Verzweifelt

Hallo,
Mein Name ist Claudia, ich bin 16 Jahre alt und bin gerade mit WWQ für 10 Monate in Amerika, Florida.
Ich bin am 8. August hier angekommen und meine Gastfamilie war schrecklich. Es war dreckig, meine ganze Dusche hat geschimmelt, ich habe nichts zu essen bekommen, meine Gasteltern waren nie zu Hause und ich war der Babysitter für ihre Tochter, die aber alles andere als nett war. Von meiner Koordinatorin habe ich überhaupt keine Hilfe bekommen, im Gegenteil, sie hat meine Probleme ignoriert und immer gesagt, ich habe nur Heimweh und soll mich nicht so anstellen.
Ich habe in der Schule eine andere Austauschschülerin kennengelernt, die mir dann auch zu einer neuen Gastfamilie verholfen hat. Obwohl meine Koordinatorin, weil sie zu faul war den Papierkram zu machen, gesagt hat, es liegt kein Grund vor, die Familie zu wechseln, konnte ich, nach 10 Tagen hin und her mit ihr, wechseln.
Die neue Gastfamilie, in der ich nun seit 2 Monaten bin, war anfangs total nett, aber das hat sich leider geändert. Ich werde als undankbar abgestempelt, werde wie eine Haushaltshilfe behandelt. Ich mache immer alles, was man mir sagt, auch wenn nie ein bitte oder danke dafür kommt. Wenn wir essen waren, habe ich immer gesagt, ich kann es mir auch selber zahlen, dann haben sie gesagt 'nein, das passt schon, jetzt heißt es, ich wäre undankbar. Ich habe ihnen so oft gesagt, wie dankbar ich bin, dass sie mich aufgenommen haben, meine Eltern haben auch angeboten, die beiden zu bezahlen, wenn es am Geld scheitern sollte, das haben sie aber abgelehnt.
Mein Gastvater redet nicht mit mir, fragt nie nach, wie es mir geht oder sonst irgendetwas. Am Montag Abend beispielsweise kam er nach Hause, ich habe ganz nett gesagt ‘hello, how are you?’ Und gelächelt, er hat mich angesehen, hat sich umgedreht und ist gegangen, daraufhin hat meine Gastmutter gesagt, er habe mich nicht gehört, er stand aber wohlgemerkt einen Meter neben mir und hat mich angesehen. Gestern Abend habe ich mit ihnen gesprochen und habe versucht, die Probleme zu lösen, das ging aber völlig schief, sie haben nur auf mir rumgehackt, gesagt, ich wäre so undankbar, will kein Familienleben führen, bin nur in meinem Zimmer und so weiter. Dabei muss ich sagen, wenn jemand daheim ist, bin ich immer im Wohnzimmer, mein Gastvater kommt nach Hause und ist erstmal 2 Stunden in ihrem Schlafzimmer, soviel zu Familienleben. Außerdem werde ich von ihnen als Lügnerin dargestellt. Das war mir dann gestern zu viel, ich habe sehr zu weinen angefangen und bin in mein Zimmer gegangen. Daraufhin kam mein Gastvater, hat gesagt, er braucht dieses Drama nicht und ging wieder. Meine Gastmutter hat mir dann nochmals einen Vortrag gehalten, was ein schlimmes Kind ich bin.
Leider finde ich in der Schule überhaupt keinen Anschluss, ich werde ignoriert oder ausgelacht, weil ja Englisch nicht meine Muttersprache ist. Das ist natürlich für mich nicht sehr schön, da ich so auch mich niemand reden kann oder mich ablenken kann. Meine Schule selbst ist mir leider auch keine Hilfe, die interessieren sich leider überhaupt nicht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was ich machen sollen. Ich wollte hier das beste Jahr meines Lebens verbringen, aber jetzt ist es die schlimmste Zeit, die ich je erlebt habe. Ich wünschte mir momentan einfach, ich wäre nie auf diese blöde Idee von einem Austauschjahr gekommen.
Ich wäre um jede Hilfe dankbar!
Liebe Grüße
Claudia

Berichte wie diese, lese ich gerade leider sehr häufig, da ich mich intensiv mit den Möglichkeiten eines Schüleraustauschs befasse. Ich habe oft das Gefühl, dass gerade in den USA Schein uns Sein oft weit auseinanderliegen… Darf ich dich fragen, von welcher Agentur deine Koordinatorin stammt?
LG, Lisa

Hallo,
ich bin die Mutter von Claudia und war lange nicht mehr in diesem Forum, da meine Tochter schon lange wieder zuhause ist. Claudia ist mit WWQ gefahren. Diese Organisation können wir auf keinen Fall weiterempfehlen.
LG Andrea