2013/2014 Weg sind sie

Hallo zusammen,

seit 3 Wochen ist unsere Tochter nun wieder zurück. Mit großem Empfang am Flughafen, mit Luftballons, Plakaten und Wiedersehenstränen der Freunde, so wie sie es sich gewünscht hatte. Eigentlich, denn in Wahrheit wäre sie lieber gar nicht gekommen! So gut hat es ihr gefallen und so schlimm war der Abschied von USA und der Gastfamilie und vor allem von den vielen neuen Freunden. Wir sind natürlich total froh, dass es ihr so gut gefallen hat (besser wie anders rum :slight_smile: ), aber mein Mutterherz schmerzt es natürlich zu sehen, dass es wohl noch lange dauert, bis sie hier in Deutschland einigermaßen wieder angekommen ist. Auch wenn sie körperlich natürlich anwesend ist.

Sie versucht sich auch sehr abzulenken, hat sich gleich einen Aushilfsjob besorgt, macht den Führerschein und ist natürlich mit den alten Freunden unterwegs. Aber so wie vor einem Jahr ist es noch lange nicht. Klar, die haben sich auch ein Jahr weiterentwickelt und ohne sie einiges erlebt, genauso wie sie sich in dieser Zeit einen neuen Freundeskreis aufgebaut und alles ohne die anderen erlebt hat.

Die Zeit ist eigentlich sehr schnell vorbeigegangen, besonders seit Januar sind die Tage nur so an einem vorbei gerauscht. Das hätte ich im August nicht geglaubt. Jetzt ist wieder alles anders und das “Chaos” ist zurück :D. Es ist wirklich unglaublich, wie schnell man sich daran gewöhnt, nur zu zweit zu sein. Die Wohnung war (meistens) immer ordentlich aufgeräumt, viel weniger Wäsche usw. Und nun holt sie glaub ich alles nach, was sie 10 Monate zurückgehalten hat: Unordnung, Chaos! Mein Mann und ich waren schon so verzweifelt, dass wir ihr am liebsten einen Flug nach Colorado gebucht hätten :p! Langsam wird es zwar besser, aber mich macht das alles wahnsinnig.

Wie geht es euch denn so mit euren Rückkehrern?

Aber wir sind trotz allem natürlich sehr froh, dass unser Kind gesund und munter wieder unter uns ist, vor allem auch nach dem tragischen Flugzeugunglück mit dem ATS aus München. Da kann man den Eltern nur viel Kraft wünschen, das einigermaßen zu überstehen.

Viele Grüße

Florida

PS: Einen Bericht über ihr Jahr in Colorado folgt die nächsten Tage, sonst wär es zu lang geworden :).

Hallo Florida, du sprichst mir aus der Seele. Mein Sohn ist seit 4 Wochen zurück, aber auch eher nur körperlich. Und das mit der Unordnung kann ich auch so bestätigen. Und auch ich hatte schon den Gedanken ihn wieder zurück zuschicken, weil mich das alles irre macht.
Aber ich denke, sie brauchen einfach Zeit, um wieder ganz daheim anzukommen. Und wir brauchen halt etwas Geduld bis wir sie ganz zurück haben.
Obwohl es sicher nie mehr so wird wie vorher, kann es aber auch nicht, denn sie sind älter und reifer geworden. Aber genau das wollten wir eigentlich ja auch.In einem halben Jahr sieht die Welt sicher wieder besser aus. Durchhalten!!!

Mein Sohn ist seit Dienstag wieder da. Bei uns läuft alles so weiter als wäre er nie weg gewesen. Seine Freunde sind gleich mittags vor der Tür gestanden und er ist jetzt schon wieder voll integriert. Das war so mein größte Sorge, dass die alten Freunde nichts mehr von ihm wissen wollen.

Ich denke, es läuft daher alles einfacher, da er mit 15 (bald 16) noch nicht so voll in der Pubertät steckt. Auf jeden Fall war es für ihn ein tolles Jahr, auch wenn ich manchmal denke, dass er mit 16 oder 17 es noch intensiver erleben gekonnt hätte. Er plant aber schon weiter. Er wechselt nun an eine andere Schule und macht dort das internationale Abitur und möchte dann auf jeden Fall an der University of Michigan studieren … Warten wir es mal ab.

Im August fliegen wir alle rüber und besuchen seine Gasteltern. Bin schon mal gespannt auf die beiden. Habe bisher nur in Skype mit ihnen gesprochen.

Mein Sohn kommt nächsten Samstag zurück und wenn ich das hier so lese… zumal mein Sohn auch schon gesagt hat, dass es so toll dort war und er irgendwie wieder zurück will :frowning: hoffentlich gibt es sich mit der Zeit und unsere Kinder kommen hier wieder ganz an. Andererseits sind sie natürlich reifer geworden und haben die Welt von einer anderen Seite kennengelernt :slight_smile: wir wollten, dass sie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen und selbständig werden, aber dass sie uns so weit verlassen wollen, das war nicht gewollt :frowning:

Bei uns hat sich durch die beiden ATJ unserer Kinder alles verändert. Nach ihrer Rückkehr - wie bei den anderen hier auch - wollten sie unbedingt so schnell wie möglich wieder hin.
Jeden Tag wurde geskypt und über whatsapp Kontatk gehalten. Im Dezember über Weihnachten sind sie seit nunmehr 4 und 3 Jahren jedes Jahr bei ihren Gastfamilien. Der Kontakt reißt nie ab und sie haben wirklich eine zweite Familie gefunden.
Sorgen und Nöte aber auch alles Positive und Aktivitäten werden mit beiden Familien „besprochen“.

Das ATJ unserer Großen hat zur Folge, dass sie jetzt Englisch studiert und nebenher in einem Irish-Pub arbeitet. Im September wird sie für 1 Jahr nach Australien gehen für Work and Travel und mit ganz neuen und anderen Erfahrungen wieder zurückkommen.

Mittlerweile besteht der Freundeskreis unserer Kinder aus englischsprachigen Menschen aus allen Teilen der Erde - natürlich sind auch die alten Freunde integriert, aber nicht mehr so wie vor dem ATJ. Teilweise liegt es an den fehlenden Sprachkenntnissen der Freunde teilweise auch an der Veränderung unserer Kinder.

wir wollten, dass sie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen und selbständig werden, aber dass sie uns so weit verlassen wollen, das war nicht gewollt

Sie lernen ihr Leben eigenständig zu meistern und das ist gut so.

Wir stehen auf dem Standpunkt, wir begleiten unsere Kinder eine Zeitlang auf ihrem Lebensweg - aber sie gehören uns nicht und werden uns irgendwann „verlassen“. Das ATJ ist in meinen Augen ein erster Schritt in diese Richtung.

Hallo an alle!
Auch unser Sohn ist zurück, seit 4 Wochen. Die Bindung zu seinen Gastgeschwistern ist noch recht eng, aber er ist schon wieder voll in seinen alten Freundeskreis eingetaucht und geht hier auch noch bis Ende Juli zur Schule. Die ersten Tage dachte ich, er ist genauso wie vorher. Tatsächlich aber ist er deutlich reifer, viel umgänglicher, vernünftiger und netter:)
Er ist aber auch immer noch total glücklich, zurück zu sein, auch wenn er dort insgesamt eine wirklich gute Zeit hatte. Sein Zuhause und seine Freunde haben ihm echt gefehlt.
Gerade deshalb bin ich froh, dass wir ihn abgeholt haben und seine Gastfamilie kennenlernen konnten. Uns ein eigenes Bild machen, das wir so positiv nicht erwartet hatten.
Bezüglich der Unordnung hatte ich nicht mehr erwartet. Wir haben schon beim Skypen gesehen, dass sein Zimmer dort auch nicht aufgeräumter war, als wir es kannten…
LG,
Ani