Tochter macht seit Anfang September ein High School Jahr und möchte abbrechen

Meine Tochter besucht seit Anfang September in den USA eine High School und ist total unglücklich. Sie hat noch nicht wirklich Kontakte knüpfen können ,da sie einerseits nicht weiß über was sie sich in der Schule mit ihren Mitschülern unterhalten soll und für eine Sportart in ihrer Schule meinte sie ginge es erst im Nov./Dez. mit einer Teilnahme. Wobei ich ihr gesagt habe das sie sich da noch mal erkundigen soll in der Schule. Sie hat noch drei Gastgeschwister 15,12J.und eineAustauschsch.mit der sie sich ein Zimmer teilt(was aber kein Problem für sie ist)Einen richtigen Tagesablauf gibt dort am WE nicht. Irgendwann spät aufstehen was essen und dann abhängen. Wobei die Gastgeschw. meistens in ihren Zimmern sind und so den Tag verbringen.Der Gastv. ist entweder arbeiten oder werkelt im Garten rum. Die Gastmutter macht mehrere Jobs und hat demzufolge auch wenig Zeit. Es ist eine Kleinstadt und mit dem Auto ist man ca.30 min. unterwegs zum nächsten Einkaufcenter.Also kommt sie dort auch nicht wirklich raus.In der Woche hat sie ja nach der Schule noch ihre HA zu machen aber am WE kommt die große Langeweile.Sie hat totales Heimweh und möchte am liebsten abbrechen. Was können wir tun damit sie später nicht mal ihre Entscheidung bereut? Die Gastmutter mag die beiden sehr (sagt die Mutter). Auch schlafen sie derzeit immer noch auf Matratzen- Betten sollen irgendwann kommen. Sie sagt auch zuhause hat sie ihre Freunde und kann raus und ihr fehlt auch das einfach mal in den Arm genommen zu werden. Wir skypen und schreiben uns viel über Messenger. Ist das vielleicht zu viel? Ich wäre für jeden guten Ratschlag dankbar . Wem geht es genauso?

Aufgeben nach so kurzer Zeit? Nach allem was ihr schon investiert habt in den USA-Aufenthalt? Niemals! Der Meinung bist du glücklicherweise auch. Also Durchhalten einfordern und gut zureden. Da kann sich doch noch so viel ergeben. Hat sie mit den Gastgeschwistern die Kleinstadt schon erkundet, um rauszufinden, wo man sich mit gleichgesinnten treffen kann? Hat sie die Stubenhocker/innen zum gemeinsamen Fernsehabend mit Chips und Cola animiert? Oder in ihr Zimmer eingeladen zum erzählen und Spaß haben? Durchfragen was man machen kann ist in der Anfangsphase unumgänglich. Richtig, wenn du willst, dass sie noch mal in der Schule nach dem Sport fragt. Wenn es jetzt tatsächlich noch nicht geht, ist der November nicht weit, finde ich. Es läuft eben nicht alles glatt im AT-Jahr. Wenn die Gastmutter nett ist, kann man sicher auch mit ihr offen drüber sprechen. Deine Tochter war so mutig das ATJ in Angriff zu nehmen, jetzt muss sie wieder mutig sein und alles versuchen Kontakte zu bekommen, in Schule, Stadt und auch in der Familie. Solche Schwierigkeiten kann es geben, das war vorher schon klar. Jetzt muss sie sich bemühen und alle Möglichkeiten ausnutzen. Das ist bestimmt nicht leicht, gehört aber dazu.
Zuviel Kontakt? Ich glaube, da hat jeder ATS andere Bedürfnisse. Wenn es ihr gut tut, dann habt Kontakt wie es euch gefällt. Es gibt nun mal jede Menge Wege sich zu unterhalten. Es auf Krampf zu unterlassen, obwohl man möchte, halte ich für Quatsch.
Also, meiner Meinung nach müssen schon noch Monate vergehen, um sagen zu können, dass es nichts war mit dem ATJ. Haltet durch und viel Glück!

@Manni12

Vor gut zwei Jahren war es bei uns auch so - unsere jüngere Tochter wollte abbrechen und unter allen Umständen nach Hause.

Sie findet keine Freunde, alles ist anders usw. usw…Täglich kamen mails, skype-Anrufe sms etc…in denen sie uns ihr Leid geklagt hat.

Wir haben sie nicht abbrechen lassen - sie hat einen Familienwechsel vorgenommen (das ist aber eine andere Geschichte) und kam in einen Vorort von Atlanta - ohne Einkaufszentrum etc. Sie hat sich mit der Nachbarstochter angefreundet (2 Jahre jünger als sie) ist mit dem Familienhund viel gelaufen und ansonsten war sie eben alleine daheim.

Ihr Gastgeschwister 3 /7 /8 Jahre zu diesem Zeitpunkt waren tagsüber in der Daycare und die Eltern haben bis Abends gearbeitet…

So ist es nun mal in den USA - da findet das Leben Abends und am WE statt, wenn alle daheim sind. Das ihre Gastgeschwister in ihren Zimmern rumhängen - normal (laut meinen Erfahrungen) da hilft nur, anklopfen und reden…sie animieren etwas zu unternehmen.

Gibt es evtl. einen Sportclub in der Nähe? Unsere Tochter hat mit Fußball dort angefangen (handball gab es nicht) Außerdem hat sie das Joggen für sich entdeckt…

Vielleicht kann sie sich ja in der Schule mit jemandem verabreden der ein Auto hat und kommt so etwas raus???

Sie muss aktiv den Kontakt suchen - zu allen. Keiner wartet ausgerechnet auf sie.

Das mit dem “in den Arm genommen werden”, das fehlte unserer Tochter am Anfang auch - bis sie von sich aus ihre Gastmutter umarmt hat, als es ihr mal ziemlich schlecht ging…das gehöt dazu…

Kopf hoch - deine Tochter ist erst knapp 3 Wochen dort - da ist es normal so zu fühlen…bitte bestärke sie darin nicht abzubrechen. Sie würde es so sehr bereuen.

Erst neulich hat unsere Tochter zu mir gesagt, wie froh sie sei, dass wir den Abbruch nicht genehmigt haben - obwohl sie uns zu diesem Zeitpunkt furchtbar böse war. Sie hätte die Beste und Tollste Zeit in den USA sonst nicht erlebt.

Und sie wachsen daran - sie kommt gereifter und selbständiger zurück.

Hallo.
Meine Tochter ist seit dem 10.August in Texas. Es ist ja wunderbar das Deine Tochter Heimweh hat, dass gehört ja dazu. Schlimmer finde ich es, wenn sie keines hätte.
Da würde ich mir schon Gedanken machen. Meine hat die ersten Wochen nur geflennt.
Sie hat die GF gewechselt, auch aus anderen Gründen. Nun kommt Sie langsam an.
Wir haben auch das Skypen und Nachrichten schreiben auf das WE gelegt.Meine Tochter hat das so gewünscht, da sie sonst immer in zwei Welten leben würde.
Das klappt ganz gut. Nun kommt Sie mit dem Heimweh besser klar.
Augen zu und durch sagt sie immer.

es ist garnicht schlimm wenn ein Kind kein Heimweh hat, dann fühlt es sich wohl!! Dann würde ich mir mal gerade keine Gedanken machen. Unser Sohn hat sich die ersten 6 Wochen nicht gemeldet, dann ahbe ich die Gastmutter angemailt ( es gab noch kein Skyp) und gefragt, ob er noch lebt und alles gut ist. Ja, unser Sohn hatte meine Devise die ich immer bei Jugendfahrten ausgegeben hatte verinnerlicht: No news are good news:D
Ich glaube, durch all die Kommunikatiosmöglcihkeiten haben unsere Kids überhaupt keine Möglcihkeit richtig Abstand zugewinnen.
Zur Zeit merke ich das auf dem umgekehrten Weg, denn unsere Tochter lässt die USAfamilie und Freunde nicht los.

Hallo,

auch unser Sohn ist jetzt seit 3 Monaten in den USA, Louisiana. Mit seiner 1. Gastfamilie hatte er zugegebenermaßen kein so großes Glück. Es waren “ältere” Leute, der Dad fast immer auf Arbeit, die Hostmum eher Couchpotatoe, deren eigene Kinder schon erwachsen u. ausgezogen waren. Beide aber sehr nett und herzlich.
Es war zwar noch ein span. Gastschüler dort, dieser aber offenbar ein totaler Einzelgänger, der nur sprach, wenn er was von den Gasteltern gefragt wurde. Die Woche über war unser Sohn mit Schule ( in der er allerdings nicht so adäquat lernt, wie hier in der 11. Klasse, da 2 Jahre im Stoff zurück ), Sport und Schulbusfahren beschäftigt. Aber auch am WE lief dort nichts, die Gasteltern halt recht inaktiv, auch wenig finanzielle Möglichkeiten. Andererseits durfte er aber Vieles auch nicht machen, da sie total überfürsorglich waren ( sagten sie selber so ). Es war dort auch eine ärmere, auch kriminellere Gegend.

Der Hammer kam aber, nachdem mein Sohn weniger als 2 Monate da war: die Gastmutter wurde schwer krank, es wurde Krebs diagnostiziert und 2 Wochen später ist sie verstorben. War natürlich eine schwere Zeit für Alle. Da mein Sohn auch 1,5 Wochen nach Ankunft schon wieder nach Hause wollte ( Schule hatte noch nicht angefangen ), sah er natürlich seine Chance gekommen. Wir konnten ihn aber zu einem Gastelternwechsel überreden. Spontan fand sich an seiner Schule eine Familie, die Mutter sogar seine Schwimmtrainerin, die ihn aufnahm.

Man könnte jetzt denken, nun ist dóch alles gut. Er hat sogar einen 15jährigen Gastbruder, mit dem er sich gut versteht. Allerdings kam bei ihm auch noch das Thema Liebeskummer dazu: ein paar Wochen vor seiner Ausreise hatte er seine erste Freundin…die nun mittlerweile mit seinem besten Freund liiert ist. In Zeiten von facebook, what´s app, skype etc, verbreiten sich natürlich solche Neuigkeiten ja rasend schnell.

Um es kurz zu machen: er möchte jetzt von 10 Monaten auf 5 Monate verkürzen und ist dafür hart am Arbeiten, uns von der Sinnlosigkeit ( das verstehn wir alle nicht…) seines Aufenthaltes zu überzeugen. Wir allerdings möchten, dass er das durchzieht. er versteht sich gut mit der neuen Familie, er hat Freunde dort, aber es ist wahrscheinlich nicht ganz so perfekt, wie er es sich wünscht ( z.B. war er wohl noch auf keiner Party ). Vielleicht meint er auch, er müsse sich bei seiner Ex-Freundin noch mal melden.

Eigtl. sind wir uns hier alle einig, dass er das durchziehen muss, allein schon aus finanziellen Gründen ( was ihm natürlich relativ egal ist ). Trotzdem leidet das Mutterherz natürlich, wenn sich das Kind fast permanent bei einem beklagt. Obwohl natürlich auch Manipulation seinerseits dahinter stecken kann…Deshalb hab ich heute einfach mit seiner neuen Gastmutter telefoniert, um mir noch mal einen anderen Eindruck zu verschaffen. Sie meint, er muss erstmal alles verarbeiten und sich dort jetzt eingewöhnen. Wir sollten ihm also Zeit geben.
Aber es ist zugegebenermaßen echt belastend, wenn man weiß, dass es dem Kind so weit weg nicht gut geht. Auch wenn klar ist, dass es eben auch von seiner Einstellung abhängt und was es selber draus macht. Über die tatsächlichen aktuellen Motive, wieso er jetzt immer noch zurück möchte, werden wir am We via Skype reden.

Deshalb finde ich, es ist ganz schwer, “Ratschläge” in so einem Fall zu geben, weil nämlich jeder Fall wieder anders gelagert ist, Aber was ich mittlerweile denke, ist, dass das Kind über ein recht hohes Maß an geistiger und psychischer Reife verfügen muss, da es wohl meistens eben auch mit Schwierigkeiten konfrontiert werden wird. Außerdem muss man in dem Zusammenhang auch mal beleuchten, warum ein Kind für 1 Jahr ins Ausland möchte. Wenn es hier Schwierigkeiten mit sich selber hatte, wird es die dort auch haben, weil es sich ja selber mit nimmt. Und die äußeren Umstände dies eben nicht immer vergessen machen lassen, da sie so gut wie nie so perfekt sind, wie es sich die Kinder vllt. wünschen.
Und ein wichtiger Faktor ist die Tatsache, dass die Jugendlichen eben auch nicht wirklich aus ihrem Leben hier in Deutschland rausgehen, sondern permanent durch die moderen Kommunikationsmittel mit ihrem alten Leben in Verbindung stehn, so dass sie auch schnell Angst bekommen, hier etwas zu verpassen. es gibt z.B.eine facebookgruppe, die sich permanent gegenseitig darüber beklagt, wie doof es in den USA ist und es sind etliche Abbrecher dabei. Mein Sohn schickte uns schon mal Auszüge daraus zu.

Also, die Gründe für die Probleme sind vielfältig. Sie können sowohl in den äußeren Gegebenheiten liegen, wie auch im Kind selber, meist wahrscheinlich eine Kombi aus Beidem. ich jedenfalls bleibe am Ball und werde alles versuchen, dass er da bleibt. In Deinem Fall ässt sich ja evtl. auch ein Familienwechsel rechtfertigen ( aber wie Du schreibst, wohl eher nicht ). Wenn ein Kind natürlich die Abbruchwünsche auch dauerhaft seinem Betreuer gegenüber so äußert, wird dieser sich auf Dauer auch nicht dagegen stellen können und den Jugendlichen gegen seinen Willen dort festhalten…

Ich glaube, wir können eben nur weitermachen mit dem Motivieren, Konsequenzen aufzeigen usw…oder eben damit aufhören. Aber ob das dann im Endeffekt die bessere Lösung war, möcht ich bezweifeln.

Wir können gern weiterhin in Kontakt bleiben, wenn Du möchtest. Vllt. habe ich Dir damit ja wenigstens ein paar Denkanstöße geben können oder Dich zum Durchhalten motiviert.

Suedenkaefer

Wo in Louisiana ist dein Sohn denn? Meine Tochter war auch dort …

Wegen seiner Ex-Freundin abzubrechen, würde ich auch nicht erlauben … zumal sie sich schon so schnell einen anderen gesucht hat. Dann war es auch keine Liebe!

Ich denke schon, dass er euch manipulieren will, damit er nach Hause kann. Meinen Kindern habe ich immer gesagt, dass sie, wenn sie, ohne trifftige Gründe, vorzeitig abbrechen, sie das ATJ an uns zurückzahlen müssen, weil wir auf alles verzichtet haben, um es ihnen zu ermöglichen.

Obwohl meine Tochter ein hartes Jahr und damit trifftige Gründe gehabt hätte, hat sie für ihr ATJ gekämpft, durchgehalten, hatte zum Ende hin Glück mit ihrer Gastfamilie und ist heute stolz. Psychisch hat sie überhaupt keine Probleme, weiß jetzt aber, was sie an ihrer Familie hat und jetzt, wo ich sie immer brauche, ist sie immer für mich da!

Viele Grüsse

Kirsten

hallo kirsten,

er war i. d. Nähe von new orleans, down in the bayous, in chauvin. ein kleines kaff. geglieben ist er auf seiner “south terrebonne high school” in Bourg, Vorort von Houma, War Deine Tochter da auch irgendwo?

PS: Natürlich müsste er es zurückzahlen, da hat er schon Finanzierungsmodelle entworfen. Aber eben hab ich gerade eine mail von ihm bekommen: “OK, ich bleib hier, wenn ich eine neue handyflat bekomme…”

Sie sind eben doch sehr labil in dem Alter. Wer weiß, ob es morgen vllt. auch schon wieder hanz anders ist…?!

Suedenkaefer:) und auch :mad:

Jenny war östlich von Baton Rouge, ca. 1 Std. nördlich von New Orleans, in Central und dort an der Central High School.

„OK, ich bleib hier, wenn ich eine neue handyflat bekomme…“

Da würde ich sagen: „Tja, mein Sohn, dann besorge dir eine, bezahlen musst du dir selbst.“
Das hört sich nämlich nach „Erpressung“ an und das er vermehrt mit D kommunizieren will.
Braucht er aber im Grunde gar nicht, solange er eine Internet Flat hat bzw. er dann und wann mit den Handy ins Internet kommt, da er mit WhatsApp umsonst schreiben und mit ICQ umsonst telefonieren kann.

In den USA kosten SMS nichts und auch die Gespräche aufs Handy sind normale Gespräch.

Viele Grüsse

Kirsten