Gastfamilienwechsel zu Wunschfamilie - Staat wechseln

Liebe Austauschgemeinschaft,

meine Tochter ist seit einem Monat in den USA als Austauschschülerin. Sie hat eine Platzierung auf dem „platten Land“ ohne jede Nachbarschaft bekommen und dies tapfer gemeistert, obwohl es nicht einfach für sie ist. Besonders wohl hat sie sich dort nicht gefühlt aber sie hat wirklich versucht das beste daraus zu machen.

Seit 2 Tagen hat sie nun die Info das ihre Gastfamilie sie nicht behalten kann. Die Gründe sind merkwürdig und fadenscheinig, es hat nie Streit oder ein Gespräch gegeben. Die Nachricht bekam sie auch nicht von ihrer Gastfamilie selber sondern von ihrer Local Rep die auch gleichzeitig ihrer Local Coordinatorin ist bei einem Treffen. Als sie wieser zu Hause ankam verlor die Gastmutter kein Wort über die Situation und meine Tochter wusste nicht wo sie dran ist und hat all ihren Mut zusammen genommen und die Gastmutter ihrerseits angesprochen.
Die behauptete daraufhin nur eine Welcome Family gewesen zu sein, was nicht stimmt, In den Papieren steht permanent.
Meine Tochter ist sehr zurückhaltend und im Moment ziemlich traurig und fertig mit den Nerven und ich bin auch am Ende.
Da wir aber selbst einen Gastschüler aus den USA aufgenommen haben, der mit der gleichen Organisation unterwegs ist, tat sich eine sehr schöne Lösung auf. Seine Mutter hat sofort angeboten, meine Tochter aufzunehmen. Sie wohnen nur 250 km weit weg und sie freut sich unendlich auf meine Tochter. Wir haben heute noch über skype gesprochen und sie sagte, sie kann sie zu jeder Zeit abholen und sie ist „so happy to have a little girl“. Das war so unendlich lieb und ich bin ihr zutiefst dankbar.
Aber dann kam die schockierende Nachricht von der Local Rep meiner Tochter. In einem barschen Tonfall hieß es da ich habe nichts zu tun mit der Platzierung meiner Tochter und die Stadt oder gar der Staat wird nicht gewechselt!
Dazu ist zu sagen, dass die neue Gastfamilie nur 2-3 Stunden entfernt wohnt und die Staatengrenze direkt am Wohnort meiner Tochter liegt und die Local Rep auch im Staat der neuen Gastfamilie lebt. Außerdem ist der Hauptsitz der Organisaiton nur eine Stunde von der neuen Gastfamilie entfernt und es wird allein dadurch schon eine neue Koordinatorin im Umkreis zu finden sein.
Worum geht es also bei dieser Absage, die ohne jede Empathie geschreiben war und noch nicht mal die Nachfrage beinhaltete ob es meiner Tochter gut geht?
Bekommt die Local Rep weniger Geld wenn sie eine Austauschschülerin verliert? Wird das dann auf dem Rücken meiner Tochter ausgetragen? Meine Tochter verzweifelt und für sie ist die Familie unseres Gastschülers die einzige zu der sie möchte. Sie mag die Familie und kennt sie aus früheren chats und sie hofft so sehr, dass es doch noch irgendwie klappen könnte zu ihnen zu kommen damit sie sich endlich wohl fühlt.
Außerdem hat die Koordinatorin gesagt, meine Tochter sollte doch mal ihre Mitschüler fragen, ob sie bei ihnen unterkommen kann. Das Vertrauen zu dieser Frau ist dahin!
Ich habe eine Rechtsschutzversicherung und bin schon kurz davor diese einzuschalten, da ich diesen rüde erklärungslose Absage eine Unverschämtheit finde.
Haben wir noch eine Chance, dass meine Tochter zu ihrer Wunschfamilie im Staat „um die Ecke“ kann oder ist das aussichtslos?
Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit einem Wechsel in eine Wunschfamlie.
Ich hoffe so sehr das mir hier jemand antworten kann und uns weiterhelfen kann.

Wechseln sollte möglich sein, sofern es bei der neuen Gastfamilie eine Schule gibt, die deine Tochter aufnimmt und an die sie mit ihrem Visum gehen darf, und da hast Du wahrscheinlich das Problem…

Natürlich spielen sicher Befindlichkeiten der Org. eine Rolle, aber eine goldene Nase verdient sich die Loc Rep sicher nicht, möglicherweise bekommt sie eine Prämie für das Finden einer Gastfamilie…
Aber einen guten Eindruck bei der Schule zu machen ist wichtig, damit die Schule auch im nächsten Jahr wieder Austauschschüler nimmt…die müssen das nicht tun, verstehst Du? Wenn jemand nach 2Monaten “verschwindet” hinterlässt die Org keinen guten Eindruck.

Danke Charly Golf für deine Antwort. Die neue Schule hat schon eingewilligt meine Tochter aufzunehmen. Insofern ist dieses Problem auch nicht vorhanden.
Trotzdem stellt sich die Organisation quer.
Gründe bekomme ich vorerst nicht

Wenn Familie, Schule, Visa und eventuelle Stipendienvorgaben nicht dagegen sprechen, ist es reine Spekulation, warum der Wechsel nicht klappen kann. Es könnte z.B. sein,dass die aufnehmende Stadt keine Betreuungskapazität hat oder nicht die vertraglich nötigen Camps anbietet…
Hats Du schon deine deutsche Org um Hilfe gebeten.? So etwas können die meist recht gut klären, oder Dir zumindest erklären…
viel Glück!

Ja ich habe die deutsche Organisation um Hilfe gebeten. Von dort habe ich die Info das es nicht geht. Es ist gar nicht dazu gekommen, dass eine Betreuungskapazität oder Weiteres geprüft wurde.
Merkwürdig ist auch: Noch gestern hat die deutsche Orga gesagt, es ginge partout nicht. Daraufhin habe ich mich telefonisch mit der amerikanischen Orga in Verbindung gesetzt und von dort hieß es, das ein Wechsel in einen anderen Staat unter bestimmten Bedingungen möglich ist.
Da die aufnehmende Gastfamilie die meines Gastschülers ist, würden sie sich auch um alles kümmern aber die Organisation lehnt einfach ab.
Mein Gastschüler hat mir gestern gesagt, dass sein deutscher Freund ebenfalls während seines Austauschjahres den Staat gewechselt hat und zu ihnen gekommen ist.
Ich verstehe einfach nicht warum man uns solche Steine in den Weg legt. Meine Tochter hätte es wirklich gut bei der Familie meines Austauschschülers.
Ich vermute das die Ablehnung von der Local Rep ausgeht. Sie kommuniziert in einem ziemlich rüden Umgangston mit meiner Tochter :frowning:

Hey Wanly, das ist natürlich scheiße… in so einem Fall ist es wichtig alle Fakten betreffenden Fragen mit der Orga in DE schriftlich (Email reicht aber) zu klären damit du das ganze Schwarz auf Weiß hast… :frowning: