2. Tochter will in die USA - viele Fragen

Hallo ins Forum,
einige Zeit war ich hier nicht aktiv, die große Tochter hatte ihr Austauschjahr beendet, mittlerweile ihr Abi in der Tasche und das Thema Auslandsjahr war nicht aktuell…
Aber jetzt: Nach langem hin und her möchte unsere Zweite auch ein Auslandsjahr einlegen. Die USA wären auch bei ihr der Favorit.

Nun muss ich zugeben, dass ich nicht wirklich auf dem aktuellen Stand bin, was gute Orgas angeht. Wir haben damals mit INTO mittelmäßige Erfahrungen gemacht, ich könnte mir vorstellen, sie noch mal zu wählen, aber vielleicht geht es noch besser. Im Nachhinein habe ich viel gutes von taste, experiment, i.e., step in gehört, evtl auch MAP. Könnt ihr meine Liste ergänzen bzw. vielleicht auch Bedenken zu obigen Orgas nennen?

Im Raum steht auch noch, die Gastfamilie unserer Großen auch für die Zweite zu nehmen. Wir haben sie letztes Jahr besucht, fanden uns sehr sympathisch, der Vorschlag kam von ihrer Seite (ja, ich weiß, solche Angebote sind bei Amerikanern nicht immer ernst gemeint). Für die Ernsthaftigkeit spricht, dass sie inzwischen schon zwei Italienerinnen nach unserer Tochter aufgenommen haben, also grundsätzlich gerne hosten.

Ich bin unschlüssig, ob das eine gute Idee ist. Was Familie und Schule und Gegend angeht, habe ich wirklich gutes Gefühl, das passt. Aber wie wird das für unsere Töchter, die kleine latscht auf ausgetretenen Pfaden, die Große fühlt dann vielleicht doch Eifersucht wg. “ihrer Familie” (bislang nicht). Hat jemand hier Erfahrungen???

Auf der anderen Seite, nach all den Problemen, die hier so aufteten, ist es natürlich verlockend zu wissen, dass das Kind mit Sicherheit in eine nette Familie und ein tolles Umfeld kommt - das Risiko scheint ja ziemlich groß zu sein, dass es anders läuft. Bietet sich eigentlich in diesem Falle eine bestimmte Orga an, die bes. günstig ist, wenn man seine Familie schon mitbringt?

So viele Fragen, ich freue mich sehr über eure Gedanken dazu.

Liebe Grüße, Anne

Aus eigener Erfahrung ( 2 Jungs als Austauschschüler und aus Gastelternsicht) würde ich mich, falls ich noch ein Kind hätte, das ein Auslandsjahr machen möchte, wieder für YFU entscheiden.

Hallo Maja,
ja, über YFU habe ich auch sehr viel gutes gehört, allerdings auch, dass man 3 (?) Länder angeben soll und sich YFU die Platzierung vorbehält. Das ist natürlich doof, wenn es denn nun mal die USA sein soll…
Liebe Grüße, Anne

Nein, man kann bei YFU auch nur ein Land wählen. YFU sagt halt nur, dass man mehrere Länder wählen sollte, weil man dann höhere Chancen hat, einen Platz zu bekommen, aber ich kenne viele, die sich zb nur für die USA beworben haben und genommen wurden :slight_smile:

Das mit den 3 Ländern stimmt nicht.
Die meisten Leute, die die USA wählen, wählen nur ein Land. Und die Chancen genommen zu werden, sind sehr gut.
YFU freut sich auch sehr über “direct placements”, also ihr könnt “eure” Gastfamilie angeben, YFU schaut sie sich nochmal an und wenn das mit der Schule auch passt, ist alles gut.

Hallo,
das ist ja dann wirklich eine gute Option, werde mal gleich bei YFU nachschauen.
Danke für den Tipp!
Was meint ihr denn zur grundsätzlichen Frage? Hier sind doch relativ viele mit mehreren Kindern unterwegs…
Liebe Grüße,
Anne

Ächz! 9500 € für 1 Jahr bei YFU ??? Wieso kostet denn das so viel?!?
Ich glaube, dann werden wir schon aus Kostengründen auf andere Orgas wechseln müssen. Oder sind die Preise allgemein so gestiegen? Vor 4 Jahren haben wir knapp 7000€ bezahlt.
Liebe Grüße, Anne

Letztes Jahr bei mir hat es noch 8600€ gekostet - die Preise steigen jedes Jahr

Die Preise steigen aber überall. Bei into kostet es auch keine 7000 mehr lt. Homepage, sondern für nächstes Jahr 8590.

YFU und AFS sind immer teurer als die “kommerziellen” Organisationen!

Ich kann euch nur TASTE empfehlen!

Zu dem anderen Punkt:
Unsere jüngste wollte auf keinen Fall in den gleichen Staat, in den gleichen Ort, an die gleiche High School oder in die gleiche Familie.

Sie wollte ihr eigenes ATJ haben!

Wenn eure Töchter eng verbunden sind und sie es beide wollen, warum nicht!
Wenn sie aber beide immer mal eifersüchtig aufeinander sind, dann würde ich es nicht machen! Dann seid ihr besser dran, wenn jede ihre eigenen Erfahrungen macht!

Viele Grüsse

Kirsten

Hallo,
also ich würde auch eher dazu tendieren, dass deine jüngere Tochter ein “eigenes” Jahr machen soll. Denn mal ganz abgesehen vom Punkt der Eifersucht, was passiert, wenn es zwischen eurer jüngeren Tochter und der Gastfamilie so gar nicht rund läuft? Dann müsste die ältere das mitausbaden, und das könnte dann zu richtig - dauerhaftem - Theater führen. Ohne, dass ich den Teufel an die Wand malen will.

Warum Kirsten NUR Taste empfehlen kann, weiß ich nicht, denn auch dort gab es schlechte Erfahrungen, und auch andere Orgas leisten sehr gute Arbeit. :wink:
Experiment und into haben in den USA übrigens die gleiche Partnerorganisation (ERDT/Share), wenn ich richtig informiert bin. Bei Step In habe ich damals ein Interview gemacht, bin dann aber trotz des wirklich positiven Gefühls mit EF in die USA gegangen. Was das Interview etc. angeht, kann ich also Step In empfehlen. Und meine Freundin und ihre Bekannten haben gute Erfahrungen mit Step In in Australien gemacht.

Da du ja recht offen bist, was Organisationen angeht, würde ich dir empfehlen, dass sich deine Tochter einfach mal bei mehreren Organisationen bewirbt, die SIE interessant findet. Und dann entscheidet ihr beide nach Bauchgefühl. :slight_smile: Nur weil Kirsten sagt, dass Taste super ist, muss es nicht das richtige sein. Nur weil ich für EF arbeite und genauso gute Erfahrungen mit StepIn gemacht habe, müssen diese Orgas nicht für Euch passen. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und so unterschiedlich sind auch die Bedürfnisse, und die Organisationen.

Liebe Grüße,
Wiebke

Hi Kirsten,

danke für deine Antwort. Ja, taste ist zur Zeit auch einer unserer Favoriten.
Ich habe noch in ganz dunkler Erinnerung, dass eine deiner Töchter eine andere Orga gewählt hatte, oder? Wie war denn da eure Erfahrung?
Eifersucht spielt eigtl. keine Rolle zwischen den beiden. Ich habe eher Sorge, dass Gastfamilie und Kinder schon eine bestimmte Erwartungshaltung zueinander haben, die eher einengt als hilfreich ist. Hmmm, ich glaube meine Hauptsorge ist eher, dass die Zweite nicht so viel Glück haben wird wie die Große (nette Familie+ gute Schule + tolle Gegend ist schon wie ein 6er im Lotto, oder?) und dann vielleicht viele Probleme, viel Frust auf uns und vor allen auf sie zukommt.
Vielleicht ist hier ja jemand, der seine Kinder in die gleiche Familie geschickt hat.

Liebe Grüße, Anne

Fragt doch mal die Gastfamilie, ob nicht eine befreundete Familie Lust hätte, Gastfamilie zu werden.
Das wäre dann gute Schule + tolle Region sicher, und trotzdem eine eigene Familie. Vielleicht wäre das ja ein guter Kompromiss?

Auch wenn AFS (und YFU) teurer sind, muss man bedenken, dass sie z.B. was Vor- und v.a. Nachbereitungen angeht durchaus mehr bieten als die meisten anderen Organisationen.
Ich habe mit AFS in den USA sehr gute Erfahrungen gemacht und kann AFS auf jeden Fall empfehlen!!

Was deine “andere Problematik” angeht, kann ich mich nur Kirsten und Wiebke anschließen.
Ich habe zwar keine Erfahrung, “als zweiter bei der gleichen Gastfamilie” zu leben - aber ich war 6 Jahre auf der gleichen, relativ kleinen Schule wie mein großer Bruder… Von einigen Lehrern war ich halt nicht Martin, sondern “der kleine XY” (auch wen sie das sicher nicht böse gemeint haben). Ich wurde immer mit meinem großen Bruder verglichen - Auch wenn es kein “offener Konkurrenzkamp” oder so war, war es dennoch sehr anstengend.
Gerade beim Austausch würde ich deiner jüngeren Tochter von vollem herzen wünschen, dass sie ihre EIGENE Erfahrung machen kann, und nicht ein ähnliches/gleiches Jahr wie ihre große Schwester machen soll. Dazu gehört meiner Meinung nach eine eigene Familie - idealerweise in nem anderen Bundesstaat (fast besser wäre wohl noch ein anderes Land, weil es dann garnicht mehr einfach vergleichbar ist, aber das ist- so wie ich es bisher rausgelesen habe - ja nicht geplant.

lG
Martin

sondern „der kleine XY“ (auch wen sie das sicher nicht böse gemeint haben). Ich wurde immer mit meinem großen Bruder verglichen - Auch wenn es kein „offener Konkurrenzkamp“ oder so war, war es dennoch sehr anstengend.

Haha, so geht es meinen Mädchen hier in Deutschland bei einigen Lehrern ;).

Viele Grüsse

Kirsten

Also solche Probleme gibt es schon immer. Ich hatte eine Mitschülerin, die sehr leiden mußte, weil ihr großer Bruder ein Superschüler mit einem 1,0 Abi war. Meiner Mitschülerin dagegen fiel das Lernen viel schwerer, aber in den Augen der Lehrer lag die Meßlatte immer bei dem Niveau ihres Bruders. Sie konnte machen was sie wollte, sie wurde nie gerecht beurteilt.

Auch ich würde einen weiteren Kind sein eigenes ATJ gewähren. Es muß dabei nicht um ein völlig neues Land gehen, aber es sollte niemals verglichen werden.

Gruß maday

Hallo Annekaffeekanne,

Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass ihr die Gastfamilie der ersten Tochter quasi als “Eiserne Reserve” in der Rückhand behaltet.
Damit meine ich folgendes: Die jüngere Tochter bewirbt sich ganz regulär bei der von euch gewählten Orga, und diese arbeitet im Gastfamilienfindungs-Prozess wie bei jedem anderen ATJ auch. Falls sich dann bis z.B. Ende Juli (oder Mitte August - je nachdem, wie lang ihr gedulden wollt/könnt) noch keine Gastfamilie gefunden wurde, meldet ihr euch bei der Orga mit eurer “spontanen Idee” und dem Angebot der “Gastfamilie der ersten Tochter” (Die Gastfamilie kann/sollte sich dann parallel dazu auch bei der US-Partnerorganisation melden, mit dem expliziten Wunsch, EURE Tochter aufzunehmen).
Ich denke jede normal arbeitende und denkende Orga wird dann happy sein, dass noch ein Schüler platziert ist und sie da schonmal den Stress von der Schulter zu haben :slight_smile:
So seid ihr - wie gesagt - für den Notfall abgesichert, aber wenn alles gut geht, wird eure Tochter ne “eigene” Gastfamilie bekommen und in ner anderen Umgebung als die große ihre Erfahrungen machen.

lG
Martin

Hi Martin,
ja, wenn es so laufen könnte, würden wir es sehr begrüßen.
Da “unsere” Familie aber regelmäßig Schülerinnen aus Italien hostet, müssten wir uns schon zeitig “dazwischendrängeln”. Sie möchten gerne jedes Jahr ein Kind hosten, jedenfalls solange, bis das jüngste eigene Kind aus dem Haus ist. Also müssen wir eigtl. JETZT diese Entscheidung treffen…
Liebe Grüße,
Anne

Hallo Anne,
die Gasteltern könnten sich doch auch noch Anfang August für eine italienische Schülerin entscheiden? Vielleicht könnt ihr das ja einfach mal anfragen?

Liebe Grüße,
Wiebke

Hi Wiebke,
nein, die Platzierung über diese Orga (die nur für Italiener ist), findet im FRühjahr (April/Mai) statt, angeblich nicht später. Die Gastfamilie schwört auf diese Orga, unter anderem auch wegen dieser Rechtzeitigkeit (die ja sicherlich auch viele Eltern und Kinder hier im Forum glücklich machen würde, nicht wahr?)
Liebe Grüße,
Anne (noch keinen Schritt in der Entscheidungsfindung weiter)