Dinge über Skype nicht wirklich gut klären/erklären.

Heute weiß sie, es wäre besser gewesen wenn sie uns eingeschaltet hätte.

Sie mußte ihre erste Familie verlassen. Der “Ernährer” ist arbeitslos geworden. Die zweite Familie war die Familie ihres Mitschülers, in den sie sich dummerweise verliebt hatte. Unter diesen Vorraussetzungen hätte sie nie in diese sehr christliche Familie kommen dürfen. Entsprechend war dann auch das Restjahr. Hätten wir das gewußt wäre sie nicht dorthin gekommen.
Aber 15 ist wohl zu jung gewesen…

Dieses Jahr hat sie also geprägt, aber anders als gedacht.

LG Mary